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Rosberg: «Ferrari hatte heute eine klare Nummer 1»

Von Vanessa Georgoulas
Nico Rosberg

Nico Rosberg

Formel-1-Veteran Nico Rosberg übte nach dem 3. WM-Lauf in Shanghai Kritik an Ferrari und Max Verstappen. Der Weltmeister von 2016 hatte dafür viel Lob für Sieger Daniel Ricciardo, den er gerne bei den Roten sehen würde.

Wie schon beim Saisonauftakt in Melbourne weilte Nico Rosberg auch in Shanghai als Formel-1-Experte für verschiedene Fernsehsender im Fahrerlager. Der Deutsche hatte seine helle Freude am dritten Kräftemessen seiner früheren Gegner, das Daniel Ricciardo für sich entschied. Dies erklärte er auch den Kollegen von Sky, bei denen er sich den Fragen verschiedener Formel-1-Fans stellte.

Dabei erklärte Nico etwa mit Blick auf China-Sieger Ricciardo: «Daniel war unglaublich, er ist einfach ein Riesentalent, wenn es ums Überholen geht. Das muss man im Blut haben, das richtige Timing und alles, und er ist der Beste von allen darin. Das ist wirklich beeindruckend.» Deshalb würde er Ricciardo auch gerne im nächsten Jahr bei Ferrari sehen: «Wir wissen ja bereits, dass er Sebastian Vettel im Red Bull Racing-Renner schlagen konnte, und der Ferrari ist ein grossartiges Auto.»

Weniger Freude hatte er an Ricciardos Teamkollegen Max Verstappen, der sich nach einem Crash mit Sebastian Vettel und der dafür kassierten Strafe mit dem fünften Platz begnügen musste. «Das war wirklich schlecht und komplett unnötig, deshalb ist das schwer nachzuvollziehen. Er hatte heute aber auch wirklich einen harten Tag. Erst vergeigte er es und beschädigt dabei seinen Dienstwagen und jenen des Weltmeisters, dann holt sein Teamkollege auch noch den Sieg. Das ist eine harte Lektion für ihn. Aber es sind genau solche Tage, an denen ein junger Pilot wie Max reift.»

Rosberg weiss aus eigener Erfahrung: «Als junger Pilot bist du gerne stur und hörst nicht gerne auf das, was die Anderen sagen. Aber natürlich nimmst du Ratschläge an und sein Team wird Verstappen sicher in die Pflicht nehmen. Ich hoffe, dass sie ihn auf die richtige Spur bringen, denn er ist ein unglaublicher Fahrer. Er muss nur eine Spur weniger aggressiv zu Werke gehen, denn es ist einfach ein bisschen zu viel. Das durfte er bereits in Bahrain erfahren, denn Lewis hat ihm dort gezeigt, dass er das nicht mit sich machen lässt und am Ende war Max’ Auto kaputt.»

Kritische Worte hatte Rosberg auch für die Ferrari-Verantwortlichen, die alles auf die Karte Sebastian Vettel setzten und Kimi Räikkönens Rennen damit negativ beeinflussten: «Es ist sehr klar, dass sie Kimi an die Box hätten holen sollen, denn Max war Dritter und er wurde reingeholt. Und hätte er nicht den Crash mit Vettel gehabt, dann hätte er das Rennen gewonnen. Es ist wirklich interessant, wie krass Räikkönen benutzt wurde, um Vettel zu helfen. Sie haben sein Rennen wirklich fast ruiniert, nur um Vettel eine zweite Chance für einen Angriff auf Valtteri zu geben.»

Der frühere GP-Pilot warnt: «Das ist schlecht für die Konstrukteurswertung, wenn man Vettel derart zur Nummer 1 erklärt. Und Ferrari hatte heute eine klare Nummer 1. Es war ziemlich extrem.» Er weiss aber auch: «Mit Michael Schumacher funktionierte diese Vorgehensweise sehr gut, deshalb sind sie dabei geblieben.»

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