Karun Chandhok: «War überrascht von Charles Leclerc»

Von Rob La Salle
Karun Chandhok

Karun Chandhok

GP-Veteran und Sky Sports F1-Experte Karun Chandhok begrüsst die Entscheidung der Rennkommissare, Spielberg-Sieger Max Verstappen für das entscheidende Manöver an Charles Leclerc nicht zu bestrafen.

Wie viele Fahrerlager-Dauergäste war auch Karun Chandhok begeistert von der Rennaction auf dem Red Bull Ring. Nach dem neunten WM-Lauf in Spielberg schwärmt der frühere GP-Pilot in seiner Kolumne auf «Skysports.com»: «Was für ein Rennen! Der Österreich-GP war zweifelsohne das beste Rennen der bisherigen Saison. Es hatte alles – Drama, Rad-an-Rad-Action an der Spitze, einen beliebten Sieger, Boxenstopp-Chaos und Kontroversen! Letztlich kam Max Verstappen als Sieger hervor, er triumphierte zum zweiten Mal in Folge auf dem Red Bull Ring und bescherte Honda damit den ersten Formel-1-Sieg seit 2006.»

«Im Verlauf des Wochenendes wurde klar, dass wir keine Wiederholung des Rennens in Le Castellet erleben würden, in dem die Mercedes-Piloten an der Spitze davoneilten. Der Red Bull Ring hat kürzere Kurven, in denen der Ferrari nicht ganz so untersteuert, wie wir es auf der französischen Strecke erlebt hatten. Wenn man da noch ein paar lange Geraden dazugibt sowie sehr hohe Temperaturen, die Mercedes bei er Kühlung ans Limit zwangen, und plötzlich sind die Ferrari wieder vorne dabei», schildert der Technikexperte des britischen PayTV-Senders.

«Charles Leclerc war das ganze Wochenende hindurch in Topform und ich denke, dass Sebastian Vettel auch ohne sein Q3-Problem Mühe gehabt hätte, den Monegassen zu schlagen. Er zeigte den ganzen Samstag eine gute Performance und seine neue Herangehensweise, bei der er das Auto nicht zu stark verändert, zahlte sich aus», lobt Chandhok das Ferrari-Talent, das mit dem zweiten Platz sein bisher bestes Formel-1-Ergebnis erzielt hat.

«Die Diskussionen nach dem Rennen drehten sich um das entscheidende Manöver von Max Verstappen, mit dem er in Führung ging. Ehrlich gesagt war ich etwas überrascht, dass Charles die Tür so weit offen liess, denn das war eine Einladung an Max – und wir alle wissen, dass er sich nicht zweimal bitten lässt», gesteht der 34-Jährige, und analysiert: «Als Max schon neben ihm war, hatte Charles keine Chance zur Verteidigung mehr, und genau da liegt der Unterschied zwischen den heutigen Tagen und den alten Zeiten, in denen es noch keine grossen Auslaufzonen sondern Kies und Gras die GP-Pisten säumte. Charles wäre gar nichts anderes übrig geblieben, als zurückzustecken und sich hinter Verstappen einzureihen. Doch im Wissen, dass er weit ausholen konnte, blieb er einfach etwas länger auf der Aussenseite und dabei kam es zu einer leichten Berührung zwischen den Autos.»

«Ich denke, die Stewards haben richtig entschieden und das Resultat nicht verändert, weil sie die Szene als normalen Rennzwischenfall werteten», hält Chandhok fest, und fügt zum Schluss an: «Ich bleibe bei meiner Sicht der Dinge, was die Kanada-Szene zwischen Vettel und Lewis Hamilton angeht, denn ich denke, im Zweifel muss man für die Angeklagten und im Sinne des Sports entschieden und das Rennen einfach laufen lassen. In diesem Fall haben die Regelhüter auch so gehandelt, und die Entscheidung kam im Fahrerlager und bei den niederländischen Fans gleichermassen gut an.»

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