Oscar Piastri zu Magnussen: «Für mich ist das falsch»

Das Strafen-Wochenende von Kevin Magnussen spaltet die Formel 1. Einer, der Magnussens riskantes Fahren beim Miami-Grand-Prix klar verurteilt, ist McLaren-Fahrer Oscar Piastri.

Piastri: «Ich habe gesehen, dass er nach dem Sprint gesagt hat, er habe alle Strafen, die er bekommen hat, verdient. Ich denke, die Tatsache, dass ein Fahrer, der diese Strafen bekommen hat, sagt, dass er sie verdient hat, sich aber dennoch für diesen Weg entschieden hat, kein guter Präzedenzfall ist.»

Worauf Piastri anspielt: Magnussen hatte in einem TV-Interview gesagt, dass er alle Strafen, die er für sein Verhalten im Sprint bekommen hatte, «ohne Zweifel» verdient habe.

Der Australier: «Es ist eine Sache, Strafen zu bekommen und zu sagen, es war 50:50 oder ich wurde schlecht behandelt. Aber so viele Strafen zu bekommen und zu sagen: Ja, ich verdiene sie alle… Das schafft einen riskanten Präzedenzfall, der vermutlich etwas strenger überwacht werden sollte.»

Wegen der vielen Strafpunkte (insgesamt jetzt zehn) steht Magnussen kurz vor einer Rennsperre. Sollte er sich noch ein weiteres Vergehen leisten, für das er wie in Miami im Rennen gegen Logan Sargeant zwei Strafpunkte bekommt, wäre er der erste Pilot in der Formel-1-Geschichte, der wegen seines vollen Strafpunktekontos ein Rennen aussetzen muss, seit diese Regel besteht.

Fünf Punkte sammelte Magnussen am Miami-Wochenende, fünf früher in der Saison. Seine ersten Punkte verfallen im März 2025.

Auch in einer anderen Situation in Jeddah, aus der Magnussen Strafpunkte mitnahm, half verschaffte sein Verhalten seinem Kollegen Nico Hülkenberg einen Vorteil.

Piastri über das Verhalten des Dänen: «Ich finde, wir müssen diesbezüglich härter sein. Es ist nicht das erste Mal, dass es passiert ist. Und der Fahrer, der das getan hat, gibt zu, dass er es für das Team getan hat. Für mich ist das falsch.»

McLarens Teamchef Andrea Stella hatte nach dem Sprint gesagt: «Vielleicht sollte man dann ein Wochenende zuhause mit der Familie verbringen und über die eigene Sportlichkeit nachdenken, bevor man zurückkommt. Und wenn dann erkennbar ist, dass der Fahrer loyal, fair und sportlich mit seinen Gegnern umgeht, kann er in diesem Sport bleiben.»

Teamintern ist man sich bei McLaren also einig, wie man zu Magnussens Verhalten auf der Strecke steht…

Miami-GP, Miami International Autodrome

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30:49,876 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +7,612 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +9,920
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +14,650
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +16,407*
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +16,585
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +26,185
08. George Russell (GB), Mercedes, +34,789
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +37,107
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +39,746
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +40,789
12. Pierre Gasly (F), Alpine, +44,958
13. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +49,756
14. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +49,979
15. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +50,956
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +52,356
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +55,173
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:04,683 min
19. Alex Albon (T), Williams, +1:16,091

Out
Logan Sargeant (USA), Williams, Crash

*5-sec-Zeitstrafe wegen Kollision mit Piastri

WM-Stand (nach 6 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 136 Punkte
02. Pérez 103
03. Leclerc 98
04. Norris 83
05. Sainz 83
06. Piastri 41
07. Russell 37
08. Alonso 33
09. Hamilton 27
10. Tsunoda 14
11. Stroll 9
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 6
14. Ricciardo 5
15. Ocon 1
16. Magnussen 1
17. Albon 0
18. Zhou 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 239 Punkte
02. Ferrari 187
03. McLaren 124
04. Mercedes 64
05. Aston Martin 42
06. Racing Bulls 19
07. Haas 7
08. Alpine 1
09. Williams 0
10. Sauber 0