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Adrian Newey: «Das ist kein Wunderwerk»

Von Vanessa Georgoulas
Adrian Newey: «Sebastian Vettel hat die Gabe, Erlebtes wieder abrufen zu können»

Adrian Newey: «Sebastian Vettel hat die Gabe, Erlebtes wieder abrufen zu können»

Was Sebastian Vettel von allen anderen Piloten im Feld unterscheidet und wie sich das Entwicklungstempo von Red Bull Racing erklären lässt: Technikchef Adrian Newey spricht über Erfolg und Wandel.
Adrian Newey, welche besonderen Fähigkeiten unterscheiden Sebastian Vettel vom Rest des Feldes?

Ich denke, er schafft es – wie alle echten Grössen der Formel 1 –das Auto im Grenzbereich zu bewegen und gleichzeitig so viele geistige Reserven zu besitzen, um seine Fahrweise und die Erfordernisse zu analysieren und anzupassen. Er erkennt, wann er Gas geben und wann er das Tempo drosseln muss, weil er abschätzen kann, wie sich das Rennen entwickeln wird. Sebastian hat die Gabe, Erlebtes wieder abrufen zu können. Das heisst, wenn er aus dem Auto steigt ist er in der Lage, seine Eindrücke noch einmal zu durchleben. Er arbeitet abends sehr hart und lange mit den Renningenieuren und wenn er dann am nächsten Morgen wieder ins Auto steigt, hat er eben das kleine Bisschen dazugelernt, das den Unterschied macht. Über die Rennwochenenden ergibt das eine stetige Verbesserung.

Im nächsten Jahr stehen tiefgreifende Regeländerungen an. Mark Webber erwartet, dass Red Bull Racing trotzdem zu den klaren Favoriten zählen wird...

Das weiss ich nicht, denn die Autos werden in erster Linie sehr viel komplexer, als wir es uns bisher gewohnt sind. Dass die Zuverlässigkeit in diesen Tagen so hoch ist, liegt an der stetigen Weiterentwicklung eines Konzepts, das im Vergleich zum 2014er-Modell relativ einfach daherkommt. Ich denke, die Zuverlässigkeit wird eines der grossen Problemfelder und damit auch ein Faktor im WM-Kampf sein. Wer weiss? Man kann die Regeländerungen in zwei Gruppen aufteilen. Auf der einen Seite ändert sich viel am Antriebssystem selbst. Andererseits werden wir wohl auch viele verschiedene Varianten sehen, wie dieser im Auto untergebracht werden kann. Das ist ein hochkompliziertes Problem.

Red Bull Racing hat in diesem Jahr das Auto auf beeindruckende Art und Weise weiterentwickelt. Dürfen Sie jetzt, da die Saison vorbei und die Technik für das nächste Jahr nicht zu gebrauchen ist, verraten wie Sie das geschafft haben?

Das ist kein Wunderwerk sondern das Ergebnis der üblichen Entwicklungsarbeit, denke ich. Das diesjährige Auto war ein enger Verwandter des 2012er-Modells. Es gab nur relativ kleine Weiterentwicklungen, denn die Regeln haben sich im vergangenen Winter kaum geändert. Wir konnten also an die Saison 2012 anknüpfen und unser Verständnis über das Auto vertiefen. Auch der Wechsel der Reifen Mitte Saison hat uns wahrscheinlich eher geholfen als geschadet – das ist schwer zu sagen. Keine Magie, sondern schlichte Weiterentwicklung war der Schlüssel zum Erfolg.

Kontinuität ist offensichtlich ein wichtiger Erfolgsfaktor, wie wir schon vor ein paar Jahren bei Ferrari sehen konnten. Nun verlieren Sie mit Peter Prodromou einen Ihrer engsten Mitarbeiter...

Veränderung liegt in der Natur der Formel 1. Ich denke, es ist in vielerlei Hinsicht gesund, wenn sich die Dinge ab und zu ändern. Natürlich bin ich traurig, dass Peter uns verlässt, ich habe viele Jahre mit ihm zusammengearbeitet. Ich schätze, er hat seine Gründe dafür.

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