Formel 1: Schmerzhafte Lektion für Leclerc

Sauber-Pilot Adrian Sutil: «Es fehlt noch überall»

Von Vanessa Georgoulas
Mit dem Abschluss des Morgentrainings endete die Wintertestzeit für Adrian Sutil. Hinterher zieht der Sauber-Neuzugang Bilanz und gesteht offen: «Ich fühle mich nicht perfekt vorbereitet.»
Adrian Sutil, mit der Mittagspause endet deine Winter-Testzeit. Wie fällt deine Bilanz aus?

Es war wichtig, dass wir heute früh das Programm noch einmal durgespielt haben. Weil wir gestern einen Tag verloren haben, bekam ich heute noch einmal die Möglichkeit, am Morgen zu fahren. Es ist alles gut gelaufen und wir konnten endlich einmal ein Bisschen testen. Wir haben eine Qualifying-Simulation und eine Rennsimulation absolviert, und jetzt haben wir Einiges auszuwerten, es ist also definitiv ein ganz guter Tag gewesen.

Das Sauber-Team ist nicht der einzige Formel-1-Rennstall, der derzeit Probleme hat. Wo steckt der Wurm drin? Was muss man besonders beachten?

Beachten muss man so Einiges, in jedem Bereich. Es ist alles neu, und es ist klar, dass man da mehr Schwierigkeiten hat. So ist das auf dieser Welt nun einmal, aber das macht ja auch die Herausforderung aus. Wir werden das schon hinkriegen – der Eine vielleicht etwas schneller als der Andere.

Können wir mit Blick aufs ganze Formel-1-Feld  sagen, dass der neue Antriebsstrang besonders viele Probleme bereitet?

Dazu kann ich nichts Konkretes sagen, denn ich kenne ja nur mein Auto. Es macht keinen Sinn, da irgendwelche Spekulationen abzugeben. Wir werden sehen, wer in Melbourne die Zielflagge sieht und da können wir dann abrechnen.

Werden in Melbourne viele Piloten ins Ziel kommen?

Woher soll ich das wissen? Lassen wir uns doch überraschen. Es wird letztlich sowieso anders kommen, als alle glauben.

Kommen wir nochmals kurz auf die gestrigen Probleme zu sprechen. Was war los?

Wir hatten ein Problem am Antriebsstrang erkannt, und mussten das Auto am Anfang der Boxengasse abstellen. Daraufhin folgte ein Motorwechsel und weil die Triebwerke extrem kompliziert gebaut sind, dauert es auch entsprechend länger als im letzten Jahr. Und da haben wir dann halt den ganzen Tag damit verbracht, das zu richten.

Wie sehr schmerzt das, wenn man bei diesen wenigen Vorsaisontests einen ganzen Tag verliert?

Natürlich wollen wir so viel wie möglich fahren, aber man kann das auch positiv sehen. Es ist besser, wenn die Probleme hier auftauchen und nicht erst in Melbourne. Das geht jedem hier so. Fast jeder hat mal einen Tag verloren, das ist ganz normal, dafür sind die Tests ja da.

Fühlst du dich nun perfekt auf den Saisonstart in Melbourne vorbereitet?

Nein. Oder habt ihr schon jemanden im Fahrerlager gefunden, der das ist? Ich glaube nicht.

Woran fehlt es noch?

Überall. Da muss man nicht viel von der Formel 1verstehen, wenn man weiss, dass die Autos erst seit einem Monat fahren, dann liegt das auf der Hand. Die paar Testtage, die wir bisher hatten, waren für niemanden Wir werden besonders in den ersten Rennen viel lernen, im ersten Jahr erwarte ich eine steile Lernkurve.

Überrascht es trotzdem, dass Red Bull Racing als Weltmeisterteam so weit im Hintertreffen ist?

Ich weiss nicht, wo Red Bull Racing derzeit steht. Ich weiss, dass sie nicht viel fahren, aber ich weiss nicht, welche Spritmengen, Motoreneinstellungen oder Reifen sie wählen. Ich kann also deren Leistung nicht einschätzen.

Wenn du jetzt noch einen halben Tag zum Testen hättest, wie würdest du die Zeit investieren?

Ich habe schon viel abgespult. Wahrscheinlich hätte ich dasselbe nochmals gemacht und versucht, mich zu verbessern. Man muss sich immer steigern, jede Fahrt raus muss etwas gemacht werden. Da gibt es natürlich noch viel zu tun.

Wie waren denn die Bedingungen hier in Bahrain, repräsentativ für die ersten Rennen?

Ja, das war gut, es herrschten perfekte Bedingungen und der Bahrain-Rundkurs ist eine super Strecke. Das war alles etwa so, wie wir es für den Bahrain-GP erwarten dürfen – bis auf den Sonnenschein, denn wir fahren dann ja in der Nacht. Zum Testen war es optimal.

Auch in Bezug auf die Reifen, bauen die Pirellis hier in der Wüstenhitze schnell ab?

Also ich finde die Reifen in diesem Jahr besser, was den Abbau betrifft. Sie bieten etwas weniger Grip als 2013, sind ein bisschen anders, aber mir gefällts. Hier sind die Temperaturen gut und das Aufwärmen der Reifen ist hier nicht so problematisch. In Melbourne kann das natürlich auch etwas anders aussehen.

Bahrain-Testtag 8 (Sonntag), Stand nach 4 Stunden:

1. ?Valtteri Bottas (FIN), Williams FW36-Mercedes, 1:34,797 (60)
2. ?Fernando Alonso (E), Ferrari F14 T, 1:35,509 (27)
3. Nico Hülkenberg (D), Force India VJM07-Mercedes, 1:35,577 (33)
4. Jean-Eric Vergne (F), Toro Rosso STR9-Renault, 1:35,701 (43)
5. Adrian Sutil (D), Sauber C33-Ferrari, 1:36,475 (91) *
6. Jenson Button (GB), McLaren MP4/29-Mercedes, 1:38,111 (20)
7. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W05, 1:38,650 (5)
8. ?Kamui Kobayashi (J), Caterham CT05-Renault, 1:38,653 (58)
9. ?Romain Grosjean (F), Lotus E22-Renault?, 1:39,302 (25)
10. ?Sebastian Vettel (D), Red Bull Racing RB10-Renault, 1:39,708 (44)
11. Max Chilton (GB), Marussia MR03-Ferrari, 1:41,242 (10)
* am Nachmittag nicht mehr im Einsatz
Noch nicht auf der Bahn:
Esteban Gutiérrez (MEX), Sauber C33-Ferrari (Nachmittag)

Bahrain-Testtag 7 (Samstag)

1. Felipe Massa (BR), Williams FW36-Mercedes, 1:33,258 (99)
2. Nico Rosberg (D), Mercedes W05, 1:33,484 (103)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari F14 T, 1:35,426 (87)
4. Kevin Magnussen (DK), McLaren MP4/29-Mercedes, 1:35,894 (88) ?
5. Daniil Kyvat (RU), Toro Rosso STR9-Renault, 1:36,113 (81)
6. Nico Hülkenberg (D), Force India VJM07-Mercedes, 1:36,205 (115)?
7. Jules Bianchi (F), Marussia MR03-Ferrari, 1:37,087 (78)?
8. Marcus Ericsson (S), Caterham CT05-Renault, 1:38,083 (117)?
9. Romain Grosjean (F), Lotus E22-Renault?, 1:42,166 (33)
10. Adrian Sutil (D), Sauber C33-Ferrari, ohne Zeit (1) *?
11. Sebastian Vettel (D), Red Bull Racing RB10-Renault, ohne Zeit (1) *
* nur Installationsrunden

Bahrain-Testtag 6 (Freitag)

1. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM07-Mercedes, 1:35,570 (108)
2. Fernando Alonso (E), Ferrari F14 T, 1:35,634 (122)
3. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB10-Renault, 1:35,743 (66)
4. Felipe Massa (BR), Williams FW36-Mercedes, 1:36,507 (103)
5. Jenson Button (GB), McLaren MP4/29-Mercedes, 1:36,901 (52)
6. Jules Bianchi (F), Marussia MR03-Ferrari, 1:38,092 (75)
7. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W05, 1:39,041 (89)
8. Jean-Eric Vergne (F), Toro Rosso STR9-Renault, 1:39,756 (61)
9. Esteban Gutiérrez (MEX), Sauber C33-Ferrari, 1:39,976 (106)
10. Pastor Maldonado (YV), Lotus E22-Renault?, 1:41,613 (31)
11. Marcus Ericsson (S), Caterham CT05-Renault, 1:42,516 (55)

Bahrain-Testtag 5 (Donnerstag)

1. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM07-Mercedes, 1:35,290 (105)
2. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW36-Mercedes, 1:36,184 (128)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari F14 T, 1:36,432 (54)
4. Nico Rosberg (D), Mercedes W05, 1:36,624 (89)?
5. Adrian Sutil (D), Sauber C33-Ferrari, 1:37,700 (89)?
6. Kevin Magnussen (DK), McLaren MP4/29-Mercedes, 1:37,825 (109)
7. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB10-Renault, 1:37,908 (38)
8. Max Chilton (GB), Marussia MR03-Ferrari, 1:38,610 (44)?
9. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR9-Renault, 1:39,242 (56)
10. Pastor Maldonado (YV), Lotus E22-Renault?, 1:40,599 (31) 11. Kamui Kobayashi (J), Caterham CT05-Renault, 42,285 (19)

Zum Vergleich nochmals die Rundenzeiten von von vergangener Woche:

Bahrain-Test 1 im Überblick

1. Nico Rosberg (D), Mercedes W05, 1:33,283 (SA) 174 Runden
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W05, 1:34,263 (FR) 141
3. Kevin Magnussen (DK), McLaren MP4/29-Mercedes, 1:34,910 (DO) 127
4. Jenson Button (GB), McLaren MP4/29-Mercedes?, 1:34,957 (SA) 169
5. Nico Hülkenberg (D), Force India VJM07-Mercedes, 1:36,445 (DO) 137
6. Fernando Alonso (E), Ferrari F14 T, 1:36,516 (DO) 160
7. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari F14 T, 1:36,718 (SA) 125
8. Felipe Massa (BR), Williams FW36-Mercedes, 1:37,066 (FR) 65
9. Esteban Gutiérrez (MEX), Sauber C33-Ferrari, 1:37,180 (FR) 151
10. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW36-Mercedes, 1:37,328 (DO) 171
11. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM07-Mercedes, 1:37,367 (FR) 76 ?
12. Felipe Nasr (BR), Williams FW36-Mercedes?, 1:37,569 (SA) 87?
13. ?Pastor Maldonado (YV), Lotus E22-Renault?, 1:38,707 (SA) 85?
14. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR9-Renault, 1:38,974 (FR) 62
15. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB10-Renault, 1:39,837 (SA) 43??
16. Kamui Kobayashi (J), Caterham CT05-Renault, 1:39,855 (DO) 83
17. Sebastian Vettel (D), ? Red Bull Racing RB10-Renault, 1:40,224 (MI), 73
18. Adrian Sutil (D), Sauber C33-Ferrari, 1:40,443 (MI) 89
19. Jean-Eric Vergne (F), Toro Rosso STR9-Renault?, 1:40,472 (SA) 77?
20. Romain Grosjean (F), Lotus E22-Renault, 1:41,670 (DO), 26
21. Marcus Ericsson (S), Caterham CT05-Renault, 1:42,130 (FR) 102?
22. Max Chilton (GB), Marussia MR03-Ferrari, 1:42,511 (DO) 21 23. Robin Frijns (NL), Caterham CT05-Renault, 1:42,534 (MI) 68
24. Jules Bianchi (F), Marussia MR03-Ferrari, keine Zeit (6) * * nur Installationsrunden

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