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Formel-1-Sound: Renault-Chef sieht kein Problem

Von Vanessa Georgoulas
Renault-Sport-Präsident Jean-Michel Jalinier: «Wenn die GP2 lauter ist, dann bedeutet das nur, dass die GP2 veraltet ist, nicht dass die Formel 1 ein Sound-Problem hat»

Renault-Sport-Präsident Jean-Michel Jalinier: «Wenn die GP2 lauter ist, dann bedeutet das nur, dass die GP2 veraltet ist, nicht dass die Formel 1 ein Sound-Problem hat»

Renault-Sport- Präsident Jean-Michel Jalinier erklärt im zweiten Teil des exklusiven SPEEDWEEK.COM-Interviews, warum er kein Problem mit dem neuen Formel-1-Sound hat.
Jean-Michel Jalinier, wird die V6-Turbo-Antriebseinheit für 2015 teurer für die Teams, weil man nun eine unerwartete und kostspielige Aufholjagd hat starten müssen?

Wir haben den Preis für unsere Kundenteams auf drei Jahre festgelegt – es gibt also keine Chance, dass wir dieses zusätzliche Geld von den Teams einfordern können. (lacht)

Lotus scheint in den ersten Rennen mehr Probleme als die anderen Renault-Kunden gehabt zu haben. Liegt das am Auto oder hat das andere Gründe?

Natürlich ist das ein sehr neues Auto mit einem ganz neuen Antrieb – wir alle müssen also viel Neues lernen. Wir sind dabei, den Rückstand aufzuholen, und Lotus muss eine noch grössere Lücke schliessen, weil das Team beim ersten Vorsaison-Test in Jerez nicht dabei war.

Kann man rückblickend sagen, dass es ein Fehler war, den ersten Test zu Gunsten von Entwicklungszeit sausen zu lassen?

Das war ja keine Entscheidung, die das Management bewusst getroffen hat. 2013 hatte Lotus ein finanziell schwieriges Jahr zu überstehen, deshalb war das Auto zum ersten Test auch noch nicht bereit. Sie wären liebend gerne dabei gewesen. Aber auch das Lotus-Team wird aufholen, es braucht einfach eine steilere Lernkurve, um den Rückstand wieder wettzumachen.

FIA-Rennleiter Charlie Whiting sagte vor dem China-GP, dass die Formel 1 einige Hersteller verloren hätte, wenn der Wechsel von V8 auf die neuen V6-Turbos nicht erfolgt wäre. Stimmen Sie ihm zu?

Ja, das stimmt, ich bin überzeugt, dass es so gekommen wäre.

Auch Honda hat bestätigt, dass man nur wegen des Wechsels auf die neuen Antriebseinheiten ein Formel-1-Comeback gebe. Was meinen Sie, werden noch andere Hersteller folgen?

Sie sollten, denn das neue Konzept ist sehr attraktiv. Die neuen Formel-1-Renner sind das Labor für das Auto von Morgen. Im Grunde sollte jeder Hersteller an einer Teilnahme interessiert sein. Oder dann an einer Teilnahme an Le Mans oder anderen Serien, die innovative Technologien einsetzen – das entscheidet jeder selbst. Es ist doch so: Einige Hersteller werden Mühe haben, weil sie neun von zehn Modellen in ihrer Fahrzeugpalette in gewissen Staaten wie etwa Kalifornien bald nicht mehr verkaufen können. Dies, weil die gesetzlichen Vorgaben immer strenger werden.

Lassen Sie uns noch auf den neuen Formel-1-Sound zu sprechen kommen: Welche Haltung nehmen Sie in der Debatte um die leisen V6-Turbos ein?

Ich persönlich finde nicht, dass ein Problem mit dem Formel-1-Sound besteht. Nehmen wir zum Beispiel das berühmteste Rennen ausserhalb der Formel 1, die 24h von Le Mans. Ich war im vergangenen Jahr vor Ort und es waren mehr als 70 Autos im Startfeld. Trotzdem haben sie beim Start weniger Lärm gemacht, als unsere 22 Autos im vergangenen Jahr. Aber keiner beschwert sich, dass Le Mans kein fantastisches Rennen ist.

Aber es kann doch nicht sein, dass die Rahmenrennen besser klingen als die Königsklasse?

Wenn die GP2 lauter ist, dann bedeutet das nur, dass die GP2 veraltet ist, nicht dass die Formel 1 ein Sound-Problem hat. Sehen sie: Man muss einfach mit der Zeit gehen, wir können keine V10 oder V8 mit 60 Litern Treibstoffverbrauch auf 100 km mehr einsetzen. Mercedes würde da nicht mitmachen, und wir auch nicht. Selbst mittelfristig würde sich das rächen, die meisten Leute würden das nicht verstehen.

Was könnte man denn unternehmen, um die neuen Triebwerke lauter zu machen?

Da gibt es einige Tricks, die man machen könnte – aber es stellt sich die Frage: Macht das denn überhaupt Sinn?

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