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Alex Wurz: «Auch Sebastian Vettel ist nur ein Mensch»

Von Mathias Brunner
Sportwagen-Spitzenpilot und ORF-GP-Fachmann Alexander Wurz über die Gewinner und Verlierer in der ersten Formel-1-Saisonhälfte: «Sebastian Vettel hat Formschwankungen.»

Im wettverrückten England hätten wir damit viel Geld gewonnen: Hand aufs Herz – hätten Sie erwartet, dass Daniel Ricciardo nach elf Abschlusstrainings das Quali-Duell gegen Sebastian Vettel mit 7:4 anführt und dass der Australier zwei Mal gewinnt, der vierfache Weltmeister Vettel aber mit leeren Händen dasteht? Wir auch nicht.

Alexander Wurz (40) ist ebenfalls erstaunt. Der frühere GP-Pilot und heutige Toyota-Sportwagenfahrer sagt: «Das beweist für mich einerseits, dass fast alle Formel-1-Fahrer echt supertolle Rennfahrer sind und die Leistungsdichte sehr hoch ist. Weiter zeigt diese Zwischenbilanz für mich, dass auch Sebastian nur ein Mensch ist und Formschwankungen unterliegt – das macht es rückblickend umso bemerkenswerter, dass er vier Jahre lang dominiert hat.»

Der ORF-Formel-1-Kommentator weiter: «Daniel ist offensichtlich ein aussergewöhnlicher Rennfahrer, aber beim Duell mit Vettel fällt mir das Beispiel Boris Becker ein, der auf Gras unschlagbar war, aber auf dem Hartplatz nicht zurecht kam. Vielleicht entsprechen die 2014er Autos einfach nicht dem natürlichen Fahrstil von Sebastian, und er braucht daher etwas länger, um sich umzustellen.»

Wurz scherzt: «Ricciardo hat mich voll verblüfft, weil er ein so guter Mountainbiker ist! Nein, ernsthaft – dass er ein toller Racer ist, war mir schon vorher klar und verblüffte mich deshalb nicht. Valtteri Bottas hat mich auch nicht verblüfft, denn ich wusste von meiner Arbeit bei Williams her, dass der Finne sauschnell autofahren kann. Was mich wirklich verblüfft hat? Dass Lotus einen so dramatischen Rückschnitt gemacht hat, damit hätte ich nicht gerechnet.»

Für die meisten Formel-1-Insider sind Ricciardo, Bottas und der junge Russe Daniil Kvyat die Aufsteiger der Saison – wen würde Wurz als Teamchef in seinen Rennstall holen?

Der Österreicher lacht: «Also dazu müssten wir erst mal darüber reden, wie viel Budget ich denn für das fiktive Formel-1-Team zur Verfügung hätte! Ricciardo und Bottas, das wäre doch ein gutes Team, aber vielleicht bin ich da befangen, weil beides meine Freunde sind.»

Die Kollegen von F1 Racing haben die Sauber-Pilotin Simona De Silvestro aufs Titelbild platziert – als First Lady des Grand-Prix-Sports. Sieht Wurz eine Zukunft für die Formel-1-Damen De Silvestro und Susie Wolff?

Alexander: «Lass mich hier mit der Grundsatzfrage anfangen, ob ich glaube, dass sich Frauen in der Formel 1 etablieren können. Meine Antwort und Überzeugung lautet – ja. Susies Zeiten haben klare Worte gesprochen, und Simona ist auch voll auf Zack und arbeitet hart an ihrer Formel-1-Zukunft.»

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