Formel 1: Fremdschämen in den USA

Mark Webber: «Hamilton–Rosberg wie ich gegen Vettel»

Von Mathias Brunner
Mark Webber mit Lewis Hamilton

Mark Webber mit Lewis Hamilton

​Nach dem Motorschaden in Monza und dem Sieg seines Stallgefährten Lewis Hamilton sagte Nico Rosberg: «Aufgeben gibt’s nicht.» Gemäss Mark Webber ist das Titelrennen aber gelaufen.

Nach einem Motordefekt im Training von Monza stand Nico Rosberg mit dem Rücken zur Wand. In sein Heck musste jener Mercedes-Triebling eingebaut werden, der seit dem Kanada-GP im Juni im Einsatz stand. Im Rennen stellte sich dann heraus: die Vollgastortur im Königlichen Park war selbst für den besten Motor im Formel-1-Feld zu viel – kurz vor Schluss gab der V6-Turbo den Geist auf, ein Ausfall zum denkbar dümmsten Moment, denn Nicos Stallgefährte Lewis Hamilton eilte einem weiteren Sieg entgegen. Damit steht es in der WM nun 252:199 für den Briten. Rosberg nach dem Rennen grimmig: «Ich muss es schaffen, das Ruder herumzuwerfen. Aufgeben gibt’s nicht.»

Mark Webber sieht das anders. Der 39jährige Australier ist derzeit in England unterwegs, um für sein Buch «Aussie Grit» zu werben. Dabei sagt der neunfache GP-Sieger: «Der WM-Kampf ist vorbei. Lewis steht derzeit förmlicherweise in Flammen. Die Saison wird mit dem dritten Titel des Engländers enden, und dann ist nur noch die Frage, wie hungrig er in den nächsten Jahren sein wird.»

Schon der frühere Formel-1-Fahrer Martin Brundle hatte sich in Monza gefragt: «Hat hier nicht schon längst eine Ära Hamilton begonnen?» Denn wenn das Reglement stabil bleibt, erst 2017 Änderungen kommen, dann ist Hamilton für 2016 Favorit zu einem dritten Titel in Serie, es wäre sein vierter insgesamt.

Mark Webber meint weiter: «So wie die Autos heute sind, wird es für Nico ganz schwierig, die Überhand zu bekommen. Lewis hat unglaublich viel Selbstvertrauen getankt.»

Wie sich so etwas anfühlt, das weiss Webber aus eigener Erfahrung: als Stallgefährte von Sebastian Vettel, als der Deutsche von 2010 bis 2013 mit Red Bull Racing vier WM-Titel in Folge einfuhr. Webber wurde 2010, 2011 und 2013 jeweils WM-Dritter.

Mark schrammte 2010 haarscharf am Titel vorbei, hatte längere Zeit die besseren Karten in der Hand als Vettel, aber letztlich wurde es nichts. Webber: «Das Jahr danach war vielleicht das härteste überhaupt.» Und genau in dieser Lage ist nun Rosberg.

Mark gibt zu bedenken: «Lewis will den Titel so bald es geht einsacken, und die Möglichkeit der doppelten WM-Punkte beim Finale von Abu Dhabi haben wir auch nicht mehr. Was der WM-Kampf nun bräuchte, wäre mal ein Ausfall von Hamilton. Was Nicos Arbeit auch nicht leichter macht – es dürfte noch ein paar Strecken geben, auf welchen die Ferrari den Mercedes gefährlich werden.»

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