Nico Rosberg: Wieso er 2015 gegen Hamilton verliert

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg

Nico Rosberg

​Mercedes-Pilot Nico Rosberg vor dem USA-GP in Austin: «Ich denke nicht an den dritten WM-Rang. Ich denke lieber daran, dass ich in Texas ein Rennen gewinnen will.»

Medienrunde mit Nico Rosberg im Fahrerlager des Circuit of the Americas (COTA). Der Deutsche weiss: Nimmt ihm Stallgefährte Lewis Hamilton in Texas zwei Punkte ab, dann ist für ihn der WM-Traum ein weiteres Mal ausgeträumt.

Realistisch ist ein WM-Titel von Rosberg ohnehin nicht mehr. Noch nie in 65 Jahren Formel-1-Historie hat ein Pilot mit einem solchen Rückstand das Ruder noch herumwerfen können.

Nico geht dennoch bester Dinge ins Wochenende: «Mit der Einstellung, dass ich hier nichts zu verlieren habe, dass ich gewinnen will, dass ich konzentriert bin.»

Was ändert dabei die Strafe für die Ferrari-Piloten, welche beide nach Motorwechsel um je zehn Ränge zurück müssen? Nico: «Das macht unser Wochenende ein wenig einfacher. Aber ich halte Vettel und Ferrari trotz der Strafe für eine Gefahr, auch wegen des Wetters, das hier eine grosse Rolle spielen könnte. Dennoch: Auf dem Papier haben wir ein leichteres Leben, wenn die Ferrari zehn Ränge weiter hinten losbrausen müssen.»

Rosberg hatte sich für 2015 vorgenommen, den WM-Titel zu gewinnen. Nun könnte ihm sein Landsmann Vettel sogar im Kampf um Rang 2 einen Strich durch die Rechnung machen. Wie ärgerlich wäre das? «So denke ich nicht», erwidert Rosberg. «Ich denke nicht daran, dass ich die WM auf dem dritten Rang beenden könnte. Ich denke an den Sieg in Texas und daran, dass ich meine Chance wahren will. Klar ist mir klar, dass die Wahrscheinlichkeit des Titelgewinns klein ist, aber ich werde so lange kämpfen, wie die WM mathematisch noch drin ist.»

Dennoch: Hamilton wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkein seinen WM-Titel erfolgreich verteidigen können. Und er hat dabei Rosberg deutlicher hinter sich gelassen als 2014. Wieso?

Nico erklärt: «Es gibt drei Faktoren. Er ist in den Abschlusstrainings in diesem Jahr deutlich stärker als ich. Er ist konstanter gefahren als 2014. Und ich selber hatte mehr Pech als im vergangenen Jahr.»
In den vergangenen Jahren war es immer so: Ein Team neigt dazu, automatisch zum Weltmeister zu tendieren. Ist das bei Mercedes auch so?

Nico widerspricht: «Ich hatte 2014 eine faire Chance auf den Titel, und ich habe auch 2015 immer das gleiche Material zur Verfügung gehabt. Mercedes nimmt es sehr genau damit, die beiden Piloten identisch zu behandeln. Ich wüsste nicht, was Mercedes da anders machen sollte.»

Bei der WM-Feier von Mercedes nach dem vorzeitigen Gewinn des Markenpokals in Sotschi hat sich Lewis Hamilton sehr lobend über Nico geäussert. Wie hat das Rosberg erlebt? «Man hat gemerkt, dass es ehrlich gemeint ist, also bedeutet mir das auch etwas, wenn er so über mich redet. Wir kennen uns jetzt schon sehr viele Jahre. Ich fand die Geste nett.»

Wie schätzt Rosberg seinerseits Hamilton ein?

Nico meint: «Er ist einer der Schnellsten da draussen.»

Ist er einer der Besten aller Zeiten?

Nico: «Darüber müsst ihr selber urteilen.»

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