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Formel-1-Kartell: Red Bull-Berater Helmut Marko sauer

Von Vanessa Georgoulas
Dr. Helmut Marko: Keine Probleme mit den Fahrern Daniil Kvyat (l.) und Daniel Ricciardo

Dr. Helmut Marko: Keine Probleme mit den Fahrern Daniil Kvyat (l.) und Daniel Ricciardo

Rückendeckung für Formel-1-Chefpromoter Bernie Ecclestone und Jean Todt, Präsident des Automobilweltverbands FIA: Red Bull-Berater Dr. Helmut Marko spricht mit Blick auf die Hersteller von einem Kartell.

Nicht nur Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Jean Todt üben harte Kritik an den derzeit herrschenden Machtverhältnissen in der Formel 1. Auch Red Bull-Berater Dr. Helmut Marko ist überzeugt, dass die Motorenbauer in der Königsklasse zu viel zu sagen haben – was angesichts der jüngsten Motor-Probleme von Red Bull Racing und Toro Rosso auch keinen verwundert.

Red Bull hatte monatelang erfolglos versucht, die Partnerschaft mit dem Motor-Lieferanten Renault vorzeitig aufzulösen, doch das Vorhaben scheiterte schliesslich an der Weigerung der anderen Hersteller, Red Bull Racing mit neuen Antriebseinheiten auszurüsten. Zu gross war die Angst vor der Konkurrenz aus Milton Keynes.

Nur die Nachwuchsschmiede Toro Rosso wird deshalb 2016 mit neuem Motorpartner, jedoch einem alten Motorkonzept, angreifen: Die Mannschaft aus Faenza darf mit 2015-Triebwerken von Ferrari starten. Red Bull Racing wird hingegen weiterhin auf die Aggregate aus Viry-Chatillon vertrauen müssen, auch wenn die Motoren in Zukunft nicht mehr unter der Marke «Renault» sondern unter dem Label «TAG Heuer» brummen.

Marko, der seinen Doktortitel auf dem Gebiet der Rechtswissenschaften erlangt hat,  ist überzeugt, dass die politische Macht der Hersteller zu weit geht. Auf die Frage, ob sich die Motor-Hersteller gegen Red Bull verschworen hatten, erklärte der Jurist gegenüber den italienischen Kollegen von Autosprint: «Das stimmt. Kartell ist der richtige Begriff dafür. Leider habe ich die Situation erst erkannt, als es schon zu spät war.»

Der 72-Jährige aus Graz freut sich deshalb umso mehr, dass Red Bull wenigstens auf Fahrerseite keine Probleme bekundet: «Die Fahrer waren nie ein Problem. Zu Saisonbeginn hatte Daniil Kvyat einige technische Sorgen, sodass einige Leute fälschlicherweise dachten, er hätte ein Problem damit, für ein grosses Team wie Red Bull Racing zu fahren. Aber das war nicht der Fall.»

Marko lobt: «Daniil ist nun sehr stark und konkurrenzfähig», und er betont, dass es die richtige Entscheidung war, den jungen Russen als Nachfolger für den zu Ferrari abgewanderten Goldjungen Sebastian Vettel zu bestimmen.

Der frühere Rennfahrer weiss: «Natürlich merkt man sofort, was ein Sebastian Vettel wert ist, wenn man mit ihm zusammenarbeitet. Er bringt konstant eine starke Leistung, seine Arbeit ist immer von höchster Qualität. Aber wir wussten auch, dass Renault nicht gleich eine starke Antriebseinheit hinbekommen würde. Deshalb war es besser, einen jungen Fahrer zu holen, der sich von den vielen technischen Schwierigkeiten nicht entmutigen lässt – denn die waren zu Beginn wirklich sehr gross.»

Zum Schluss erlaubt sich der Red Bull-Motorsportberater auch noch einen Seitenhieb in Richtung des zweifachen Weltmeisters Fernando Alonso: «Hätten wir einen Fahrer wie Fernando verpflichtet, dann hätte er sich wahrscheinlich dauernd beschwert.» Tatsächlich kann der zweifache Weltmeister seine Kritik nur schwerlich für sich behalten, wie seine Kommentare zur aktuellen Schwäche seines Teams McLaren-Honda bewiesen haben.So bezeichnete der stolze Spanier die Antriebseinheiten aus Japan etwa als GP2-Motoren.

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