Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

1. Tag Barcelona: Vettel (Ferrari) 1., Haas geschockt

Von Mathias Brunner
​Schrecksekunde für die US-amerikanischen Formel-1-Neulinge um den Unternehmer Gene Haas: Frontflügeldefekt am Wagen von Romain Grosjean mitten auf der Geraden.

Halbzeit am ersten Formel-1-Wintertesttag auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya – gefahren wird jeweils von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr, mit einer Stunde Pause. Bei den Formel-1-Neulingen von Haas könnte die Pause etwas länger dauern: Die erste rote Flagge der Wintertests musste gezeigt werden, nachdem der Genfer Romain Grosjean auf der Geraden Teile seines Frontflügels verloren hat. Die Piste wurde gereinigt, wann der Doppelbürger (Frankreich/Schweiz) wieder ins Geschehen eingreift, steht noch nicht fest. Angedacht ist, dass der Test fortgesetzt wird (um Kilometer zu machen), dass Romain allerdings nicht Topspeed fahren darf, um Volllast des Flügels zu vermeiden.

Am ersten Morgen haben wir alle elf Formel-1-Renner auf der Bahn gesehen, auch den neuen Toro Rosso, der noch so gut wie ohne Aufkleber ist. Die Toro-Bemalung werden wir erst beim zweiten Barcelona-Test sehen (1.–4. März).

Am wenigsten Runden hat bislang der neue Manor von Pascal Wehrlein, der am Morgen noch zusammengebaut werden musste. Die Branche staunt über die langgezogene Nase am englischen Rennwagen, wo doch der Trend in eine ganz andere Richtung geht.

Die Fans nicht nur in Spanien würden sich wünschen, dass die Rangliste ein Hinweis darauf ist, dass wir eine spannende Saison erleben: Sebastian Vettel im Ferrari vor Lewis Hamilton im Silberpfeil.

War da nicht was? Ach ja, genau: Vor einem Jahr fuhr Vettel im Ferrari am ersten Testtag von Jerez ebenfalls Bestzeit.

Vettel fuhr die Zeit von heute auf mittelharten Reifen. An einigen Autos sind aber auch unmarkierte Pirelli zu sehen. Es handelt sich um Versuchswalzen aus dem Pirelli-Werk in Rumänien.

Aber Fakt ist: Hamilton hat schon wieder am meisten Runden gedreht, Probleme scheint es bei Weltmeister Mercedes-Benz nicht zu geben. Für den ersten Test ist geplant, dass die Fahrer pro Tag bis zu zweieinhalb Renndistanzen abspulen, also rund 750 Kilometer.

Das wäre von Beginn an eine Standfestigkeit, von welcher die meisten anderen Rennställe nur träumen können.

Die ersten Eindrücke von Weltmeister Lewis Hamilton: «Das Auto fühlt sich mindestens so gut an wie im vergangenen Jahr. Ob aber die Probleme mit der Balance, die ich in der zweiten Saisonhälfte 2015 hatte, gelöst werden konnten, das kann ich noch nicht beurteilen. Dazu brauche ich mehr Zeit im Wagen. Die Bestzeit von Vettel wundert mich nicht, ich erwarte 2016 mehr Gegenwehr von Ferrari.»

Generell aber hat das Feld durchs Band Fortschritte gemacht. Am ersten Testtag 2014, zu Beginn der neuen Turbo-Ära legten alle Rennwagen zusammen knapp hundert Runden zurück, nun haben die Renner schon mehr als die dreifache Distanz abgespult.

Erste Zwischenbilanz: Die üblichen Verdächtigen vorne, die Motoren sind lauter geworden (aber nicht dramatisch), Mercedes bolzt schon wieder am meisten Kilometer.

Hoffnungsschimmer bei McLaren-Honda: Vor einem Jahr schaffte das Team am ersten Tag sechs Runden, heute sind es mit Jenson Button immerhin 35. Am Nachmittag soll der Renault mit einer anderen Fahrzeugnase aufkreuzen. Die will Mercedes ebenfalls zeigen, jedoch erst am Mittwoch.

Testzeiten 1. Tag zur Mittagspause

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:24,939 (36 Runden)
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:25,409 (65)
3. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:26,091 (43)
4. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:26,704 (20)
5. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:27,180 (35)
6. Jenson Button (GB), McLaren MP4-31-Honda, 1:27,691 (35)
7. Marcus Ericsson (S), Sauber C34-Ferrari, 1:28,165 (36)
8. Romain Grosjean (F), Haas VF-16-Ferrari, 1:28,399 (13)
9. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:29,406 (21)
10. Jolyon Palmer (GB), Renault RS16, 1:31,351 (15)
11. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:33,455 (8)

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out
29. Februar: Präsentation Toro Rosso (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Präsentation Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

1. Barcelona-Test: So wird gefahren
Mercedes
Montag 22. und Mittwoch 24. Lewis Hamilton
Dienstag 23. und Donnerstag 25. Nico Rosberg
Ferrari
Montag und Dienstag Sebastian Vettel
Mittwoch und Donnerstag Kimi Räikkönen
Williams
Montag und Dienstag Valtteri Bottas
Mittwoch und Donnerstag Felipe Massa
Red Bull Racing
Montag und Dienstag Daniel Ricciardo
Mittwoch und Donnerstag Daniil Kvyat
Force India
Montag und Donnerstag Alfonso Celis
Dienstag Sergio Pérez
Mittwoch Nico Hülkenberg
Toro Rosso
Montag und Mittwoch: Carlos Sainz
Dienstag und Donnerstag: Max Verstappen
Sauber (mit 2015er Auto in neuer Lackierung)
Montag und Dienstag Marcus Ericsson
Mittwoch und Donnerstag Felipe Nasr
McLaren-Honda
Montag und Mittwoch Jenson Button
Dienstag und Donnerstag Fernando Alonso
Manor Racing
Montag und Dienstag Pascal Wehrlein
Mittwoch und Donnerstag Rio Haryanto
Renault
Montag und Dienstag Jolyon Plamer
Mittwoch und Donnerstag Kevin Magnussen
Haas F1
Montag und Mittwoch Romain Grosjean
Dienstag und Donnerstag Esteban Gutiérrez

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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