Formel 1: Abschied in der Unterhose

McLaren denkt noch nicht über Fahrer für 2017 nach

Von Vanessa Georgoulas
Bleibt Jenson Button McLaren ein weiteres Jahr treu?

Bleibt Jenson Button McLaren ein weiteres Jahr treu?

McLaren-Renndirektor Eric Boullier betont, dass der Traditionsrennstall aus Woking noch nicht über die Fahrer-Paarung für die nächste Saison nachdenkt, um niemanden vom Alltag an der Rennstrecke abzulenken.

Wie lange es dauern kann, bis McLaren die Fahrer-Paarung für das nächste Jahr bestätigt, zeigte sich 2014, als die Briten erst im Dezember erklärten, dass Jenson Button an Bord des Teams bleibt.

Im vergangenen Jahr wurde die Vertragsverlängerung mit dem Weltmeister von 2009 immerhin schon am 1. Oktober offiziell bestätigt, nachdem Geschäftsführer Jonathan Neale und Teamchef Ron Dennis schon in Suzuka beteuert hatten, dass der Fahrer mit der längsten GP-Erfahrung im Feld ein weiteres Jahr in den McLaren-Farben ausrücken wird.

Wer nun auf eine frühe Entscheidung in diesem Jahr hofft, wird enttäuscht. Denn Renndirektor Eric Boullier erklärte in Monaco auf die Frage, ob man schon über die Fahrer des nächsten Jahres diskutiere: «Nein, da war gar nichts, wir haben noch mit keinem Fahrer die Verhandlungen aufgenommen.»

Der Franzose ist überzeugt: «Es ist noch viel zu früh, um über diese Frage zu diskutieren. Das würde auch das Team zu sehr ablenken.» Ausserdem halte das die aktuellen Piloten auf Trab, ist sich Boullier sicher. Auf Nachfrage bestätigt er: «Ganz genau, das gehört zum Spiel dazu.»

Sicher ist: Fernando Alonsos Vertrag läuft erst Ende 2017 aus. Jenson Button hat im vergangenen Jahr hingegen nur für eine Saison unterschrieben. Die Formel-1-Karriere des Briten startete 2000 und umfasst mittlerweile stolze 290 GP-Einsätze. Damit belegt er in der Liste der F1-Piloten mit den meisten GP-Teilnahmen den dritten Platz hinter Rubens Barrichello (322) und Michael Schumacher (306) den dritten Platz).

Diese beachtliche Karriere könnte – zumindest mit Blick auf das McLaren-Team – in diesem Jahr enden, denn Button steht nicht zuletzt wegen McLaren-Nachwuchshoffnung Stoffel Vandoorne unter enormem Druck. Der 24-jährige Belgier, der in verschiedenen Nachwuchsklassen gleich von Anfang an schnell unterwegs war und mit starken Ergebnissen auf sich aufmerksam gemacht hat, musste schon im vergangenen Jahr eine bittere Pille schlucken, als ihm nur die Reservisten-Rolle angeboten wurde.

Dass er bereit ist für die grosse GP-Bühne, hat Vandoorne bereits bewiesen: Als er im zweiten Saisonlauf in Bahrain für den verletzten Alonso einspringen durfte, überzeugte er auf Anhieb, stellte Button im Qualifying in den Schatten und sammelte als Zehnter auch gleich einen WM-Punkt.

Button selbst gab sich in Monte Carlo mit Blick auf seine GP-Zukunft zugeknöpft: «Ich habe noch nicht einmal über den nächsten GP in Kanada nachgedacht, geschweige denn über das nächste Jahr. Das ist alles, was ich dazu sagen kann», erklärte der 15-fache GP-Sieger nach dem Rennen.

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