Audi-Boss Gass warnt: Formel E vor Demolition-Derby

Von Andreas Reiners
Dieter Gass

Dieter Gass

In der Formel E geht es heiß her: Der Crash von Sebastien Buemi, Robin Frijns und Lucas di Grassi sorgt weiterhin für erhitzte Gemüter.

Es geht rund in der Formel E. Nicht nur sportlich bei sechs verschiedenen Siegern in den ersten sechs Rennen. Sondern auch verbal.

Der Hintergrund: Kurz vor dem Ende des vergangenen Rennens in Sanya war Virgin-Pilot Robin Frijns in den Audi von Lucas di Grassi gerauscht. Pikant dabei: Virgin ist das Kundenteam von Audi.

Di Grassi, der zu dem Zeitpunkt nach einer Aufholjagd auf Platz sechs lag, wetterte anschließend erst gegen Frijns, später dann aber auch gegen Buemi, da der Frijns abgeräumt hatte. Buemi, der auf Rang sechs durchs Ziel fuhr, wurde dann auch bestraft: Er kassierte eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe.

Die bringt unter anderem auch Audis Motorsportchef Dieter Gass auf die Palme. Sein Problem: Buemi wurde durch die Strafe noch als Achter gewertet.

«Buemis Strafe war keine Strafe. Sie hat ihn bloß wieder auf die Position gebracht, auf der er war, bevor er zwei Audis vor sich abgeräumt hat. Wo ist da die Strafe? Das ist mehr eine Einladung als eine Strafe. Das ist schwer zu verdauen», schrieb Gass.

Er warnt: «Die Formel E muss aufpassen, dass sie nicht zu einem Demolition-Derby wird. Es wurden einige gefährliche Präzedenzfälle geschaffen. Ich mache mir Sorgen.»

Die zweifelhaften Entscheidungen der Rennkommissare nimmt Gass zu einem Kommentar zum Tod von Charlie Whiting zum Anlass. Der Formel-1-Rennleiter war wenige Tage vor dem Saisonauftakt der Königsklasse in Australien unerwartet verstorben.

«Das ist ein weiteres Beispiel dafür, wie sehr die Motorsportwelt Charlie Whiting vermissen wird», sagte Gass: «Ich habe in vielen wichtigen Meisterschaften wie der WEC, Formel E, WRX oder DTM gearbeitet, und leider bestätigt sich tagtäglich, dass es keinen zweiten Charlie gibt. Es ist traurig, dass wir ihn verloren haben.»


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