Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Cudlin (Kawasaki): «Sieg bringt positive Energie»

Von Esther Babel
Kurz nach seinem Einstieg im Team Weber-Diener-Racing feiert der Australier am Nürburgring den ersten Laufsieg. Das zweite Rennen lief allerdings nicht mehr ganz so rund.

«Ich war in den Jahren 2010 und 2011 bereits auf dem Nürburgring unterwegs», schildert Cudlin, der erst ab dem zweiten Rennen der IDM Superbike beim Kawasaki-Team um Teamleiter Evren Bischoff in die Meisterschaft eingestiegen war, kurz vor dem ersten Training. «Beides Mal war irres Wetter. Die Strecke ist seit damals ein wenig welliger geworden.»

Die To-Do-Liste im Team Weber-Diener ist lang. «Doch für viele Updates blieb in der kurzen Pause zwischen den beiden Veranstaltungen keine Zeit», erklärt Cudlin. «Im Training am Nürburgring konzentrierten wir uns auf die Abstimmung der Bremsen, da diese hier stark beansprucht werden.» Nach dem Training, bei dem es zur Halbzeit angefangen hatte zu regnen, musste sich der Australier mit Startplatz 11 begnügen.

Kurz vor dem ersten Rennen setzte auch am Sonntag wieder der Eifel-Regen ein und in aller Eile rüstete man die Kawasaki ZX10R auf Regenreifen um. Der Start ins Rennen gelang dem Australier nahezu perfekt und in der sechsten Runde hatte er sich mit den Bedingungen angefreundet und übernahm die Führung. Über die restliche Distanz spielte Cudlin seine ganze Erfahrung aus und sicherte sich mit zwölf Sekunden Vorsprung vor dem Rest des Feldes bei seinem gerade mal dritten Rennen für das Weber-Diener-Team den Sieg.

«Ich bin sehr, sehr glücklich», versicherte er nach der feucht-fröhlichen Angelegenheit. «Ehrlich gesagt hatten wir jetzt schon ein wenig Glück mit dem Regen. Vor allem die Dunlop-Reifen arbeiten im Regen sehr gut. Ich habe meine Chance gesehen und bin zu Anfangs schon ein ziemlich grosses Risiko eingegangen. Meine Erfahrung aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft hat mir geholfen. Da geht es öfter so zu.»

Im zweiten Rennen wurde es für Cudlin und seine Mannschaft dann eine Nummer härter. Bereits nach einer Runde rollte der Australier an die Box. Es gab Probleme mit dem Hinterreifen. Nach dem Wechsel ging es mit über einer Runde Rückstand wieder zurück auf die Strecke.

Das Rennen wurde nach zehn Runden abgebrochen, da es erneut angefangen hatte zu regnen. In den sechs Runden nach dem Re-Start zeigte Cudlin, was er drauf hat. Von der letzten Startreihe katapultierte er sich bis auf den dritten Rang. In der Addition der beiden Teilrennen reichte es immerhin noch zu Platz 11.

«Im Regenrennen bin ich Slalom gefahren», berichtet Cudlin. «Aber ein paar Punkte mitzunehmen ist besser als nichts. Es ist natürlich schade. Im ersten Rennabschnitt hätte ich bestimmt Fünfter oder Sechster werden können. Mit dem restlichen Rennen im Regen hätte es ein weiterer Sieg werden können. So hatten wir Glück am Vormittag und Pech am Nachmittag. Das ist eben auch Rennsport. Aber das ganze Team hat einen guten Job gemacht und ich hoffe, das gibt uns allen eine positive Energie für das nächste Rennen in Schleiz.»

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