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Ayrton Senna, Jim Clark, Jo Siffert: Letzter Gruss

Von Mathias Brunner
​Autor Elmar Brümmer und Fotograf Ferdi Kräling haben sich einem heiklen Thema genähert: «Verlorene Freunde» erinnert an jene Piloten, die wir seit ihrem vorzeitigen Ende schmerzlich vermissen.

Der Tod bleibt ein Tabu, ganz besonders unter Rennfahrern. Selten öffnet sich ein Pilot und spricht über Ängste, und doch fahren sie immer mit. Die tiefe Furcht vor der letzten Konsequenz ihrer Leidenschaft ist ein ständiger Begleiter, die dunkle Seite unseres Lieblingssports. Autor Elmar Brümmer und Fotograf Ferdi Kräling befassen sich in «Verlorene Freunde» mit neunzehn Piloten, die uns viel zu früh verlassen haben, auf oder abseits der Rennstrecken.

Selbst wenn das Streben nach mehr Sicherheit die Gefahr minimiert, ein Restrisiko bleibt. In den 50er, 60er und 70er Jahren haben wir jedes Jahr Spitzenpiloten verloren, der Tod gehörte zum Geschäft. Elmar Brümmer nähert sich dem heiklen Thema mit angemessenem Takt. Dies ist kein Buch für Voyeuristen, ohne Details des teils grausigen Ausgangs fürchterlicher Unfälle. Brümmer erklärt, was genau vorgefallen ist, aber im Zentrum steht immer der Mensch – eine Ehrerweisung an Ausnahmekönner ohne peinliche Effekthascherei.

Wir schreiten in der Zeit rückwärts: Das Buch beginnt mit Michele Alboreto. Wir begleiten die Rennlegende Ayrton Senna. Wir denken mit einem Lächeln auf den Lippen an den lebenslustigen Stefan Bellof. Wir erinnern uns gerne an Manfred Winkelhock und Rolf Stommelen. Wir staunen über die Driftkünstler Gilles Villeneuve und Ronnie Peterson.

Unvergessen die Porsche- und Formel-1-Stars Jo Siffert und Pedro Rodríguez, der unfassbar talentierte Jochen Rindt, der unterschätzte Piers Courage, der charismatische François Cevert, der grosse Jim Clark und natürlich Graf Berghe von Trips, der weit vor Michael Schumacher erster deutscher Formel-1-Weltmeister hätte werden sollen.

Hätte, wäre, wenn – diese Begriffe treffen wir einige Male. Sekundenbruchteile und Zentimeter nur, und einige dieser Piloten wären noch in unserer Mitte. Das Schicksal wollte es anders.

Das Werk von Elmar Brümmer und Ferdi Kräling berührt stark, ganz besonders deshalb, weil es uns wieder vor Augen führt, unter welch teilweise haarsträubenden Bedingungen früher Rennen gefahren wurden. Bei aller Tragik hinterlässt uns das Buch jedoch nicht melancholisch. Denn es trägt dazu bei, dass neunzehn besondere Männer verloren sind, aber nie vergessen.

Elmar Brümmer und Ferdi Kräling: Verlorene Freunde – Das dramatische Leben und Sterben der grössten Rennfahrer
Aus dem Verlag Delius-Klasing, Bielefeld
ISBN: 978-3-667-10970-5
Format 22 x 29 cm
144 Seiten, 75 Fotos
Für 29,90 Euro im Fachhandel

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