Helmut Marko hält Verstappen für unschlagbar

Neukirchner muss sich steigern

Kolumne von Matthias Dubach
Max Neukirchner, Moto2-Fahrer bei Kiefer Racing

Max Neukirchner, Moto2-Fahrer bei Kiefer Racing

Der Nachfolger von Stefan Bradl im Team Kiefer Racing war beim Test in Jerez der langsamste aller neun Kalex-Fahrer. Ich glaube aber, dass Max Neukirchner in Katar Punkte holen wird.

Nach dem Jubeljahr 2011 mit dem Weltmeistertitel von Stefan Bradl wird in der an Ostern in Katar beginnenden Moto2-Saison aus deutscher Sicht wieder die Normalität zurückkehren. Die Normalität sind leider nicht vier Saisonsiege und weitere sieben Podestplätze, wie sie Bradl im Vorjahr einfuhr. In der mittleren Grand-Prix-Klasse sind Fahrer aus Deutschland nicht regelmässig ganz vorne anzutreffen, Piloten wie Bradl, Ralf Waldmann oder Toni Mang sind die Ausnahmen von der Regel.

2012 tritt Max Neukirchner als einziger Deutscher in der Moto2-Klasse an. Die Ergebnisse der Testfahrten in diesem Winter lassen befürchten, dass wir den Sachsen kaum in Podestnähe sehen werden. Neukirchner arbeitet noch immer daran, sich für die Kalex den passenden Fahrstil zurechtzulegen. Beim abschliessenden Test in Jerez war der Pilot aus dem Team Kiefer Racing aus der neunköpfigen Kalex-Armada mit Rang 25 am schlechtesten platziert.

Sogar der mässig talentierte Axel Pons war einen Hauch schneller gefahren. Bitter ist, dass mit Claudio Corti ein Pilot auf der Kalex die schnellste Zeit des Tests fuhr, ein Fahrer, den Neukirchner 2011 sogar auf der alten FTR im Griff gehabt hatte.

Ich glaube aber daran, dass Neukirchner beim ersten Grand Prix der Saison zumindest in die Punkte fahren wird. Ein Axel Pons wird ein Nachtsichtgerät brauchen, um Neukirchner im Rennen vor sich noch zu erblicken. Unter Rennbedingungen wird es dem Sachsen leichter fallen, das nötige Risiko einzugehen.
 
Es ist die Krux der extrem engen Moto2-Klasse, dass mehr Risiko oft gleich den Gewinn von mehreren Plätzen bedeutet. Das Motto «Augen zu und durch», das zum Beispiel Marc Márquez meisterhaft beherrscht, fällt Neukirchner seit seinem schweren Sturz 2009 in Monza schwerer als etwa dem Spanier oder Neukirchner selbst in jüngeren Jahren.

Es ist dem Kalex-Mann zu wünschen, dass er sich gegenüber seinem letztjährigen WM-Rang 20 im MZ-Team markant steigern kann. Denn ansonsten gehen ihm die Argumente für einen Verbleib im Grand-Prix-Sport aus. Im Gegensatz zu 2011 stimmt das Material, das Kiefer-Team ist intakt und arbeitet professionell.

Aber Kiefer Racing hin oder her – ein zweiter Stefan Bradl wird Neukirchner nicht. Doch warum nicht ein zweiter Jürgen Fuchs? Der Pfaffenhofer wurde 1996 in der 250-ccm-Klasse mit vier Podestplätzen WM-Vierter. Nach einer solchen Bilanz sieht es beim Kiefer-Neuzugang derzeit aber nicht aus.

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