Wieso das Schweizer GP-Team zerbricht

Von Günther Wiesinger
An Krücken: In Misano brach sich Krummenacher den Fuss

An Krücken: In Misano brach sich Krummenacher den Fuss

Das Grand Prix Team Switzerland stellt nach nur zwei Jahren den Betrieb ein. Die Erklärung für den Rückzug war nicht die einzige fragwürdige Entscheidung seit 2011.

Der ehemalige Immobilien-Unternehmer Marco Rodrigo gründete für die Saison 2011 das «Grand Prix Team Switzerland» – als Moto2-Rennstall für Randy Krummenacher. Schon nach drei Rennen zeichnete sich ab, dass Randy mit Crew-Chief Gary Reinders nicht harmonierte. Es krachte pausenlos. Bei den letzten 20 WM-Rennen hat der zweifellos begabte «Krummi» nur einen Top-Ten-Platz erreicht. Er war 2011 WM-18. und hält sich jetzt auf Position 17.

Noch im Juli 2011 versicherte Rennstallbesitzer Rodrigo: «Ich mische in der GP-Szene mit, bis ich sagen kann: Mission erfüllt.»

Jetzt zieht sich das Team aber per Jahresende zurück. Dabei trat Rodrigo im Vorjahr mit dem Leitspruch «Hasta la victoria siempre» an. Eine recht unappetitliche Parole aus der kubanischen Revolution, sie stammt vom Guerilla-Kämpfer Che Guevara und heisst «bis zum endgültigen Sieg».

Man habe keinen Moto3-Startplatz für Luis Salom bekommen, lautet Rodrigos fadenscheinige Begründung für den Rückzug. Dabei sei das Budget bis 2014 gesichert. In Wirklichkeit dürften 70 Prozent der Sponsoren mit Krummenacher in ein anderes Team wechseln. Und dass keine zusätzlichen Startplätze vergeben werden, ist kein Geheimnis. Rodrigo (50) musste seinen Moto2-Platz für 2011 bei Kiefer kaufen und erhielt erst für 2012 dessen zweiten Platz.

Auch Krummenacher hat Fehler gemacht. Als WM-18. muss man nicht «Krummenator» auf den Helm schreiben. Aber kein professioneller Teamchef würde einen Rookie als einzigen Fahrer im Feld mit Kayaba-Federelementen fahren lassen, dauernd in Almeria testen und ewig an Reinders festhalten.

Rodrigo hat den Faktor Mensch vergessen. Rennfahrer sind keine Immobilien. Sie brauchen Rückhalt und Nestwärme.

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