Sandro Cortese: «Ich weiss, ich kann es!»

Von Günther Wiesinger
Cortese (11) vor Takahashi (872) und Kent (52)

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Moto3-Weltmeister Sandro Cortese erlebte in Austin einen bösen Rückschlag. Aber er weiss: Schon beim nächsten Rennen in Jerez sind Punkte möglich.

Moto3-Weltmeister Sandro Cortese (23) schrammte in Katar als 17. an den Punkterängen vorbei und kam in Austin/Texas nach einem Frühstart samt Durchfahrtsstrafe über den 26. und letzten Platz nicht hinaus. Beim nächsten Rennen in Jerez (5. Mai) will der Kalex-Pilot aus dem neuen Dynavolt Intact GP-Team die ersten WM-Punkte einsammeln.

Sandro, dieser Frühstart in Texas hat dir das ganze Rennen vermasselt. Nach Platz 20 im Qualifying sah es so aus, als seien Punkte möglich. Du hast anfangs im Rennen noch Zeit auf den Indonesier Pradita wettgemacht, aber irgendwann kamst du nicht mehr näher?
Wir haben das ganze Wochenende ein bisschen Probleme mit den Reifen gehabt. Die sind dann Mitte des Rennens soooo eingegangen... Ich habe versucht, trotz des Fehlstarts und trotz der Durchfahrtsstrafe alles aus mir rauszuholen. Aber es war schwierig, in dieser Situation, weil ich nicht einmal den Vorletzten vor mir gesehen habe. Es waren ja am Anfang 18 Sekunden Rückstand. Ich bin auf elf Sekunden rangefahren, dann habe ich ein paar Fehler eingebaut. Dadurch ist der Abstand gleich geblieben. Es war dann nicht mehr möglich, weiter nach vorne zu fahren.

Kannst du den Fehlstart genau beschreiben? Hast du gleich bemerkt, dass du zu früh gezuckt hast?
Ja, sofort. Es hört sich blöd an, aber ich war so überzeugt, dass ich losfahren muss... Ich kann nicht mal sagen, ich habe nicht aufgepasst oder mir ist die Kupplung rausgerutscht und bin deshalb zu früh losgefahren. Ich habe in dem Moment wirklich gemeint, jetzt ist es so weit.
Dann war ich überrascht und dachte: Was ist passiert?

Wie schwierig ist es für einen Weltmeister, so ein Rennen zu verdauen? Frühstart, dann letzter Platz, 1:24 min hinter dem Sieger, 15,3 Sekunden hinter dem Vorletzten Pradita.
Ich habe mich so konzentriert, um den Start und die ersten Runden nicht so zu verbocken wie in Doha. Ich wollte in den ersten Runden nicht wieder so viele Plätze verlieren. Ich habe geschaut, dass die Drehzahl und alles passt. Und als ich hochgeblickt habe, hatte ich eine Art Schrecksekunde und dachte: Ich muss losfahren! So etwas ist mir in meinem ganzen Leben noch nie passiert. Dann war das Rennen eigentlich schon vorbei. Das Selbstvertrauen ist nach wie vor da. Ich weiss, ich kann es. Es dauert halt ein bisschen. Und es tut halt weh, wenn man hinten rumfährt.

Nach dem 20. Platz im Qualifying sah es recht vielversprechend aus – trotz eines Sturzes.
Ich habe durch den Sturz nicht viel Zeit verloren. Ich bin mit dem verbogenen Lenker gleich weiter gefahren und bin sofort diesselben Rundenzeiten gefahren wie vorher. Ich weiss, wir haben noch viel Potenzial. Ich weiss, wir haben noch viel Luft nach oben, wenn ich stürze und dann die gleiche Rundenzeit fahre wie mit einem nicht verbogenen Motorrad. In solchen Augenblicke sehe ich, ich bin noch nicht am Limit. Ich muss jetzt entsprechend ruhig bleiben.

Am 4./5. Mai in Jerez kannst du diese Scharte schon wieder ausbügeln.
Ja, dort haben wir zweimal getestet, ich bin die 17. Zeit gefahren mit 1,5 Sekunden Rückstand. Wenn wir einen Startplatz in der Region zwischen 15 und 20 erreichen, ist im Rennen viel möglich, wenn man in einer guten Gruppe ist. Pasini und De Angelis sind in Austin von den Startplätzen 24 und 25 weggefahren und im Rennen auf den Plätzen 8 und 9 gelandet. Man muss das Qualifying gut hinkriegen, das Motorrad gut abstimmen, dazu haben wir in Jerez bei den IRTA-Tests viel Zeit gehabt. Wir können uns dort viel aufs Fahren konzentrieren.

Mit welcher Einstellung gehst du jetzt nach Jerez?

Das Ziel sind immer Punkte. Ich denke, das ist realistisch; Das ist nicht zu hoch gegriffen. In Doha habe ich die Punkte knapp verfehlt. Niemand weiss, was in Austin ohne Fehlstart drinnen gewesen wäre.

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