KTM hat den Fehdehandschuh von Honda aufgegriffen

Kolumne von Günther Wiesinger
Führt für KTM die WM an: Marco Bezzecchi

Führt für KTM die WM an: Marco Bezzecchi

Nach der schwachen Saison 2017 hat KTM für die Moto3-Weltmeisterschaft 2018 deutlich zugelegt. Weshalb der österreichische Hersteller seine Vorherrschaft eingebüßt hatte.

In der Moto3-Weltmeisterschaft 2017 reichte es für das KTM-Werk nur für einen GP-Sieg – durch Andrea Migno aus dem SKY VR56-Team von Valentino Rossi bei der Windschattenschlacht in Mugello. Noch schlimmer: In der WM-Tabelle landeten in der Gesamtwertung sieben Honda-Fahrer auf den ersten sieben Plätzen!

KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer gab nach dieser Schlappe offen zu, dass man die Moto3-WM angesichts des Einstiegs in die Moto2- und vor allem in die MotoGP-WM – unabsichtlich – ein bisschen vernachlässigt habe. Außerdem hatte sich Honda fast alle Siegfahrer unter den Nagel gerissen, indem entweder die Fahrergagen bezahlt oder das Material kostenlos geliefert wurde.

Das Schlimme daran: Von Joan Mir bis Jorge Martin und Fabio Giannantonio handelte es sich bei den Honda-Stars um lauter hoch talentierte ehemalige KTM-Fahrer aus dem Red Bull Rookies-Cup, für die KTM keinen WM-Platz anbieten konnte. Denn der beste Rookie landete meistens im Red Bull Ajo KTM-Team – von Sissis über Kent bis zu Hanika und Bendsneyder. Aber für die restlichen Rookies fand sich kein interessiertes KTM-GP-Team.

Deshalb nahmen KTM und Red Bull gemeinsam die Moto3-Geschicke stärker in die Hand. So wurde zum Beispiel Red Bull Rookies-Cup-Sieger Masaki ins RBA-Team gesteckt, es gab dafür von KTM für 2018 einen Rabatt bei den Materialkosten.

Dazu wurden für die aktuelle Moto3-WM-Saison die drei verlassenen Mahindra-Peugeot-Teams von Martinez, CIP und PrüstelGP neu dazu gewonnen. KTM war in manchen Fällen der Fahrerwahl behilflich, so wurden Topfahrer wie Marco Bezzecchi und John McPhee gewonnen, andere Talente wie Ramirez und Masia wurden bei der Stange gehalten, auch wenn die meisten Stars bei Honda blieben.

Aber in diesem Jahr haben Bezzecchi, Öttl und Arenas schon vier Siege für KTM eingefahren. In der WM sind neun Fahrer unter den Top-15 klassiert, obwohl das sieggewohnte Ajo-Team mit Darryn Binder (er ist nur WM-22.) wie schon letztes Jahr mit Antonelli und Bendsneyder nicht in Schwung kommt.

Teameigentümer Aki Ajo kämpfte aber von 2012 bis inklusive 2016 (Titelgewinn durch Brad Binder) jedes Jahr mit KTM um den Titel, er gewann ihn 2012 mit Sandro Cortese, dann scheiterte er mit Salom, Miller und Oliveira jeweils knapp.

KTM hat in den bisherigen sechs Moto3-Jahren drei Fahrertitel gewonnen – mit Cortese 2012, Viñales 2013 und Brad Binder 2016. Honda ebenfalls drei – mit Alex Márquez 2014, Danny Kent 2015 und Joan Mir 2017.

In der Saison 2018 ist der Titelkampf offen. Prüstel-KTM-Pilot Bezzecchi kommt mit zwölf Punkten Vorsprung auf Jorge Martin nach Misano; sieben Rennen sind noch zu fahren.

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