Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Francesco Bagnaia: Überglücklich nach erstem Podest!

Von Frank Aday
Rossi-Schützling Francesco Bagnaia wechselte für die Saison 2014 aus dem VR46-Team zu Aspar, wo er eine Mahindra pilotiert. In Le Mans stand er erstmals auf dem Podest.

Der 18-jährige Italiener Francesco «Pecco» Bagnaia schaffte es im Qualifying von Le Mans erstmals in seiner Karriere in die erste Startreihe. Im Rennen machte er keine Fehler, besiegte WM-Leader Danny Kent und fuhr als Dritter über die Ziellinie – nur 0,4 sec hinter Sieger Fenati. Es war der erste Podestplatz seiner Karriere und für das Aspar-Mahindra-Werksteam.

Francesco, endlich hast du den Sprung auf das Moto3-Podest geschafft.

Ja, ich bin überglücklich nach meinem ersten Podestplatz. Ich musste eine Weile darauf warten, deshalb bin ich sehr froh. Ich bin mir sicher, dass jetzt vieles einfacher wird. Für uns ist es ein sehr wichtiges Resultat, weil das Team und Mahindra hart dafür gearbeitet haben. All diese Mühe wurde am letzten Sonntag belohnt. Wir haben seit Saisonbeginn einen guten Job gemacht, der erste Podestplatz hätte auch schon in Katar oder Austin kommen können. Glücklicherweise behielten wir unsere Ziele im Auge, das ist nun die Belohnung.

Nachdem du nun unter den Top-3 warst, ist es einfacher das zu wiederholen?

Sicherlich. Das erste Mal ist immer am schwierigsten, aber wenn man sich daran gewohnt, wird es einfacher. Es ist ein bisschen wie der erste Kuss mit einem Mädchen. [lacht]

An welche Einzelheiten des Rennens am Sonntag erinnerst du dich?

Die Pace war ziemlich hoch, was das Rennen hart machte. Wir kämpften intensiv, um unsere Position zu halten. An der Spitze lag eine große Gruppe, anfangs versuchte ich, in Führung zu kommen, aber ich verstand schnell, dass es sinnvoller ist, zu warten und meine Karten erst am Ende zu spielen. Als ich sah, dass Romani und Enea entkamen, wusste ich, dass ich hart pushen muss, um an ihnen dranzubleiben. Ich wollte das Podest sichern. Es war nicht nur mein erster Podestplatz, sondern auch mein erster Start aus Reihe 1. Also war es ein sehr komplettes Wochenende.

Wie fühlte es sich an, erstmals auf dem Podest zu stehen?

Ich weiß nicht, ob ich es in Worte fassen kann. Es ist wundervoll, unerklärlich. Ich denke, dass ich noch einige Tage lang ein Lächeln auf dem Gesicht haben werde.

War es so, wie du es erwartet hattest?

Ich dachte nicht, dass es so hart wird. Ich glaube, wenn ich davon geträumt habe, dann musste ich nie so viel kämpfen. Doch die Tatsache, dass ich es nach so einem intensiven Kampf schaffte, macht es noch besser.

Du hast an den ersten Rennwochenenden sehr hart gearbeitet. Was hat gefehlt?

Das Team, Mahindra und ich haben sehr hart gearbeitet, wir haben eine perfekte Beziehung und früher oder später musste sich das auszahlen. Meiner Meinung nach hätten wir den ersten Podestplatz schon früher erreichen können, doch das Glück war nicht auf unserer Seite. In Le Mans haben wir es geschafft, nun müssen wir so weitermachen.

Was wird der Schlüssel dazu sein, deine Form zu halten?

Es gibt dabei kein Geheimnis, sondern nur harte Arbeit. Mahindra hilft uns, damit wir uns in jedem Rennen verbessern, aber auch wir dürfen nicht aufhören. Wir müssen noch konkurrenzfähiger sein. Es gibt Bereiche, in denen wir uns noch verbessern müssen. Mahindra weiß das. Wir wollen beispielsweise mehr Power finden.

Im Januar hast du seinen 18. Geburtstag gefeiert. 2015 bist du deutlich gereift.

Es war wichtig, dass ich in meinem Leben ein paar Veränderungen vorgenommen habe. Die Tatsache, dass ich nun auszog und alleine wohne, ist eine große Sache. Ich muss nun Verantwortung für mich übernehmen ohne die Familie. Das lässt einen reifen. Ich zog kürzlich nach Pesaro, nun trainiere ich jeden Tag mit den anderen Fahrern der VR46-Academy. Ich denke, dass das Resultat am Sonntag – der Sieg von Fenati und mein dritter Platz – zeigt, dass die Arbeit dort korrekt ist. Zudem hilft mir das Mapfre Team Mahindra, damit ich mich als Fahrer und Mensch weiterentwickle. Dabei spielen zwei Faktoren eine große Rolle. Einerseits sind wir wie eine große Familie, aber zur selben Zeit arbeiten wir sehr professionell. Das Team gibt mir immer ein Bike mit dem bestmöglichen Set-up. Ich fühle mich geliebt und verstanden, was grundlegend ist, um Stärke und Selbstvertrauen zu entwickeln.

Hilft es dir, dass große Harmonie im Aspar-Team herrscht?

Natürlich. Es herrscht großer Respekt zwischen Jorge, Juanfran und mir. Auch wenn wir Gegner auf der Strecke sind, sind wir auch Freunde, sobald wir den Helm abnehmen. Es hilft, dass wir uns gegenseitig pushen, um uns jeden Tag zu verbessern.

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