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WM-Leader Danny Kent (2.): «Ich war sorglos»

Von Günther Wiesinger
Jubel bei Leopard Racing: Danny Kent liegt schon 46 Punkte voran!

Jubel bei Leopard Racing: Danny Kent liegt schon 46 Punkte voran!

Nach Jerez und Le Mans war Leopard-Chef Flavio Becca auch in Mugello live dabei. Leopard-Honda-Werkspilot Danny Kent lieferte eine weitere Meisterleistung ab – er liegt auf WM-Kurs.

Danny Kent hat die letzten zwei Moto3-Rennen nicht gewonnen, trotzdem baute der Engländer aus dem Leopard Racing Team seine WM-Führung in Mugello weiter beständig aus.

Danny, das war ein Hexenkessel, in diesem turbulenten Rennen war der Ausgang sehr unübersichtlich. Wie lautete deine Strategie für das Finish?

Ja, es gab 15 Fahrer, die heute gewinnen konnten. Ich wusste nur eines, ich wollte nicht als Erster in die Zielkurve einbiegen in der letzten Runde.

Aber in der Moto3-Ära hat sich das Geschehen hier verändert. Mit der 125er konnte man von Platz 2 aus bis zum Zielstrich gut überholen. Mit dem 250-ccm-Moto3-Viertakter kannst du auch von vorne gewinnen. Das hat sich in den letzten Jahren oft gezeigt.

Ja, genau. Das hast du gesehen... Ich wollte trotzdem nicht in der letzten Runde als Erster aus der Zielkurve rausfahren. Wir haben nicht gewonnen, aber auch der zweite Plan ist überwältigend für mich. Wie gesagt: Wir sind hier, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen, wir planen langfristig. In der WM schaut es jetzt noch besser aus, das ist am Wichtigsten.

Gab es keinen Zeitpunkt, zu dem du dir Sorgen gemacht hast? Die Gruppe schien sich in zwei Teile zu teilen, als du hinten warst?

Nein, ich war sorglos. Ich wusste, dass ich sie wieder einholen kann, ich wollte mich hinten etwas ausruhen.
In den ersten paar Runden habe ich mich bemüht, allein wegzufahren, aber es ging nicht.
Die einzige Überlegung war, als ich Zehnter war: Hoffentlich passiert kein Crash vor mir. Denn ich habe nicht erwartet, dass ich auf Platz 14 oder 15 zurückfallen würde... Deshalb habe ich mich dann angestrengt, um rasch wieder auf Platz 6 oder 7 zu kommen.
Zum Glück sind wir sitzen geblieben und haben wieder einen Podestplatz sichergestellt.

Du bist überlegen WM-Leader, du musstest heute nicht unbedingt gewinnen?

Natürlich wäre es schön gewesen, nach der Pole-Position auch im Rennen ganz vorne zu sein. Aber wir können happy sein, denn in der WM haben wir den Abstand vergrössert. Denn in diesem wilden Rennen war jeder Ausgang möglich. Alle drei, die jetzt auf dem Podest stehen, können froh sein... Wir hätten auch auf Platz 10 oder 12 landen können.

Du bist zwischendurch aus den Top-Ten gefallen. Aber du hast offenbar nie viel Mühe gehabt, wieder nach vorne vorzustossen?

Naja, leicht war das nicht. Aber ich habe gesehen, dass ich nicht vorne allein wegfahren kann. Also liess ich mich zurückfallen und versuchte, den Hinterreifen zu schonen. Mein Ziel war es, in den letzten Runden wieder anzugreifen. Dieser Plan hat sich bezahlt gemacht.

KTM ist stärker geworden, sie haben die letzten zwei Rennen gewonnen. Aber du bist in der WM 46 Punkte voran. Kein Grund zur Besorgnis?

Nein, ich denke, KTM war das ganze Jahr stark. Am Motor dürfen sie ja nichts ändern, das verbieten die Vorschriften. Sie haben die Settings verändert, aber ich mache mir keine Sorgen. Wir zeigen, dass wir jederzeit um den Sieg fighten können. Es ist spannend für die Fans.

Wie sehr hast du einen Windschatten gebraucht, um nach vorne zu kommen?

Auf dieser 1,1 km langen Zielgeraden ist es für jede Honda oder KTM unmöglich, vorne zu bleiben. Selbst wenn du als Spitzenreiter aus der ersten Kurve kommst, fällst du bis zum Ende der Geraden auf Platz 5 oder 6 zurück. Denn alle Motoren der Hersteller sind ähnlich, sie haben unterschiedliche Stärken und Schwächen.

Jetzt kommt Barcelona. Was erwartest du dort?

Ich nehme ein Rennen nach dem andern, wie ich es bisher gemacht habe. Ich bemühe mich, im Rennen eine gute Pace zu haben und dann wegzufahren. Wenn es nicht klappt, strebe ich einen Podestplatz an.
Wir können die Zukunft nicht planen. Wir können nur versuchen, in diesem Stil weiterzumachen.
Barcelona ist ähnlich wie Mugello. Auch dort werde ich alles daran setzen, allein wegzufahren. Auch die Pisten in Texas und Las Termas haben eine lange Gerade, trotzdem ?habe ich ?flüchten können.
(Er lacht).
Vielleicht hat der Rest des Feldes inzwischen eingesehen, dass es keinen Sinn macht, sich zu wehren, wenn ich einmal vorne bin...
Ich glaube jedenfalls, dass es auch in Zukunft Rennen geben wird, wo ich auf und davon fahren kann. Meine Lieblingsstrecken kommen alle erst am Saisonende. Ich bin in der zweiten Saisonhälfte normal immer stärker als in der ersten.
Ich glaube, das wird in diesem Jahr nicht anders sein.

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