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Brad Binder: Die grosse KTM-Hoffnung für 2016

Von Oliver Feldtweg
«Ich habe 2015 in einem Jahr mehr gelernt als vorher in meiner ganzen Karriere», sagt Red-Bull-KTM-Ajo-Fahrer Brad Binder aus Südafrika.

Vor einem Jahr meinte Teambesitzer Aki Ajo, er werde in der Moto3-WM 2015 mit Oliveira, Binder und Hanika drei gleich starke Fahrer im Feuer haben. Tatsächlich erfüllten der Portugiese und der Süfafrikaner mit den WM-Rängen 2 und 6 die Erwartungen. Doch Karel Hanika musste nach dem 18. WM-Rang gehen.

Die Ajo-Mannschaft konzentriert sich 2016 auf Brad Binder, der in diesem Jahr vier Podestplätze einfuhr und bei den letzten drei WM-Rennen Dritter, Zweiter und Vierter wurde.

Binder, der mit dem Niederländer Bo Bendsneyder 2016 nur einen Teamgefährten haben wird, blickt im Interview auf seine erste Moto3-WM-Saison mit dem Red Bull-KTM-Team zurück, bevor er sich nach Südafrika in die Winterpause zurückzieht.

2015 war für Brad Binder die bisher beste Saison seiner Karriere. Sein erstes Jahr mit Red-Bull-KTM-Ajo beendete der Südafrikaner mit 159 Punkten auf dem sechsten Rang in der Moto3-Weltmeisterschaft. Obwohl er mit seinem Endergebnis nicht ganz zufrieden ist, freut sich Binder über alles, was er während der 18 Rennen gelernt hat – vor allem zum Schluss der Saison.

Die Winterpause wird er nun in seinem Heimatland verbringen, nachdem er exzellente Resultate bei den ersten Wintertests für 2016 erzielt hat.

Brad, wie beurteilst du das Jahr insgesamt nach deiner ersten Saison im Red-Bull-KTM-Ajo-Team?

Diese Saison hatte einige Höhen und Tiefen. Am wichtigsten ist jedoch, dass ich wirklich viel gelernt habe. Ich kann behaupten, dass ich in der vergangenen Saison mehr gelernt habe als in meiner ganzen bisherigen Karriere. Das Red Bull-Team unter Aki Ajo ist sehr professionell und erfahren. 2015 war eines der besten Jahre meines Lebens. Ich habe es sehr genossen und kann dem Team gar nicht genug danken.

Was hast du gelernt?

Vieles – und nicht nur als Fahrer. Wie man mit den Reifen umgeht, wie man mit den Leuten um sich herum klarkommt, wie ich meine Gefühle vermitteln kann, wenn ich denke, dass ich ein Problem habe. Da hatte ich bisher einige Schwierigkeiten damit, aber jetzt fühle ich mich besser verstanden.

Was ist der Unterschied zwischen Red-Bull-KTM-Ajo und anderen Teams?

Schon alleine die Art, wie alles organisiert und verwurzelt ist. Aki leistet grossartige Arbeit mit dem Team. Er hat mir viele unbezahlbare Ratschläge gegeben. Einen Riding Coach wie ihn hatte ich vorher nie.

Auf einer Skala von 1 bis10, wo würdest du die vergangene Saison bewerten?

Bestimmt mit einer 7. Mit einer 6 für die Resultate und einem Extra- Punkt für all das, was ich gelernt habe.

Welches war das beste und welches das schlechteste Rennen der Saison?

Ich würde sagen, dass Australien das beste Rennen war. Obwohl das Ergebnis nicht so gut war, weil ich am Schluss eine Sekunde verloren habe. Das schlechteste Rennen war der Grand Prix in Katalonien. Dort war ich einfach nicht schnell genug und habe mich auch nicht wohl gefühlt.

Nach der ersten Hälfte der Saison war es dein Ziel im Gesamt-Endergebnis Dritter zu werden. Am Schluss bist du Sechster geworden und warst bei den letzten drei Rennen zweimal auf dem Podium. Bist du happy?

Um die Wahrheit zu sagen, bedeutet es nicht viel, ob du am Ende Sechster oder Achter wirst. Wäre ich unter die Top-3 gekommen, hätte es mir viel bedeutet.
Der Start in die Saison war nicht so gut, aber am Schluss haben wir gezeigt, dass wir stark sind. Das ist wichtig, denn so können wir optimistisch in die nächste Saison starten.

Was hättest du 2015 anders machen sollen?

Für mich persönlich wahrscheinlich den Fahrstil. Mit dem neuen Chassis habe ich eine wichtige Verbesserung gesehen. Deshalb wäre ich gerne schon von Anfang an mit diesem gefahren.

Wieso hatte dieser Wechsel so einen grossen Effekt für dich?

Das war der grösste Fortschritt dieses Jahr. Ich fühle mich unglaublich wohl mit dem neuen Chassis, das wir in Misano bekamen. Ich bin sehr zufrieden mit KTM und dem Team, dass sie uns diese Verbesserungen gegeben haben, weil sie mir sehr geholfen haben.

Nächstes Jahr absolvierst du deine zweite Saison mit Red-Bull-KTM-Ajo. Was willst du da besser machen?

Ich will nächstes Jahr meinen Fahrstil auf dem Motorrad verbessern. Wenn das gelingt, werde ich einen grossen Schritt vorwärts machen. Ich glaube, das ist wichtig für mich, damit ich um Siege kämpfen kann.

Was wirst du nach den jüngsten Tests in diesem Winter machen?

Wir haben den Winter mit einem sehr guten Gefühl begonnen. Die Tests in Jerez und Valencia haben es uns erlaubt, gleich nach dem WM-Finale neue Verbesserungen von KTM auszuprobieren. Wir haben auch neue Set-ups, mit denen wir sehr schnell fahren können, uns wohl fühlen und ein gutes Tempo erreichen. Ich bin sehr zuversichtlich für die kommende Saison.
Jetzt werde ich erstmals nach Südafrika reisen. Zum ersten Mal seit langer Zeit. Das wird mich aber nicht davon abhalten, viele Stunden auf dem Bike zu verbringen, um die verschiedenen Aspekte zu verbessern, in denen ich in der vergangenen Saison hätte besser sein können.
Ich hoffe, dass ich stärker als je zuvor in die Saison 2016 starten kann.

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