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Peter Öttl: «Kleine Chance auf Comeback in Barcelona»

Von Sharleena Wirsing
Philipp und Peter Öttl

Philipp und Peter Öttl

Philipp Öttl wird beim Grand Prix in Mugello durch Lorenzo Dalla Porta ersetzt und ist nicht vor Ort. Er wird jedoch nach Barcelona reisen, obwohl ein Start beim Rennen derzeit unwahrscheinlich ist.

In Le Mans zog sich Philipp Öttl, der in Austin mit der Pole-Position und Platz 4 geglänzt hatte, einen Bruch der Speiche nahe des rechten Handgelenks und einen Knochenabbruch am Griffelfortsatz der Elle zu. Die darauffolgende Operation verlief erfolgreich, der Bruch der Speiche wurde mit einer Platte fixiert, doch der Knochenabbruch am Griffelfortsatz der Elle muss ohne Fixierung heilen. In Mugello wird Öttl durch den Italiener Lorenzo Dalla Porta ersetzt, der durch die finanziellen Probleme des LaGlisse-Teams seinen WM-Platz für 2016 verloren hatte und nun in der Junioren-WM antritt.

Eine Rückkehr von Öttl in Barcelona ist unwahrscheinlich, meint Teambesitzer Peter Öttl. «Für Philipp besteht nur eine ganz kleine Chance, dass er in Barcelona fährt. Ich habe mit Dr. Zasa schon gesprochen, wir warten ab, wie die Röntgenkontrolle am Montag bei Ortema verläuft. Wenn der abgebrochene Knochen in einer guten Position ist, dann darf Philipp bei der Therapie den nächsten Schritt machen. Das bedeutet mehr Bewegung und mehr Belastung. Dann wird alles vom Heilungsprozess in der nächsten Woche abhängen. Wenn er wenig Schmerzen hat, würde ich es nicht ganz ausschließen. Realistischer ist aber ein Comeback in Assen», erklärte Peter Öttl gegenüber SPEEDWEEK.com.

Am 23. Mai wird bei Ortema der weitere Therapieplan für Philipp Öttl besprochen und, wie die Orthese aufgebaut sein wird, die Öttl bei seinem Comeback unter seinem Leder tragen wird, um sein angeschlagenes Handgelenk zu unterstützen und zu entlasten. «Natürlich habe ich dabei ein Auge auf Bastianini, der dieselbe Verletzung hat wie Philipp. Das bedeutet aber nicht, dass die Heilung genauso schnell oder langsam vorangeht. Bei beiden ist die Speiche und der Fortsatz der Elle gebrochen. Das hat mir Dr. Zasa gesagt. In Le Mans schauten sich die Ärzte nur Bastianinis Röntgenbilder an und lehnten sofort ab. Er durfte nicht einmal zum Medical Check antreten. Sie sagten sofort nein. Bagnaia hatte mal eine ähnliche Verletzung. Es läuft immer auf vier bis sechs Wochen raus. Die meisten haben Schmerzen, wenn sie nach vier Wochen wieder antreten.» Im feuchten ersten Moto3-Training in Mugello riskierte Bastianini keine weitere Verletzung und belegte nur Platz 31.

«In Assen kann Philipp wieder gut zurückkommen. Vielleicht wird er ein Rennen brauchen, bis er wieder richtig drin ist. Danach folgt der Sachsenring, dort erwarte ich ihn wieder richtig gut. Doch lass uns nicht zu weit in die Zukunft schauen, hier zählt die Gegenwart», weiß der Besitzer des Teams Schedl GP Racing.

Bei Peter Öttl, der nicht nur Teambesitzer, sondern auch Vater von Philipp Öttl ist, schlagen an diesem Wochenende zwei Herzen in einer Brust. «Die Vorbereitung und die Arbeit für dieses Wochenende war nicht einfach für mich», räumte der ehemalige WM-Pilot ein. «Wir haben im Prinzip alles so gemacht wie immer, aber es fiel mir schwerer. Philipp ist für uns alle einfach eine zusätzliche Motivation. Das fehlte, was aber keinen Abbruch bei der Qualität unserer Arbeit bedeutet. Ich muss meinen Blick aber auf unser Team richten. Wir haben Verantwortung gegenüber KTM und unseren Sponsoren.»

Kann das Team durch die Zusammenarbeit mit einem anderen Fahrer neue Erkenntnisse gewinnen? «Sicher können wir auch in dieser Hinsicht Erfahrungen sammeln, aber jeder Fahrer geht seinen eigenen Weg. Wir akzeptieren den Weg von Lorenzo und den Weg von Philipp. Wenn das ein oder andere dabei ist, mit dem wir positive Erfahrungen machen, warum nicht? Bezüglich der Reifenauswahl hat Lorenzo ein bisschen andere Vorstellungen. Man macht einen Reifenplan für das Wochenende, aber manchmal muss man ihn einfach den Witterungsbedingungen anpassen. Aus seinen anderen Vorstellungen können wir für die Zukunft vielleicht etwas Positives ziehen. Er bevorzugt im Qualifying die weichen Reifen, was nicht ungewöhnlich ist. Auch für Philipp kommt das in Frage, doch er fährt gerne mit den Medium-Reifen. Die Arbeitsweise unterscheidet sich in der Weltmeisterschaft zwischen den Teams und Fahrern aber nicht besonders. Im Prinzip machen wir alle das Gleiche», weiß Peter Öttl.

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