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Teamchef Peter Öttl: «Philipp ist unter Druck stark»

Von Sharleena Wirsing
Philipp und Peter Öttl

Philipp und Peter Öttl

«Der Gedanke an die Moto2-Klasse ist bei uns beiden im Moment nicht da», erklärte Schedl-Teambesitzer Peter Öttl im Rahmen des Österreich-GP. «Vielleicht denke ich in fünf Rennen anders.»

KTM-Pilot Philipp Öttl meldete nach einigen Schwierigkeiten vor der Sommerpause mit einem starken Rennen in Österreich zurück. Für den Bayer und das Team Schedl GP Racing war der Lauf auf dem Red Bull Ring wie ein Heimrennen. Öttls starke Form hatte sich schon in den soliden Trainingssessions am Freitag und Samstag angekündigt. Im Rennen konnte der 20-Jährige dann bis zuletzt in der Spitzengruppe mithalten und um einen Podestplatz kämpfen. Am Ende sicherte Öttl den fünften Rang. Dieses Resultat könnte auch für die Zukunft des Moto3-Piloten und des Schedl-Teams eine bedeutende Rolle spielen.

War das ein entscheidendes Ergebnis, das es dir leichter machen wird, das Moto3-Projekt in der nächsten Saison fortzuführen? «Jedes Top-Resultat wird uns helfen. Das ist klar. Unser Ziel war, in der zweiten Saisonhälfte ab dem Österreich-GP nach vorne zu kommen. Der erste Schritt ist uns gelungen. Im Schnitt brauchen wir siebte Plätze, nun ist er Fünfter geworden, das war stark», lobte Teamchef Peter Öttl im Interview mit SPEEDWEEK.com.

Philipp Öttl liegt nun auf dem 14. WM-Rang, auf die angestrebten Top-10 fehlen dem Bayer 15 Punkte.

Vor dem Österreich-GP lastete großer Druck auf Öttl, der nach seiner Handgelenksverletzung nicht an die starken Resultate zu Saisonbeginn anknüpfen konnte. «Er war unter Druck schon immer stark», stellte Vater Peter Öttl fest. «Das hat er in Österreich wieder bewiesen. Er ist mittlerweile perfekt aufgestellt, was das betrifft. Mit Franz Dietzinger [Anm.: Trainer und Physiotherapeut] und Prof. Hackfort [Anm.: Sportpsychologe] ist er perfekt betreut. Er hat einen guten Chefmechaniker und ein gutes Umfeld. KTM steht voll hinter ihm. Und er hat treue Sponsoren, etwas Besseres kann man sich kaum vorstellen. Ich glaube, dass ihm das Sicherheit gibt.»

Ein Moto2-Aufstieg kommt für 2017 noch nicht in Frage? «Ich glaube, der Gedanke an die Moto2-Klasse ist bei uns beiden im Moment nicht da, es wäre etwas anderes, wenn Philipp auf einen Aufstieg drängen würde, dann würde auch ich anders darüber denken. Doch ich glaube, dass wir im Moment beide der Meinung sind, dass wir in der Moto3-Klasse fahren. Unsere Ausbildung ist noch nicht abgeschlossen. Doch ich schließe nicht aus, dass ich in fünf Rennen anders denke. Momentan würde ich sagen, dass wir es noch perfektionieren und konstant unter die Top-6 fahren müssen, bevor der Gedanke an die Moto2-Klasse wirklich reift. Andererseits haben wir jetzt erst Saisonmitte. Vielleicht denke ich in fünf Rennen wirklich anders, aber das kann ich jetzt natürlich noch nicht wissen.»

Wie weit sind die Verhandlungen mit den Sponsoren für die Saison 2017? «Der Kontakt zu den Sponsoren ist immer da. Ich will noch die nächsten drei, vier Rennen abwarten, damit auch die Sponsoren eine konkretere Vorstellung von der Zukunft haben. Resultate sprechen für sich, diese wollen wir auch liefern. Ich gehe dann davon aus, dass alle Sponsoren zufrieden sind und weiter mit uns zusammenarbeiten wollen – wie in den letzten sechs bis sieben Jahren.»

Öttl fuhr fort: «Im Moment gehe ich von einer weiteren Moto3-Saison aus, auch wenn die Resultate in den nächsten Rennen sehr, sehr gut sein sollten, sehe ich uns eher in der Moto3-Klasse. Denn dort können wir vielleicht die Früchte dessen ernten, was wir in dieser Klasse gelernt haben. Wenn die Resultate im nächsten Jahr passen, dann wäre ein Umstieg leichter. Ich denke nämlich nicht, dass vier Jahre Moto3 zu viel sind. Danny Kent wurde in seiner fünften Saison in der kleinsten Klasse Weltmeister, Cortese in der achten, Binder – ich wünsche es ihm – in der sechsten. Daher ist es nicht zwingend notwendig, schon nach dem vierten Jahr zu wechseln. Luis Salom sagte mir einmal, dass man fünf Jahre in der kleinen Klasse braucht. Und damit hatte er Recht.»

Dein Team soll also was Personal und Struktur betrifft, so aufgestellt bleiben, wie in diesem Jahr? «Ich kann nur vom momentanen Stand sprechen. Ich würde mir wünschen, dass mein Team so in dieser Konstellation bleibt, was unsere Partner, die Zusammenarbeit mit KTM und unser Personal betrifft.»

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