KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Fantic: 2020 mit Corrado Maddii in der EMX125

Von Johannes Orasche
So sieht die Fantic XX 125 aus

So sieht die Fantic XX 125 aus

Fantic überraschte bei der Eicma in Mailand mit der Ankündigung, die Partnerschaft mit Yamaha zu vertiefen und wieder vermehrt auf die Offroad-Sektoren Motocross und Enduro zu setzen.

Fantic nimmt nach Jahren wieder einen schwungvollen und leidenschaftlichen Anlauf im Offroad-Sektor. Die Italiener, die in den 1980er-Jahren durch ihre roten Enduro- und Trial-Motorräder in aller Munde waren, zeigten sich in den vergangenen Jahren vor allem im Enduro-Bereich aktiv. Jetzt ließen sie in Mailand mit einer höchst interessanten Kooperation aufhorchen: Fantic vertieft das Joint Venture mit Yamaha und kauft bei deren Tochter Minarelli Motoren ein. Es handelt sich dabei um 50-ccm-Zweitakter und 125-ccm-Viertakter, die Fantic in eigene Fahrwerke einbaut. Nun soll Yamaha auch 125-ccm- und 250 ccm-Zweitakter sowie 250-ccm-Viertakter an Fantic liefern, ebenso wie weitere Fahrwerkskomponenten. Die Zusammenarbeit könnte in Zukunft auch noch andere Motoren betreffen.

«Yamaha gilt im Offroad-Sektor als einer der Hersteller mit den besten Fahreigenschaften», erklärten die Firmen-Manager bei der Vorstellung der neuen Modelle wie Fantic XE 125 und 250 sowie der Crosser XX 125 und XX 250 am Fantic-Stand, der sich auf der EICMA in unmittelbarer Sichtweite des KTM-Pavillons befand. Die Italiener tragen mit ihrem Angebot vor allem dem Revival der Zweitakter Rechnung.

In der Enduro-Szene gab es 2018 bei Fantic einen italienischen Meistertitel in der 250er-Zweitakt-Klasse, 2019 waren es ein zweiter und ein dritter Rang für die Fantic-Fahrer. Nun werden die Aktivitäten auch auf den Cross-Sektor ausgeweitet. Drei offizielle Teams werden in der Saison 2020 mit Fantic-Bikes an den Start gehen.

In der Enduro-Szene bleibt das Team von D'Arpa Racing die Speerspitze, das Team tritt auch in der WM an. Im Jolly Team von Franco Mayr tritt übrigens Harry Edmondson auf einer 250er-Enduro an. Edmondson ist der Sohn der britischen Enduro-Legende Paul Edmondson.

Interessant: In Mailand war auch die einstige italienische Cross-Ikone Corrado Maddii anwesend. Dies auch nicht ganz ohne Grund. Der zweifache 125er-Vizweltmeister wird künftig sein Team mit Fantic-Motorrädern ausrücken lassen. Maddii hat sich nach seiner aktiven Karriere als Talente-Förderer bewiesen und Asse wie Chicco Chiodi an die Spitze gebracht. Die Maddii-Truppe wird 2020 in der EMX 125 und in den nationalen Serien antreten.

Ebenfalls an Bord bei Fantic ist der ehemalige niederländische und Aprilia-Renndirektor, Mastermind und Zweitakt-Spezialist Ing. Jan Witteveen, der vor seiner Aprilia-Karriere die Zweizylinder-125-Gilera für Cross-Vizeweltmeister Michele Rinaldi baute. Die Fantic-Bikes werden ab Sommer bei den Händlern erhältlich sein und sollen weniger als 9.000 Euro kosten.

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