Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Jack Miller: «Druck? Den habe ich nur in den Reifen»

Von Günther Wiesinger
Jack Miller behielt beim Heim-GP auf der Marc-VDS-Honda die Nerven und sicherte sich nach dem grandiosen fünften Startplatz im Rennen Platz 10. Er spüre daheim keinen Druck, versicherte Jack.

Mit dem hart erkämpften zehnten Platz und einem Start aus der zweiten Startreihe erfüllte Assen-GP-Sieger Jack Miller auf Phillip Island die Erwartungen der australischen Fans, die natürlich nach den sechs Siegen von Casey Stoner (von 2007 bis 2012) höhere Ansprüche haben.

Aber «Jack Ass» Miller gefällt den Australiern. Er ist kein abgehobener Star, er ist zugänglich, er ist schlagfertig und unterhaltsam, er kann den jugendlichen Leichtsinn für sich in Anspruch nehmen, er gilt als mutig und dreist, die Verwegenheit steht ihm ins Gesicht geschrieben. Und er versteht auch zu feiern.

Jedefalls ließ der talentierte «Aussie» den Druck des Heim-GP nicht an sich herankommen, das tat er schon 2014 nicht, als er hier in Australien vor heimischer Kulisse um den Moto3-WM-Titel kämpfte – und gewann.

«Druck? Was ist das? Das kenne ich nur von meinen Michelin-Reifen. Aber das ist nichts, das mich betrifft oder worunter ich leide», betonte der Honda-Pilot aus dem Estrella Galicia 0,0 Marc VDS-Team. «Ja, ich weiß, der Druck von Heimrennen spielt manchen Fahrern übel mit, da passieren die seltsamsten Dinge. Aber ich liebe diese Atmosphäre des Heim-GP. Dieses Rennen in der Heimat übt einen besonderen Reiz auf mich aus. Da möchte ich im Mittelpunkt stehen.»

Jack Miller kommt aus Townsville, mit 21 Jahren ist er der jüngste Stammfahrer in der MotoGP-Klasse, er ist der einzige, der direkt von der Moto3 aufgestiegen ist und auf die Moto2-WM verzichtet hat.

Miller hatte mit Startplatz 5 in Australien sein bisher bestes MotoGP-Quali-Ergebnis erkämpft.

Doch im Rennen zog Miller beim Fight um Platz 8 gegen Bradley Smith und Danilo Petrucci knapp den Kürzeren. Stefan Bradl ließ er um drei Sekunden hinter sich.

«Es war gut, im Rennen die ganze Zeit in Kämpfe verwickelt zu sein», schilderte Jack. «Aber ich bin mit meiner letzten Runde nicht einverstanden. Ich war überzeugt, ich könnte Platz 8 übernehmen. Aber die Gegner hatten einen besseren Drive aus der Zielkurve raus. Leider war der Zielstrich zu weit weg, dadurch haben sie mich noch abgefangen.»

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