Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Jonas Folger (10.): «Wäre auf dem Podest gelandet»

Von Sharleena Wirsing
Jonas Folger gegen seinen Tech3-Teamkollegen Johann Zarco

Jonas Folger gegen seinen Tech3-Teamkollegen Johann Zarco

Dem Tech3-Yamaha-Team unterlief beim Bikewechsel von Jonas Folger ein folgenschwerer Fehler, der den MotoGP-Rookie die Chance den zweiten Podestplatz in Folge raubte.

Als Jonas Folger im Flag-to-Flag-Rennen von Brünn gleichzeitig mit dem späteren Sieger Marc Márquez zum Bikewechsel an die Box kam, war seine zweite Maschine jedoch fälschlicherweise mit Regenreifen statt mit Slicks ausgestattet. Der Bayer musste durch die Boxengasse fahren und den Wechsel um eine Runde verschieben.

«Ich fühlte mich im Regen etwas unwohl, denn mir fehlte Grip. Zunächst machte ich Plätze gut, doch dann merkte ich, dass ich Boden verliere und nicht die Pace gehen kann wie die Spitze. Ich erkannte schnell, dass die Strecke flott abtrocknet, darum entschied ich im letzten Sektor, in die Box zu fahren. Ich wollte das Risiko eingehen, es war trocken genug. Als ich das Bike aufstellte, sah ich, dass auch Marc in die Box fuhr. Ich freute mich schon, dass ich nach dem Wechsel einen so starken Fahrer vor mir habe und vielleicht mit ihm mitziehen kann. Doch es stimmte etwas nicht mit meinem zweiten Bike, deshalb musste ich durch die Boxengasse fahren und in der nächsten Runde wieder reinkommen. Nach dem Wechsel hatte ich sofort ein sehr gutes Gefühl für das Bike. Es war komplett anders eingestellt als am gesamten Wochenende. So wollten wir die Maschine testen, wenn das Warm-up trocken gewesen wäre. Denn mit dem Gefühl für die Front erlebten wir das gesamte Wochenende Probleme. Wir gingen das Risiko ein, das Bike mit dieser Abstimmung im Rennen einzusetzen. Darum fühlte es sich eine Runde lang seltsam an, aber danach merkte ich, dass alle Probleme des Wochenendes gelöst waren. Meine Pace war wirklich stark.»

Die unnötige Durchfahrt durch die Box kostete Folger einen Platz unter den Top-3. «Wir haben sehr viel Zeit verloren, deshalb dachte ich nicht, dass ich es noch unter die Top-10 schaffen kann. Doch es gelang mir. Darum bin ich sehr happy mit meiner Leistung.»

Seine Tech3-Crew nimmt Folger in Schutz: «Fehler passieren. In Zukunft müssen wir noch genauer wissen, was wir tun wollen. Vor allem unter solchen Umständen. Wir müssen sicher sein, dass auf der zweiten Maschine auch wirklich Slicks drauf sind. Ich mache Fehler, sie machten nun den ersten Fehler des Jahres. Wir sind alle menschlich. Daher kann ich ihnen das nicht vorwerfen. Sie sind sehr enttäuscht und es tut ihnen sehr leid. Mir tut es auch leid für sie, denn wir hätten ein großartiges Rennen haben können. Doch nun ist es so passiert. Wir müssen das akzeptieren und nach vorne schauen.»

Folger schätzt, die Durchfahrt durch die Box kostete 25 Sekunden. Am Ende lag er nur 33,2 sec hinter Márquez und 20,6 sec hinter Dani Pedrosa auf Platz 2. «Normalerweise hätte ich ihnen in der Runde vorher noch ein Signal gegeben, dass ich reinkomme. Wie den Fuß rausstrecken. Doch in diesem Rennen ging alles zu schnell. Ich dachte, die Maschine ist bereit. Aber so war es nicht. Es kostete uns etwa 25 Sekunden. Ich wäre sonst also auf dem Podest gelandet. Es war wie eine Durchfahrtsstrafe. Das sind in der Regel 25 Sekunden. Das ist sehr, sehr schade. Ich wollte an die Box, doch mein Chefmechaniker deutete mir, dass ich weiterfahren soll. Ich wusste nicht, was los ist, konnte mir aber schon denken, dass irgendwas nicht stimmt. Daher wusste ich auch nicht, ob ich eine, zwei oder drei Runden fahren sollen, bevor ich wieder reinkomme. Ich entschied mich dann für eine. Sie haben es gerade so geschafft. Diese 25 Sekunden haben wir uns selbst zuzuschreiben. Irgendwer hat aus Versehen Regenreifen montiert. Das ist ihnen aufgefallen, als ich reinkam.»

Von Anfang an mit Slicks losfahren, war keine Option? «Nein. Überhaupt nicht. Auf einen Schlag wurde es heiß und dämpfig. Das merkte man sogar beim Fahren. Erst dann trocknete die Strecke sehr schnell auf. Mit Slicks hätten wir keine Chance gehabt», ist Folger überzeugt.

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