Jonas Folger (16.): «Wieder instinktiv und entspannt»

Von Günther Wiesinger
Jonas Folger in Mosano: 6. Startreihe

Jonas Folger in Mosano: 6. Startreihe

Jonas Folger ärgerte sich nach Platz 16 im Qualifying, denn seine beste Rundenzeit wurde wegen Überfahrens des Bordsteins in der Zielkurve gestrichen.

Nur 16. Startplatz auf dem 4,226 km langen «Misano World Circuit Marco Simoncelli» – bei Jonas Folger ist seit dem GP von Österreich der Wurm drin.

Ärgerlich: Teamkollege Johann Zarco fährt vom starken sechsten Startplatz los.

Folger kam im Q1 auf 1:33,987 min, seine beste Rundenzeit wurde wegen «exceeding track limit» gestrichen. Er hatte die Fahrbahn zu weiträumig verlassen.

So etwas geschieht auch bei allen anderen Kontrahenten, auch Cal Crutchlow war ein Opfer dieser Vorschrift.

Aber für Folger war es doppelt ärgerlich, denn er hätte die Bestzeit im Q1 geschafft – und wäre dann ins Q2 aufgestiegen.

«Ich habe diesen Fehler in der Zielkurve beim Fahren gar nicht wahrgenommen. In Brünn ist mir das im freien Training schon einmal in der letzten Kurve passiert. Ich habe es heute auch nicht wahrgenommen, weil diese Stelle am Ende des Curbs ist, also quasi eine Verlängerung des Kurve. Und eigentlich schon auf der Geraden, nicht unmittelbar beim Rausfahren. Sie ziehen hier dort, wo der Curb aufhört, noch einmal einen roten Streifen raus, den man nicht befahren darf. Das ergibt wenig Sinn für mich. Aber gut, so sind die Regeln. Ich hätte besser aufpassen müssen. Aber ich war so konzentriert und so im Tunnel...»

Folger weiter: «Positiv ist, dass ich diese Zeit auch gefahren bin... Ich habe zeitlich von diesem Fehler nicht profitiert, überhaupt nicht, nicht einmal eine Zehntelsekunde. Trotzdem stehe ich jetzt mit 1:33,9 min nur auf dem 16. Startplatz. Aber ich habe das Gefühl wieder gefunden, ich bin im Qualifying auch relaxter und lockerer auf dem Motorrad gesessen. Ich habe wieder gewohnter und freier fahren können. Das hat sehr, sehr lang gedauert. Es war ein schwieriges Wochenende. Aber ich glaube, dass der Silverstone-Knoten wieder ein bisschen geplatzt ist.»

Folger kennt die «track limit»-Vorschriften: «Es ist alles verboten, wenn man über den Curb drüber fährt. Und wenn er zu Ende ist, muss man vorher runterfahren. Ich bin ja nicht über den Curb drüber gefahren, sondern am Ende des Curbs wetergefahren... Ich nehme mir ja keine zusätzliche Breite, sondern ich ziehe den Curb quasi in die Länge. Davon profitiert man meiner Meinung nach bei der Rundenzeit nicht. Aber so sind halt die Regeln.»

Am Freitag klagte Folger über mangelndes Vertrauen beim Bremsen und Probleme beim Turning, also beim Einlenken.

«Heute hat es besser funktioniert. Es war heute am Vormittag im FP3 noch sehr viel Kopfsache bei mir. Ich war total unentspannt und habe beim Fahren immer noch zu viel über die Bremse nachgedacht. Es ist für mich immer noch extrem ungewohnt beim Fahren, so wie der Bremshebel vorne jetzt eingestellt ist. Die Umgewöhnung geht nicht von heute auf morgen. Denn ich bin jahrelang so gefahren. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich ohne nachzudenken damit fahren konnte. Es war heute am Nachmittag zum ersten Mal der Fall, dass ich instinktiv fahren konnte. Ich habe den Hebel jetzt rund 1,5 Zentimeter weiter weg vom Lenker als vorher.»

Für Sonntag muss teilweise mit Regen gerechnet werden. «Man weiß nie, was besser wäre», grübelt Folger. «Sicher ist nur, dass für uns alle bei nasser Fahrbahn die Karten neu gemischt werden. Vielleicht können wir davon profitieren, vielleicht auch nicht. Falls es regnet, müssen wir versuchen, das auszunützen. Wir müssen dann schneller ein Gefühl aufbauen, um vielleicht vom Regen profitieren zu können.»

Folger wird im Rennen vorne den weichen Reifen fahren, hinten mit den Medium.

«Im Qualifying sah es im Fernsehen wie Medium/Medium aus, da erkennt man bei den Mischungen keinen Unterschied», sagte Jonas. «Es ist fast der identische Reifen. Bei uns gibt es jedoch einen Unterschied, bei uns im Team heißt der Reifen Soft-Medium... Wir haben im Q1 mit dem weichen Reifen angefangen. Im letzten Run, in dem ich die beste Zeit gemacht habe, haben wir hinten den Medium draufgemacht, der etwas härter war, er hat für mich ein bisschen besser funktioniert.»

Der deutsche Grand Prix wird 2018 wieder auf dem Sachsenring stattfinden. «Das freut mich. Das ist gut. Ist das jetzt fix?»

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