Maverick Viñales verärgert: «Ich habe genug davon»

Von Frank Aday
Maverick Viñales: «Als ich bei Yamaha unterschrieb, versprachen sie mir ein siegfähiges Bike»

Maverick Viñales: «Als ich bei Yamaha unterschrieb, versprachen sie mir ein siegfähiges Bike»

Maverick Viñales stand im MotoGP-Rennen von Mugello vor unerklärlichen Problemen und fand im Anschluss klare Worte. «Ich hoffe, Yamaha erhält diese Nachricht und beginnt mit der Arbeit», mahnte er.

Am Samstag freute sich Maverick Viñales über Platz 3 im Qualifying der MotoGP-Klasse. Doch im Rennen auf der Rennstrecke von Mugello fiel Viñales in der Anfangsphase weit zurück. Zur Rennmitte stabilisierte sich seine Leistung dann und er legte dieselben Zeiten wie der spätere Sieger Jorge Lorenzo vor. Doch diese Pace konnte er nicht aufrechterhalten. Es reichte am Ende nur für den achten Platz, während sein Teamkollege Valentino Rossi erneut auf dem Podest stand.

«Um ehrlich zu sein, habe ich genug davon. Ich arbeite in den Trainings gut und bin konkurrenzfähig. Ich weiß nicht warum, aber vom FP4 zum Rennen haben wir eine Sekunde oder mehr verloren. In den letzten Runden sank meine Pace auf 1:49er-Zeiten ab. Im letzten Jahr fuhr ich in der letzten Runde eine 1:47,8 min. Ich kann es nicht glauben, dass wir das Bike so stark verschlechtert haben. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Als Fahrer kann ich nicht pushen. Ich gebe nicht einmal 50 Prozent, ich schwitze im Rennen nicht einmal, weil ich nicht pushen kann. Das ist schwierig, weil ich nur das tun kann, was das Bike zulässt», klagte Viñales.

In Mugello verlor Viñales den zweiten WM-Rang an seinen Yamaha-Teamkollegen Valentino Rossi, der nun fünf Punkte vor dem Spanier liegt. «Die Reifen sind gut, denn im Training konnte ich aufgebrauchten Reifen 1:46er-Zeiten fahren. Doch im Rennen ging es nicht. Um ehrlich zu sein, haben wir nicht einmal innerhalb des Teams eine Erklärung dafür. Das ist seltsam. Ich fühlte mich eigentlich sehr stark an diesem Wochenende. Das Team hat sehr gut gearbeitet. Nach dem schwierigen FP3 nahmen wir eine Änderung vor und fanden im FP4 unseren Rhythmus wieder. Auch am Morgen im Warm-up war ich auf gebrauchten Reifen ziemlich schnell. Doch im Rennen war alles anders. Es war dasselbe Bike, alles war gleich, wir wechselten nur die Reifen. Aber alles fühlte sich völlig anders an. Vielleicht lag es am Moto2-Rennen vor unserem Lauf, aber ich hatte einfach keinen Grip. Vor allem am Vorderrad.»

«In der ersten Runde habe ich viele Positionen eingebüßt, weil ich in Arrabbiata 2 die Front verlor. Ich weiß nicht, warum ich nicht stürzte. Denn die Yamaha gibt dir normalerweise keine Vorwarnung. Wenn die Front einklappt, dann ist sie weg. Doch irgendwie gelang es mir, den Sturz abzufangen und zumindest den achten Platz ins Ziel zu retten. Es fühlte sich das gesamte Rennen an, als würde ich in jeder Kurve stürzen. Ich hatte viele Slides. Zur Rennmitte war ich etwas schneller, weil ich versuchte, den Speed in den Kurven herauszunehmen. Ich hatte Glück, dass mein Hinterreifen im Gegensatz zu denen einiger Gegnern gut funktionierte. Die Front war aber schrecklich. Ich brauche eine Erklärung dafür, denn als Fahrer bist du so verloren. Das Qualifying war hervorragend, das FP4 wirklich gut, das Warm-up stark… Nach dem Warm-up dachte ich, dass ich eine Chance auf den Sieg habe», berichtete der WM-Dritte. «Doch im Rennen hatte ich kein Gefühl für die Maschine.»

«Wir haben irgendein Problem mit den Reifen. Vielleicht ist es die Art, wie wir sie auf Temperatur bekommen. Es ist unmöglich, dass ich im Rennen plötzlich 1,5 sec langsamer bin. Dieses Problem habe ich vorher noch nie erlebt. Auch bei den ersten fünf Rennen im letzten Jahr nicht. Nun slidet die Maschine nur, ich habe keinen Grip. Ich suche eine Erklärung dafür. Ich liege nun 28 Punkte zurück, ich will den Titel gewinnen. Doch dafür brauche ich die Hilfe des Teams», betonte der Spanier. «Als ich bei Yamaha unterschrieb, versprachen sie mir ein siegfähiges Bike. Nun ist es an der Zeit zu zeigen, dass dieses Bike gewinnen kann.»

In zwei Wochen folgt der Barcelona-GP. «Beim Test dort hatte ich hervorragenden Grip, das Bike war unglaublich gut. Doch das muss ich nun vergessen und intensiv arbeiten, um wieder an die Spitze zu kommen. Dann sehen wir weiter. Ich hoffe, dass Yamaha dieses Problem lösen kann. Wenn dir ein Siegerbike versprochen wird, dann willst du auch gewinnen. Ich erwarte das nicht in jedem Rennen, aber ich will vorne dabei sein. Ich hoffe, Yamaha erhält diese Nachricht und beginnt mit der Arbeit. Sie haben mir kein Bike für den siebten Platz oder den Kampf gegen Ducati-Fahrer aus Satelliten-Teams versprochen», lautete Viñales’ Forderung an Yamaha.

«Es ist seltsam, dass die Schwierigkeiten in den Rennen auftauchen. Bei Suzuki waren die Trainings in Ordnung und im Rennen machte ich einen großen Schritt nach vorne. Nun sinkt mein Level im Rennen ab. Wir liegen jetzt 28 Punkte hinter Marc, es gibt noch eine Chance. Hoffentlich können wir sie nutzen.»

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