Tom Lüthi: Fährt er Moto2-WM 2019 bei Marc VDS?

Von Günther Wiesinger
Tom Lüthi auf der Marc VDS Honda RC213V

Tom Lüthi auf der Marc VDS Honda RC213V

Für Tom Lüthi ist die MotoGP-Karriere voraussichtlich anch der Saison 2018 wieder vorbei. In der Moto2 ist er ein gefragter Mann. Bei Marc VDS? Oder bei Tech3-KTM?

Der Schweizer Daniel M. Epp, jahrelang Besitzer von GP-Teams in den Klassen 125 ccm, 250 ccm, Moto3 und Moto2, ist heute noch persönlicher Manager von Tom Lüthi.

Er kann sich seit vier Wochen ausmalen, dass Tom Lüthis erste MotoGP-Saison 2018 auch seine letzte sein könnte.

Denn Marc van der Straten wird das 12 Millionen Euro teure MotoGP-Team nach vier Jahren mit Honda wohl nicht weiterbetreiben, sondern sich auf die Moto2-WM konzentrieren, die nur 2,5 Mio. kostet.

Tatsächlich hat bisher kein Teambesitzer bei seinen Plänen für 2019 den Namen Lüthi, in sechs Rennen ohne Punkte, erwähnt.
Als im Zuge des Wirbels bei Marc VDS in Le Mans auch die Press Releases nicht mehr zum Vorschein kamen, meinte Epp: «Das ist bei unseren aktuellen Resultaten besser.»

Tom Lüthi, Vizeweltmeister in der Moto2-Klasse 2016 und 2017, hat verheerende Wochen hinter sich. Er ist seit dem Renntag in Jerez an acht Tagen auf dem Rennmotorrad gesessen und hat dabei acht Stürze fabriziert. Nur am Samstag in Mugello blieb er seit dem Jerez-Rennen erstmals einen Tag lang sturzfrei, dafür fiel er am Freitag zweimal von seiner Honda RC213V.

Am Sonntag nach dem Crash verschwand Lüthi wortlos aus der Box.

«Uns schwimmen in der MotoGP-Klasse die Felle davon», ist sich Dani Epp angesichts des ständig kompletter werdenden Startfelds bewusst. «Aber mir sind momentan die Hände gebunden. Denn Marc VDS hat bis Ende Juni noch eine Option auf Tom. Also kann ich bis dahin nirgends zusagen. Außerdem fehlt mir jetzt der Ansprechpartner, obwohl Emilio Alzamora in Mugello mit mir das Gespräch gesucht hat.»

Aber niemand weiß, wie lange Alzamora seine Funktion als Marc-VDS-Vertrauter ausüben wird. Und der belgische Graf unterhält sich sowieso kaum mit den gemeinen Teammitgliedern.

Dani Epp berichtet zwar von Gesprächen mit dem Nieto-Team von Jorge «Aspar» Martinez, das jetzt mit Bautista und Abraham fährt und bei dem niemand weiß, ob sich ein Deal mit Petronas, SIC und Yamaha ergibt. Dann wäre für Lüthi sowieso kein Platz. Yamaha will Morbidelli als Fixstarter.

Wenn Martinez mit Sponsor Pull & Bear und Ducati weitermacht, wird wohl der zweite Platz neben Bautista (Platz 9 in Mugello) an den bestzahlenden Pay-Rider verkauft.

Es werden Summen von 1 bis 1,5 Millionen aufgerufen. «So viel haben wir sowieso nicht», versichert Epp, der Interwetten, CarExpert, Exide und andere Geldgeber zu Marc VDS gebracht hat. «Ich nehme jetzt mit allen Top-Moto2-Teams Kontakt auf.»

Das Swiss Innovative Investors Team von Fred Corminboeuf (Fahrer: Lowes, Lecuona) wird nicht darunter sein.

Denn dieser Rennstall schuldet Lüthi noch den Großteil der Gage von 2018 – es geht um mehr als 300.000 Franken.

Der bevorzugte Moto2-Ansprechpartner von Dani Epp wird der belgische Marc VDS-Rennstall sein. Dort gibt Joan Mir seinen Moto2-Platz frei (er geht zu Suzuki), und mit elf Moto2-GP-Siegen wäre der Schweizer ein heißer Kandidat auf den Titelgewinn 2019.

«Marc VDS wäre unser Lieblingsteam für das kommende Jahr. Wenn es schon mit der MotoGP nicht mehr klappt, dann hoffentlich wenigstens in der Moto2», meint Epp.

Und das neue Tech3-KTM-Team von Hervé Poncharal? Epp: «Ich weiß nicht, ob Tom dort vom Alter her ins Konzept passt.»

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