KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Jorge Lorenzo fühlt sich bei Repsol-Honda geliebt

Von Nora Lantschner
Jorge Lorenzo und sein Honda-Teamkollege Marc Márquez bei den ersten Tests für 2019

Jorge Lorenzo und sein Honda-Teamkollege Marc Márquez bei den ersten Tests für 2019

Jorge Lorenzo spricht seit zwei Tagen offen über Honda – und seinen neuen Teamkollegen Marc Márquez, den er neben Valentino Rossi und Casey Stoner zu den stärksten Gegnern seiner gesamten Karriere zählt.

Der Wechsel des fünffachen Weltmeisters Jorge Lorenzo in das Repsol-Honda-Team sorgt seit Monaten für Gesprächsstoff. Der Spanier selbst durfte bis vor kurzem aber nichts von seinen ersten Eindrücken auf der Honda RC213V berichten, weil er bis zum 31. Dezember 2018 bei Ducati unter Vertrag stand. Dass er sich auf seinem neuen Arbeitsgerät wohl fühlt, zeigte sich aber schon bei den ersten Testfahrten im November. In Jerez (28./29. November) landete er auf Rang 5.

«Ich freue mich sehr auf die Saison 2019. Bei den Tests in Valencia und Jerez stieg ich erstmals auch die Honda und alles war unglaublich: Das Team ist so groß und professionell. Alles ist perfekt und sie kümmern sich um jedes Detail. Sie sind sehr aufmerksam und geben mir alles, wonach ich frage. Das ist sehr wichtig. Ich fühle mich geliebt – und das Feeling auf dem Bike ist für den Moment fantastisch», unterstrich der neue Honda-Pilot.

«Motorradfahren ist mein Sport und meine Leidenschaft. Ich schätze mich glücklich, weil ich das machen kann, was ich liebe – und eine sehr erfolgreiche Karriere habe, mit vielen Siegen und Titeln – so vielen mehr, als ich das erwartete hatte, als ich noch ein Kind war», erzählte der 31-Jährige im Interview mit Red Bull.

«Von 2008 bis 2010 war Valentino [Rossi] mein größter Rivale», blickte der Mallorquiner auf seine ersten MotoGP-Jahre im Yamaha-Werksteam zurück – wobei die Beziehung zu seinem Teamkollegen Rossi auch abseits der Strecke angespannt war. «Er war in Höchstform und er ist einer der Besten der Geschichte. Ihn 2010 zu schlagen war sehr schwierig. Ich musste eine perfekte Meisterschaft abliefern.» Am Ende feierte Lorenzo seinen ersten Titel in der «premier class», für den «Dottore» reichte er trotz Zwangspause (offener Schienbeinbruch in Mugello) für WM-Rang 3.

«Dann kämpfte ich gegen Casey Stoner – wahrscheinlich das größte Naturtalent überhaupt», schwärmte Lorenzo vom Australier, der sich 2011 seinen zweiten MotoGP-Titel sicherte. 2012 triumphierte wieder der Spanier, bevor sein Landsmann Marc Márquez in die Königsklasse kam und sich in sechs Jahren zum fünffachen Weltmeister kürte. Nur Lorenzo unterbrach die Serie 2015 mit Titel Nummer 3. «Ich musste auch mit Marc kämpfen. Diese drei sind unglaublich, ich bin in der glücklichen und unglücklichen Position, gegen diese Piloten zu fahren», fasste der Mallorquiner zusammen.

In seinen zwei Ducati-Jahren erfüllte er zwar die Titel-Mission nicht, Lorenzo verabschiedete sich aber mit drei Siegen von der Desmosedici. Nun will er auch auf Honda gewinnen: «Natürlich muss ich das Motorrad noch mehr an meinen Stil anpassen, aber der Anfang war großartig. Wenn ich das Vertrauen in das Motorrad finde, werde ich schnell sein und auf der Honda um Siege kämpfen. In der MotoGP-WM ist alles möglich. Ich habe diese Extra-Aufregung und diese Extra-Herausforderung, die Ergebnisse zu bringen.»

«Ich werde versuchen, bestmöglich vorbereitet zu sein, um es mit Marc Márquez aufzunehmen – ein unglaublicher Fahrer, der in das siebte Jahr mit dem gleichen Motorrad geht. Nicht nur er, auch Dovizioso in seinem siebten Ducati-Jahr und Valentino, der auch schon mehr als 10 Jahre auf Yamaha unterwegs ist – das sind viele Fahrer mit viel Erfahrung auf ihren Bikes, die schwer zu schlagen sind. Hoffentlich werde ich bereit sein, um in die Top-5 oder auf das Podium zu fahren», gab sich Lorenzo vor seiner ersten Saison bei Repsol-Honda zurückhaltend.

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