Siegermentalität: Schmerzen Márquez die Niederlagen?

Von Nora Lantschner
Marc Márquez applaudiert Spielberg-Sieger Andrea Dovizioso (vorne)

Marc Márquez applaudiert Spielberg-Sieger Andrea Dovizioso (vorne)

«Mein Ziel ist jetzt nicht, Rennen zu gewinnen», unterstrich Marc Márquez (Honda), nachdem er in Silverstone zum zweiten Mal in Folge den Kürzeren gezogen hatte. Warum vor allem Spielberg trotzdem schmerzt.

Zweimal musste sich Marc Márquez zuletzt knapp geschlagen geben: 0,213 sec bzw. 0,013 sec entschieden in Spielberg und Silverstone zu Gunsten von Andrea Dovizioso (Ducati) und Alex Rins (Suzuki) – und gegen den Repsol-Honda-Star, der anschließend stets betonte, dass er mit den eingefahrenen Punkten angesichts der souveränen WM-Führung «happy» sei.

Wie glücklich ist ein 76-facher GP-Sieger – darunter 50 MotoGP-Siege – mit Platz 2 aber wirklich? «Ich habe die Mentalität eines Siegers, wenn ich an der PlayStation verliere, dann regt mich das auf», gab Márquez ganz offen zu. «Natürlich bin ich wütend darüber, in der letzten Kurve zu verlieren. Aber es ist nun mal so, das kann passieren.»

78 Punkte Vorsprung nach zwölf von 19 Grand Prix sorgen aber dafür, dass der fünffache MotoGP-Weltmeister auch nach der zweiten Niederlage in Folge gelassen bleibt: «Silverstone ist eine Strecke, auf der wir Mühe haben. Wir können sogar sagen, dass es für uns der schlimmste Zeitpunkt in der Weltmeisterschaft ist, weil wir zwei Rennen hintereinander das schlechteste Ergebnis eingefahren haben – zwei zweite Plätze», scherzte Marc. Tatsächlich landete der WM-Leader – mit Ausnahme von Austin/Texas, als er in Führung liegend stürzte – in der laufenden Saison immer in den Top-2.

Der Sieg ist zu diesem Zeitpunkt nicht die Priorität des 26-jährigen Spaniers, stellte er klar: «Es ist nicht dasselbe, wenn du eine Strategie für ein Rennen machst und nichts zu verlieren hast – oder wenn du einfach konservativer bist. Das bedeutet nicht, dass ich mehr oder weniger pushen kann. Es bedeutet, dass du eine andere Strategie wählen kannst, wenn du nichts zu verlieren hast. Mein Ziel ist jetzt aber nicht, Rennen zu gewinnen. Mein Ziel ist es, die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Mit dieser Strategie bauen wir den Vorsprung aus, das ist das Wichtigste.»

Aber welche Niederlage schmerzt mehr – gegen Dovizioso in Spielberg oder gegen Rins in Silverstone? «In Spielberg hat es vielleicht mehr weh getan, weil Dovi Punkte in der Weltmeisterschaft gutgemacht hat», grübelte Márquez. «Natürlich hat es in Silverstone auch weh getan, weil es mehr oder weniger auf dieselbe Weise passiert ist, aber ich habe den Vorsprung in der Weltmeisterschaft um 20 Punkte ausgebaut. Also war es zwei Wochen davor schlimmer.»

WM-Stand nach 12 von 19 Grand Prix: 1. Márquez 250. 2. Dovizioso 172. 3. Rins 149. 4. Petrucci 145. 5. Viñales 118. 6. Rossi 116. 7. Miller 94. 8. Quartararo 92. 9. Crutchlow 88. 10. Morbidelli 69. 11. Pol Espargaró 68. 12. Nakagami 62. 13. Mir 39. 14. Aleix Espargaró 33. 15. Bagnaia 29. 16. Iannone 27. 17. Oliveira 26. 18. Zarco 22. 19. Lorenzo 21. 20. Bradl 16. 21. Rabat 14. 22. Pirro 9. 23. Guintoli 7. 24. Syahrin 6. 25. Abraham 5.

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