Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Stefan Bradl (Honda): «Ich wäre gerne Stammfahrer»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl beim Jerez-GP als Wildcard-Fahrer

Stefan Bradl beim Jerez-GP als Wildcard-Fahrer

Der deutsche Honda-MotoGP-Testfahrer Stefan Bradl rechnet für 2020 mit drei Wildcard-Einsätzen. Aber er beobachtet aufmerksam, was bei HRC noch mit Jorge Lorenzo passiert und ob ein Platz frei wird.

Stefan Bradl beobachtet natürlich gespannt, wie sich die Personalplanung der Honda Racing Corporation bei den Teams Repsol und LCR für die kommenden Saison gestaltet. «Es hängt jetzt alles davon ab, was Jorge Lorenzo macht», ist sich der Honda-MotoGP-Testfahrer bewusst. «Entweder sagt er: ‘Ich fahr’ weiter, denn ich hab’ die Motivation und will endlich zeigen, dass ich auch mit der Honda Topergebnisse erzielen kann.’ Dann wird er im Winter komplett durchtrainieren und sich für die Tests im Februar perfekt vorbereiten. Es kann aber auch passieren, dass er sagt: ‘Nein, ich habe die Schnauze voll.’ Wenn das passiert, brennen bei Honda alle Lichter. Dann muss dringend eine passende Lösung gefunden werden.»

Vor einem Jahr hat sich Lorenzo zum Ziel gesetzt, der nächste Fahrer zu werden, der in der Königsklasse auf drei Fabrikaten gewonnen hat. Bisher haben dieses Kunststück nur Eddie Lawson (Yamaha, Honda, Cagiva), Randy Mamola (Suzuki, Honda, Yamaha) und Loris Capirossi (Honda, Ducati, Yamaha) geschafft.
Aber bisher hat er mit der Honda RC2123V nicht einmal ein Top-Ten-Ergebnis nach Hause gebracht.

Bradl hat bei seinen letzten fünf MotoGP-Einsätzen inklusive Valencia-GP 2018 immerhin dei Top-Ten-Resultate heimgebracht. Das weiß auch Repsol-Honda-Teamprinzipal Alberto Puig, der sich deshalb für den Fall eines Lorenzo-Weggangs Bradl durchaus als Navhfolger vorstellen könnte. Aber die japanische HRC-Fraktion mit Kuwata und Yokoyama will Bradl als Testfahrer nicht verlieren. Deshalb werden Crutchlow und Zarco in Betracht gezogen.

«Ich gehe davin aus, dass ich Testfahrer bleibe. An unserem Testprogramm wird sich im Vergleich zu 2019 nicht viel ändern. ich nehme an, unsere drei erlaubten Teststrecken werden Jerez, Misano und Motegi bleiben», sagt Bradl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Auch meine Wildcards werden ähnlich aufgeteilt werden wie in diesem Jahr, also für Jerez und Brünn, dazu steht eventuell noch eine dritte Wildcard für Misano, Aragón oder Motegi im Raum. Es giht also nichts spektakulär Neues auf dem Programm. Der Sachsenring ist nicht Bestandteil unseres Testprogramms, das ist bereits fix. Dort werde ich nur fahren, wenn ich wie in den letzten zwei Jahren einen Fahrer ersetzen muss.»

Bradl fuhr beim Heim-GP 2018 auf der Marc VDS-Honda für Franco Morbidelli und 2018 statt Jorge Lorenzo auf der Repsol-Honda – wie nachher in Brünn und Spielberg.

Wenn sich Bradl die aktuelle Situation der deutschen GP-Kollegen wie Folger, Tulovic und Öttl betrachtet und den vertragslosen Zustand seines Superbike-WM-Kollegen Sandro Cortese, dann befindet er sich als Testfahrer beim weltgrößten Hersteller noch in einer beneidenswert guten Situation. «Ja, kann man so sagen. Klar, ich wäre lieber Stammfahrer, das stimmt. Aber die Situation der MotoGP-Testteams ist in den letzten Jahren interessanter und lukrativer geworden. Deshalb bin ich froh, dass meine Zusammenarbeit mit HRC so gut funktioniert und dass wir gut zurechtkommen. Ich bin nach wie vor flott unterwegs, das habe ich in der vergangenen Woche auch in Jerez wieder gesehen, wo ioch im Vergleich mit Pedrosa auf der KTM und mit Guintoli auf der Suzuki deutlich schneller war. Die Zusammenarbeit nmit Japan macht Spaß. Aber wenn mir jemand die Frage stellt, ob ich nächstes Jahr herne wieder Stammfahrer wäre, würde ich diese Frage bejahen. Aber das ginge natürlich nur mit Honda.»

MotoGP-WM-Stand nach 18 von 19 Rennen:

1. Marc Márquez 395 (Weltmeister). 2. Dovizioso 256. 3. Viñales 201. 4. Rins 194. 5. Petrucci 176. 6. Quartararo 172. 7. Rossi 166. 8. Miller 149. 9. Crutchlow 133. 10. Morbidelli 115. 11. Pol Espargaró 94. 12. Mir 83. 13. Nakagami 74. 14. Aleix Espargaró 56. 15. Bagnaia 54. 16. Iannone 43. 17. Oliveira 33. 18. Zarco 30. 19. Lorenzo 25. 20. Rabat 18. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Syahrin 8. 24. Guintoli 7. 25. Abraham 7. 26. Kallio 3.

Konstrukteurs-WM nach 18 von 19 Rennen

1. Honda 401. 2. Ducati 302. 3. Yamaha 301. 4. Suzuki 223. 5. KTM 105. 6. Aprilia 81.

Team-WM nach 18 von 19 Rennen

1. Ducati Team 432. 2. Repsol Honda Team 430. 3. Monster Energy Yamaha 367. 4. Petronas Yamaha SRT 287. 5. Team Suzuki Ecstar 281. 6. LCR Honda 210. 7. Pramac Racing 203. 8. Red Bull KTM Factory Racing 124. 9. Aprilia Racing Team Gresini 99. 10. Red Bull KTM Tech3 41. 11. Reale Avintia Racing 25.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Crash, Boom, Bang: Sturzkönige und Kuriositäten

Von Michael Scott
Eine sturzeiche MotoGP-Saison 2024 ging Mitte November in Barcelona zu Ende. Überraschenderweise waren es die erfahrenen Piloten der Königsklasse, die über alle Kategorien hinweg die meisten Crashs fabrizierten.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa. 14.12., 22:40, Motorvision TV
    Rally
  • Sa. 14.12., 23:10, Motorvision TV
    UK Rally Show
  • So. 15.12., 00:15, Hamburg 1
    car port
  • So. 15.12., 00:35, Motorvision TV
    Pikes Peak International Hill Climb
  • So. 15.12., 01:10, SPORT1+
    NASCAR Truck Series
  • So. 15.12., 01:20, Motorvision TV
    Goodwood
  • So. 15.12., 02:10, Motorvision TV
    Pikes Peak International Hill Climb
  • So. 15.12., 02:55, Motorvision TV
    Goodwood
  • So. 15.12., 03:40, Motorvision TV
    Goodwood
  • So. 15.12., 04:25, Motorvision TV
    Goodwood
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C1412212015 | 5