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Beirer: «Für MotoGP kann man nicht zu gescheit sein»

Von Günther Wiesinger
Miguel Oliveira in Einstein-Jubelpose

Miguel Oliveira in Einstein-Jubelpose

Miguel Oliveira blieb trotz Fehlstart in Katar ruhig und schnappte sich dann vor der MotoGP-Sommerpause noch drei Podestplätze. KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer schwärmt von seiner Herangehensweise.

Miguel Oliveira hat in den letzten vier Rennen vor der Sommerpause drei Podestplätze und einen fünften Rang eingesammelt. Der Portugiese stürmte damit in der Fahrer-WM vom 20. auf den siebten Platz.

KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer zeigt sich im Interview mit SPEEDWEEK.com begeistert von seinem neuen Teamleader, der für KTM schon zweimal Vizeweltmeister war: 2015 in der Moto3, 2018 in der Moto2. Oliveira hat dazu alle seine 15 GP-Siege auf KTM errungen. Je sechs in den kleinen Klassen, inzwischen drei in der «premier class».

KTM hat eine Option auf Oliveira für die Jahre 2023 und 2024. «Oliveira gehört zu KTM-Familie», erklärte Firmenchef Stefan Pierer schon im Juni gegenüber SPEEDWEEK.com. «Daran wird sich nach 2022 nichts ändern.»

Pit, Miguel Oliveira hat seit Mugello eine makellose Leistung gezeigt. In den kleinen Klassen wurde im noch eine klare Quali-Schwäche nachgesagt. Die hat er inzwischen auch beseitigt.

Ja, absolut. Ich war in Mugello viel auf der Strecke draußen und hab mir die Fahrer angeschaut. Was Miguel für einen sauberen Strich fährt, wie eins er ist mit dem Motorrad, das ist ein schönes kleines Paket. Er geht so sauber ans Gas, er hat beim Beschleunigen keine Schlenker drinnen. Miguel fährt mit einer extrem hoher Qualität.
Miguel ist halt sehr sensibel. Deshalb haben sich die Schwierigkeiten, die wir im Frühjahr hatten, auf seine Performance niedergeschlagen.

Aber es war eine Freude zu sehen, wie rasch er sich gesteigert hat, als wir ihm ein paar Kleinigkeiten geliefert haben, die ihm beim Fahren halfen. Dann hat er seine ganze Qualität reingelegt, wie letztes Jahr am Spielberg und in Portimão.

In Mugello hat man gemerkt: Jetzt ist das Bike dort, wo er es haben will. Er hat dann bei jedem Training ab dem FP1 am Freitagfrüh performt. Und die Basis für das Ergebnis vom Sonntag wird oft am Freitag gelegt.

Miguel wollte zum Beispiel in Barcelona im ersten Training keine frischen Reifen. Er hat gleich im FP1 mit gebrauchten Reifen begonnen, an der Rennabstimmung zu arbeiten. Da musst du schon sehr klar sein im Kopf, wenn du auf die absolute Top-Zeit verzichtest, aber dafür im FP1 schon am Renn-Set-up arbeitest.

In den kleinen Klassen bekam man manchmal das Gefühl, der intelligente Oliveira könne nur bei idealen Verhältnissen sein bestes Können auspacken. Manchmal denke er vielleicht zu viel nach. Aber jetzt ist er in die oberste MotoGP-Liga aufgestiegen. Drei GP-Siege in neun Monaten – da können nur Quartararo und Morbidelli mithalten.

Ja, ich glaube inzwischen, für die MotoGP kann man gar nicht zu gescheit sein, weil diese Kategorie so brutal komplex ist. Wenn man nur schaut, wie viele Knöpfe die Jungs am Lenker haben und was sie alles bedienen müssen… Das ist schon eine komplexe Aufgabe.

Es ist auch eine große Anforderung, so ein Weekend zu planen, schon am Freitag einen sinnvollen Plan bis zum Sonntag zu haben.

Und dann brauchst du für das Rennen wieder einen speziellen Plan: Was kann ich leisten? Wie viele Runden lang kann ich konstant mein Tempo fahren?

In diesen Belangen ist Miguel gemeinsam mit dem Team sehr analytisch unterwegs. Er will am Abend noch einmal alle Daten durchgehen, er will alles genau verstehen. Das macht ihn sehr stark.

Wir genießen diese Zusammenarbeit. Es hat uns aber auch ausgezeichnet gefallen, wie cool er geblieben ist, als wir in Katar wirklich in Schwierigkeiten gesteckt sind.

Er hat damals nicht das ganze Team durch Mutlosigkeit und Lustlosigkeit runtergezogen, sondern er hat genau so emsig weiter gearbeitet.

Jetzt sieht man, welche Früchte dieser Weg in kurzer Zeit getragen hat.

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