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Kevin Schwantz: «Verletzung ist immer im Hinterkopf»

Von Mario Furli
Kevin Schwantz

Kevin Schwantz

500-ccm-Weltmeister Kevin Schwantz spricht über die Comeback-Saison von Repsol-Honda-Star Marc Márquez: «Ich glaubte, der Sachsenring-Sieg wäre ein Wendepunkt.»

Kevin Schwantz schaute in Austin im MotoGP-Fahrerlager vorbei und verfolgte nicht nur das Renngeschehen aufmerksam. Der 500er-Weltmeister von 1993 überreichte Valentino Rossi einen Spezial-Helm, überraschte Pedro Acosta mit einer Stippvisite in der Box und plauderte im Videointerview mit der offiziellen MotoGP.com-Seite unter anderem über das Comeback von Marc Márquez.

Nach der langwierigen Oberarmverletzung war der achtfache Weltmeister auf dem Sachsenring nach 581 Tagen auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Schwantz sah das Rennen live und erinnert sich: «Nach so einer langen Zwangspause auf einer Strecke, die aus technischer Sicht vielleicht die größte Herausforderung darstellt – eng, verwinkelt, körperlich fordernd – fährt er einfach allen davon. Ich dachte, es hätte ein großer Wendepunkt für die Saison sein können. Es schien aber nicht überall dieses Vertrauen zu haben.»

Der 25-fache 500-ccm-GP-Sieger weiß: «Die Verletzung ist immer im Hinterkopf. Es ist immer etwas, an das du denkst: Wenn ich ein bisschen zu spät in diese Kurve einlenke und die Front anfängt zu pushen, habe ich dann die körperliche Stärke, um das Bike wieder aufzurichten? Habe ich die Fähigkeit, das zu tun, was ich tat, bevor ich mich verletzte? Man denkt immer daran.»

«Aber wenn man Rennen fährt und jedes Wochenende konstant näher an die Spitze kommt, versucht man, das aus dem Kopf zu verdrängen – denn du darfst nicht zulassen, dass es für immer dort bleibt. Wenn du das zulässt, wir es am Ende die Oberhand gewinnen», mahnte der 57-jährige Texaner.

«Es ist ein bisschen ein Realitätscheck, es ist schwierig für ihn», ergänzte Schwantz mit Blick auf den Repsol-Honda-Star, der nun zwar zwei Saisonsiege auf dem Konto hat und in der WM-Wertung auf den siebten Rang nach vorne gestoßen ist. Auch laut eigenen Aussagen ist Marc Márquez aber noch weit weg von seiner Bestform.

Die Suzuki-Legende Schwantz glaubt aber auch: «Ich kenne die Jungs bei Honda, sie werden sich nicht zurücklehnen, sie werden bis zum Ende der Saison weiterarbeiten. Und sie werden versuchen, ihm im nächsten Jahr ein noch besseres Bike hinzustellen, um wieder zu gewinnen.»

MotoGP-Ergebnis, Austin (3. Oktober):

1. Marc Márquez, Honda, 20 Runden in 41:41,435 min
2. Quartararo, Yamaha, + 4,679 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 8,547
4. Rins, Suzuki, + 11,098
5. Martin, Ducati, + 11,752
6. Bastianini, Ducati, + 13,269
7. Miller, Ducati, + 14,722
8. Mir*, Suzuki, + 13,406
9. Binder, KTM, + 15,832
10. Pol Espargaró, Honda, + 20,265
11. Oliveira, KTM, + 23,055
12. Alex Márquez, Honda, + 24,743
13. Dovizioso, Yamaha, + 25,307
14. Marini, Ducati, + 26,853
15. Rossi, Yamaha, + 28,055
16. Lecuona, KTM, + 30,989
17. Nakagami, Honda, + 35,251
18. Petrucci, KTM, + 42,239
19. Morbidelli, Yamaha, + 49,854
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 15 Runden zurück

* = Strafe wegen unverantwortlicher Fahrweise, einen Platz zurückversetzt.

Stand Fahrer-WM nach 15 von 18 Rennen:

1. Quartararo 254 Punkte. 2. Bagnaia 202. 3. Mir 175. 4. Miller 149. 5. Zarco 141. 6. Binder 131. 7. Marc Márquez 117. 8. Aleix Espargaró 104. 9. Viñales 98. 10. Oliveira 92. 11. Martin 82. 12. Rins 81. 13. Bastianini 71. 14. Nakagami 70. 15. Pol Espargaró 70. 16. Alex Márquez 54. 17. Morbidelli 40. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 30. 21. Rossi 29. 22. Bradl 13. 23. Pirro 8. 24. Pedrosa 6. 25. Savadori 4. 26. Dovizioso 3. 27. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 291 Punkte 2. Yamaha 282. 3. Suzuki 197. 4. KTM 185. 5. Honda 173. 6. Aprilia 105.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo 351 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 349. 3. Suzuki Ecstar 256. 4. Pramac Racing 227. 5. Red Bull KTM Factory Racing 223. 6. Repsol Honda 194. 7. LCR Honda 124. 8. Aprilia Racing Team Gresini 111. 9. Esponsorama Racing Ducati 101. 10. Tech3 KTM Factory Racing 75. 11. Petronas Yamaha SRT 72.

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