MotoGP-Manager Carlo Pernat: «Ich erwarte Probleme»

Von Mario Furli
Carlo Pernat

Carlo Pernat

Die Sprintrennen beschäftigen das MotoGP-Publikum als die große Neuheit der Saison 2023 natürlich besonders, die Fahrermanager genauso – sie widmen sich aber vor allem aus finanziellen Gründen der Angelegenheit.

Carlo Pernat hatte schon im Dezember vor Ärger gewarnt und legte jetzt im Interview mit den Kollegen von moto.it noch einmal nach. Denn noch immer sei bei den Bonus-Zahlungen für die Sprintrennen keine Einigung erzielt worden.

«Die Dorna spielt den Ball den Teams zu und die Teams der Dorna», schilderte Pernat, der unter anderem für die Belange von Ducati-Werksfahrer Enea Bastianini zuständig ist. «Aus meiner Sicht wäre die beste Situation halbe Punkte, halbe Prämien. Die Werke aber sagen: ‚Wir haben die Verträge nun aber bereits abgeschlossen.‘ Und die Dorna sagt: ‚Das ist Sache der Teams.‘»

Der Paddock-Insider aber mahnte: «Ich habe den Eindruck, dass die Fahrer das nicht mit sich machen lassen werden, ich sehe Probleme kommen...»

«Wir reden von Profi-Rennfahrern, die können auch ein Rennen mehr machen, aber sie müssen dafür bezahlt werden. Die Verträge wurden für 21 Rennen unterschrieben», fasste Pernat zusammen. «Ich verstehe, dass es nach der Pandemie Probleme gegeben hat, was nicht Schuld der Dorna ist. Aber man kann keine Entscheidung aus dem Bauch heraus treffen. Das war das erste Mal, dass die Dorna nicht mit den Fahrern geredet hat.»

Das Manager-Urgestein ist grundsätzlich kein Befürworter des neuen MotoGP-Formats, die Verantwortlichen um Promoter Dorna hätten – nach der Corona-Pandemie und nach der «Ära von Valentino Rossi» – vielmehr andere Schritte setzen sollen.

«42 Rennen, das ist keine gute Sache. Die MotoGP ist nicht die Formel 1, wir haben keine drei Autos, es bringt Probleme mit sich», verwies Pernat nicht nur auf die Diskussion um die Bonus-Zahlungen. «Die Versicherungen kosten mehr, das Risiko ist höher, im Sprintrennen musst du von Anfang an pushen. Ich verstehe, dass man der Formel 1 nacheifern will, aber dann muss man das Gute der Formel 1 kopieren. Die haben es verstanden, sie machen nur sechs Sprintrennen.»

«Ich hätte auf echtes Marketing gesetzt, wie es die Formel 1 gemacht hat. Die Leute müssen angelockt werden. Das bedeutet, dass die Dorna eine Preispolitik braucht und die Rennstreckenbetreiber zu bestimmten Preisen verpflichten muss, damit die Familien kommen – zum Beispiel freier Eintritt für die Frau und die Kinder. Dann muss man die Fahrer vor den Leuten interviewen. Man muss etwas ganz anderes tun, aber im Moment gibt es nur das Sprintrennen. Aus meiner persönlichen Sicht ist das wenig und geht in die falsche Richtung», so der 74-jährige Italiener.

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