MotoGP-Transfermarkt: Alles hängt vom Ducati-Werk ab
Enea Bastianini (li.) und Jorge Martin: Beide wollen einen Platz im Ducati-Werksteam 2025
Der MotoGP-Fahrermarkt wirkt im Moment wie stillgelegt – alle Beteiligten warten auf die Entscheidung von Ducati, wem die Italiener 2025 den Platz im Werksteam an der Seite von Weltmeister Pecco Bagnaia geben. Dies wird jedoch nicht vor dem Mugello-Wochenende Anfang Juni verkündet.
Trackhouse-Aprilia-Teammanager Davide Brivio formulierte es zuletzt so: «Ducati blockiert im Moment alles. Es wird viel gesprochen, aber es gibt keine Ergebnisse!»
Könner wie Enea Bastianini brauchen gleich mehrere Szenarien. Der Mann aus Rimini könnte bei Aprilia ein Thema werden, sollte Jorge Martin seinen Platz im Ducati-Werksteam übernehmen.
Dazu müsste aber Haudegen Aleix Espargaro (34) bei Aprilia seine Karriere als Stammfahrer beenden. Aufgrund der Tatsache, dass Fabio Quartararo vor seiner Vertragsverlängerung mit Yamaha auch ein Angebot von Aprilia vorlag, deuten die Zeichen bei Aleix tatsächlich auf Abschied.
Bastianini fährt eine starke Saison, ist verletzungsfrei, liegt auf WM-Position 4 und momentan nur zwei Punkte hinter Titelverteidiger Bagnaia. Die Krux an der Sache: Alle drei in der WM vor ihm Platzierten sind Ducati-Fahrer, er ist hinter Martin, Bagnaia und Marc Marquez aktuell nur die Nummer 4.
Neben Aprilia könnte sich für «La Bestia» das Team von Red Bull GASGAS zu einer weiteren Möglichkeit entwickeln, denn niemand wäre überrascht, würde Überflieger Pedro Acosta 2025 im KTM-Werksteam untergebracht.
Jack Miller werden gute Chancen bei Honda nachgesagt, falls der Australier bei KTM durch den Rost fällt. Dort gäbe es die Plätze von Nakagami und Mir. Zur Erinnerung: Jack saß schon von 2015 bis 2017 auf einer Honda in den Teams LCR und Marc VDS.
Die Option, dass Marc Marquez von Ducati 2025 eine aktuelle Werksmaschine erhält und bei Gresini bleibt, ist eine Variante. Denn das Lenovo-Werksteam hat die Firma Monster als Partner, Marc gehört aber zu den wichtigsten Werbeträgern von Energy-Drink-Marktführer Red Bull.
Auch Marco Bezzecchi könnte im nächsten Jahr bei VR46 mit einem Werksbike zufriedengestellt werden. Sollte er bei seinem jetzigen Team reißausnehmen und bei Aprilia oder Yamaha andocken, wäre wieder Platz für Luca Marini. Der Halbbruder von Valentino Rossi prüft bereits Ausstiegsszenarien aus seinem Deal mit Repsol-Honda, ist aus Italien zu vernehmen.
Eine Schlüsselrolle bei den Möglichkeiten von Ducati spielt das Pramac-Team von Paolo Campinoti, der eine Option auf Verlängerung des Deals mit dem Hersteller aus Borgo Panigale hat. Hat Ducati auch 2025 acht Motorräder im Feld, gibt das dem Management bei der Verteilung der Sitze gewisse Freiräume. Entschließt sich Pramac zum Wechsel zu Yamaha, verdoppeln sich die Möglichkeiten des japanischen Herstellers und jene von Ducati schrumpfen um 25 Prozent. Zumindest offiziell hat Campinotti noch keine Entscheidung gefällt.