Formel 1: Charles Leclerc hat die Nase voll

Schock per SMS

Von Matthew Birt
Massimo Meregalli

Massimo Meregalli

Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli sagt: «Yamaha gab Spies viel Zeit, er hatte keinen zusätzlichen Druck.»

Ben Spies’ Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli war sprachlos und sichtlich angeschlagen, als er in Laguna Seca erfuhr, dass sich der 27-jährige Texaner am Jahresende aus dem Team verabschiedet. Spies wird 2013 für Pramac-Ducati fahren.

Was war deine Reaktion?
Ich war überrascht, weil er uns nicht informiert hat. Ben sagte, er habe diese Entscheidung selber getroffen und wollte seine Gedanken mit niemandem teilen. Er hat mir eine SMS geschickt. So wurde ich informiert. Ich war erschüttert. Mir hat man immer gesagt, dass er auf der Fahrerliste für 2013 bei Yamaha ganz oben steht. Klar, seine Resultate in diesem Jahr haben nicht seinen Fähigkeiten entsprochen. Er war hinter den Erwartungen. Aber wir wissen, wozu er imstande ist.

Er hätte also 2013 Yamaha-Werksfahrer bleiben können?
Bei Yamaha hiess es immer, man werde zwischen Mugello und Laguna Seca eine Entscheidung treffen. Das hat auch Ben gewusst. Ben Spies sagte, es sei eine grosse Last von seinen Schultern gefallen.

Stand er bei Yamaha unter so grossem Druck?
Ich denke nicht. Yamaha hat ihm viel Zeit gegeben, um seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Der Druck, den Yamaha ausgeübt hat, bewegte sich im üblichen Rahmen. In einem Werksteam steht man immer unter Druck. Nach der Ankündigung sagte er zur mir: Jetzt habe ich wieder einen klaren Kopf. Ich werde bis zum Saisonende ein anderer Fahrer sein. Es war eine neue Erfahrung für Ben, von einem Teamkollegen wie Jorge Lorenzo so deutlich besiegt zu werden.

Hat ihn diese Situation bedrückt?
Ich glaube nicht. Er hat sich selber Druck gemacht, weil er in der ersten Saisonhälfte schlecht abgeschnitten hat. Mit Jorges Leistungen hatte das wenig zu tun. Ben sagte, er kenne seine Fähigkeiten und das Potenzial des Motorrads. Aber er konnte nicht einschätzen, warum seine Performance so schlecht war.

Du hast seit 2009 eng mit Ben zusammengearbeitet. Ist er dabei, sein riesiges Talent zu verschleudern?
Ich bin immer noch überzeugt, dass ein gewaltiges Potenzial in ihm schlummert. Er hat bisher nicht alles gezeigt. In dieser Saison hat es viele Rückschläge gegeben. Ich habe ihm vor der Saison im Februar gesagt: Für mich bist du einer der vier Titelanwärter. Das war mein objektiver Gesichtspunkt. Und ich wiederhole: Der zehnte WM-Rang ist nicht die Position, wo Ben hingehört.

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