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Marc Márquez: Behält er dieses Mal die Nerven?

Von Günther Wiesinger
Repsol-Honda-Pilot Marc Márquez steht in Valencia vor seinem ersten Titelgewinn in der MotoGP-WM. Ein Blick zurück zeigt aber, dass seine Nerven in entscheidenden Momenten flattern.

Wenn man die Trainings und das Qualifying von Valencia zu Grund legt, so gibt es keinen Zweifel: Nichts kann Marc Márquez heute daran hindern, jüngster Weltmeister in der Königsklasse des Motorradrennsports zu werden.

Aber im Umfeld des Repsol-Honda-Werkspiloten hat sich dennoch Nervosität breit gemacht.

Denn die risikoreiche Fahrweise des 20-jährigen Spaniers hat ihm schon zahlreiche Rekorde eingetragen und dazu geführt, dass der WM-Leader längst mit Valentino Rossi verglichen wird. Aber die Angriffslust von Márquez hat auch schon zu schlimmen Rückschlägen geführt.

2011 machte er nach Stefan Bradls Triumph in Silverstone 84 Punkte auf den deutschen Moto2-WM-Leader gut – und übernahm in Motegi mit einem Punkte Vorsprung die WM-Führung.

Es stand vor den letzten drei Rennen 235 zu 234 für Márquez. «Wenn Marc jetzt die Nerven behält und keinen Fehler macht, ist er ein cooler Hund. Dann hat er den Titel verdient», sagte Bradl damals.

Doch Márquez stürzte im ersten freien Training auf Phillip Island, seine demolierte Suter wurde hastig repariert, er ging kurz vor Schluss dieses Trainings noch einmal raus – und krachte in der Auslaufrunde mit voller Wucht ins Heck der Maschine des dahin rollenden Ratthapark Wilairot.

Eine Unaufmerksamkeit sondergleichen.

Race Director Paul Butler wollte Márquez wegen unverantwortlicher Fahrweise und Gefährdung der Gegner für den Rest des Wochenendes aus dem Verkehr ziehen. Die Dorna und Sponsor Repsol verhinderten es.

Márquez kam glimpflich davon, er wurde auf den letzten Startplatz zurückversetzt – und brauste in einem unnachahmlicher Manier auf Platz 3 nach vorne. Bradl wurde Zweiter hinter Alex De Angelis.

Es stand jetzt 254 zu 251.

Fünf Tage später schmiss Márquez seine Suter in der allerersten Runde des ersten freien Sepang-Trainings wieder weg – es gab eine feuchte Stelle.

Diesmal erwischte es den Spanier schwer. Gehirnerschütterung, Doppelsichtigkeit auf einem Auge, ärztliches Fahrverbot für fast sechs Monate. Er kam nachher ohne nennenswerte Wintertests zum Saisonauftakt in Katar.

Das Ajo-Team erinnert sich auch auf einen Fehler von Marc Márquez beim vorletzten Rennen 2010 in Estoril/Portugal. Der Derbi-Pilot kämpfte damals gegen Nico Terol um die 125er-WM.

Es stand 272 zu 260 für Márquez.

Das Rennen wurde aber wegen Regens abgebrochen. Márquez stürzte in der Aufwärmrunde zum zweiten Start und beschädigte sein Motorrad erheblich.

Es musste in der Boxengasse fieberhaft repariert werden. Bis zur letzten Minute. Für einige Minuten sah es so aus, als könne Marc am Rennen gar nicht teilnehmen. Bange Minuten für sein Team. Schliesslich verfrachteten ihn die Funktionäre in die letzte Startreihe. Die Crew war mit der Reparatur nicht rechtzeitig fertig geworden.

Und Márquez zeigte wieder einmal eine spektakuläre Aufholjagd im Feld der 16 verbliebenen Piloten. Die Strecke trocknete auf, er gewann im Neun-Runden-Sprint. Und rettete einen 297-zu-280-Punkte-Vorsprung für das WM-Finale in Valencia.

Dann stellte er hier 2010 seinen ersten Weltmeistertitel sicher.

Kann er nun seinen ersten WM-Titel in der MotoGP-WM auch wieder auf dem Circuito Ricardo Tormo holen? Aber 2006 kam Rossi als WM-Leader nach Valencia, dominierte die Trainings, holte die Pole-Position – und stürzte im Rennen, der Titel ging an Nicky Hayden…

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