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Michelin: Die spannende Rückkehr für die Saison 2016

Von Günther Wiesinger
Michelin verlor den MotoGP-WM-Fight 2007 und 2008 an Bridgestone (Stoner auf Ducati und Rossi auf Yamaha), dann folgte der Rückzug. 2016 kehren die Franzosen zurück.

Nicolas Goubert, Technical Director von Michelin, hat sich persönlich Ende 2006 aus der MotoGP-WM zurückgezogen und sich beim französischen Reifenhersteller dann um den Automobilsport gekümmert.

Und Ende 2008 zog sich Michelin aus der MotoGP-WM zurück. Seither liefert Bridgestone die Einheitsreifen für die Königsklasse.

Doch nach sieben Jahren Bridgestone wird 2016 zurückkehren. Seit August laufen die Vorbereitungen, Honda, Yamaha und Ducai haben mit den Testfahrern Itoh, Edwards und Pirro längst mit den Michelin-Tests begonnen.

Bis zum Saisonstart 2016 soll auf allen GP-Pisten gefahren werden, um genügend Daten zu sammeln.

Michelin produziert MotoGP-Reifen in der Dimension 17 Zoll, Bridgestone vertraut auf 16,5-Zoll-Reifen.

Während Bridgestone momentan 21 Slick-Reifen pro GP-Wochenende und Fahrer liefert, drei Mischungen für vorne und zwei für hinten, will Michelin 2016 auch für hinten jeweils drei unterschiedliche Compounds anbieten.

Übrigens: Bridgestone kostet eine MotoGP-Saison rund 20 Millionen Euro im Jahr, die Reifen werden kostenlos an die Teams verteilt. Es werden rund 15.000 MotoGP-Reifen pro Saison produziert.

«Als wir uns aus der MotoGP-WM zurückgezogen haben, haben wir unsere Motorrad-Techniker weiter beschäftigt», schilderte der Franzose Nicolas Goubert im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Sie haben sich dann um nationale Meisterschaften gekümmert. Sie haben sich zum Beispiel auf die spanische Moto2-Meisterschaft konzentriert, auf die italienische und französische Superbike-Meisterschaft und auf die Endurance-Weltmeisterschaft. Natürlich sind das andere Motorräder, andere Serien, unterschiedliche Bedingungen. Aber zum Beispiel in der Langstrecken-WM musst du Reifen haben, die bei 5 Grad Asphalttemperatur funktionieren und genau so bei grosser Hitze. Das war ein anderes Spiel, klar, aber es hat uns auf den Beinen gehalten. Die Entwicklung ist nie still gestanden. Wir haben also eine Basis, auf der wir aufbauen können.»

Michelin hat seit 1976 in der Königsklasse 27 WM-Titel gewonnen, dazu kommen 360 GP-Siege.

Kein anderer Hersteller war in der «premier class» so erfolgreich.
Bridgestone hat in der Phase des Reifenkriegs allerdings gegen Michelin die WM 2007 mit Casey Stoner auf Ducati gewonnen und 2008 mit Valentino Rossi auf Yamaha.

Michelin hat in der Königsklasse jedoch von 1976 (Barry Sheene auf Suzuki) bis 2007 dominiert. Nur Kenny Roberts (auf Goodyear 1978, 1979 und 1980) sowie Wayne Rainey (1991 auf Dunlop und Yamaha) pfuschten den Franzosen ins Handwerk.

Das heisst: Von 1976 bis Ende 2006 hat Michelin in der Königsklasse nicht weniger als 27 von 31 Weltmeistertiteln gewonnen.

Der letzte Sieg von Michelin in der Königsklasse gelang Dani Pedrosa am 8. Juni 2008 auf der Repsol-Honda in Barcelona. 2009 kamen die Bridgestone-Einheitsreifen ins Spiel. Michelin war an diesem Konzept damals nicht interessiert, sie wollten den direkten Wettbewerb, haben diese Ansicht aber inzwischen revidiert.

Übrigens: 2008 hatte Valentino Rossi bei Yamaha durchgesetzt, dass Rookie Jorge Lorenzo die überlegenen Bridgestone nicht bekommt, der Spanier musste Michelin fahren.

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