MotoGP: Marquez-Brüder dominieren Thailand-GP

Daryl Beattie: «Stoner könnte mit Márquez mithalten»

Von Frank Aday
Dass Marc Márquez eine MotoGP-Maschine wie ein Dirt-Bike bewegen kann, fasziniert 500-ccm-Star Daryl Beattie. Er hätte gerne einen Kampf zwischen ihm und Casey Stoner erlebt.

«Man sieht Marc Márquez’ Fähigkeiten vor allem dann, wenn er auf einem Dirt-Bike sitzt. Das Faszinierende für mich ist, dass er seine MotoGP-Maschine wie ein Dirt-Bike fährt. Er legt unglaubliche Schräglagen vor, das Motorrad stößt und schlingert... Sein Gefühl dafür und sein Können sind unglaublich», schwärmt Daryl Beattie, der australische 500-ccm-Vizeweltmeister von 1995.

Der heute 44-Jährige fuhr fort: «Márquez hat erschreckend viel natürliches Talent und dazu noch einen funktionierenden Kopf auf den Schultern. Anthony Gobert war vielleicht genauso talentiert wie Márquez, wenn man von den reinen Fähigkeiten auf einem Motorrad spricht, aber ihm fehlte etwas von den Schultern aufwärts.»

Gobert galt stets als großes Talent, doch er konnte keine großen Erfolge feiern. 1995 schaffte er in der Superbike-WM den vierten Gesamtrang mit zwei Siegen, 1996 siegte er dreimal, aber verletzte sich – WM-Rang 8. Er versuchte sein Glück auch in der Motorradweltmeisterschaft, doch die Erfolge blieben aus. WM-Rang 15 war sein bestes Ergebnis.

Doohan, Rossi, Stoner und nun Márquez

«Während meiner Zeit war Mick Doohan der herausragende Fahrer, aber Mick ist anders als Márquez. Mick hat sehr hart gearbeitet – wie es jeder tut – aber ich denke, dass Márquez mehr natürliches Talent hat», analysiert Beattie. «Nach Mick kam Rossi, dann Casey Stoner. Casey fuhr nicht lange genug, um für längere Zeit zu dominieren, aber sein Können ist unglaublich. Und nun haben wir Márquez.»

«Seit meiner Zeit gab es also nur vier wirklich brillante Fahrer, was den anderen nichts absprechen soll. Alle müssen sehr gute Fahrer sein, um auf diesem Level mitzuhalten. Doch wie in jedem Spiel kommt in zehn Jahren immer nur ein besonderer Mensch hervor. Márquez ist der Mann des Moments», betonte Beattie gegenüber «Crash.net».

Da Stoner seine Karriere 2012 beendete und Márquez ihn 2013 im Repsol-Honda-Team ersetzte, gab es nie ein Aufeinandertreffen der Ausnahmekönner. «Das wäre ein großartiger Kampf, aber auch ein Konflikt gewesen. Sie sind zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Alle Fahrer kommen derzeit gut miteinander aus. Man kann die gute Beziehung zwischen Marc und Valentino oft beobachten. Das ist gut für die Medien. Doch ich denke, Casey hätte mit ihm mithalten können. Die Funken hätten gesprüht.»

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