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Dani Pedrosa: Wieso er sich in Sachsen viel zutraut

Von Günther Wiesinger
Dani Pedrosa

Dani Pedrosa

Dani Pedrosa braucht nach der schwachen ersten Saisonhälfte (nur ein Podestplatz) dringend ein Erfolgserlebnis. Er strebt in Sachsen den fünften MotoGP-Sieg an.

Dani Pedrosa ist der ungekrönte König des Sachsenrings. Viermal hat der spanische Repsol-Honda-Werkspilot hier das MotoGP-Rennen gewonnen – 2007, 2010, 2011 und 2012.

Seit der Ankunft von Marc Márquez in der MotoGP-WM ist die Erfolgsserie abgerissen. Marc siegte hier 2013 und 2014.

Pedrosa war in Assen nach einem Crash im Warm-up nur Achter, in der WM-Tabelle (er fehlte wegen der Unterarm-OP bei drei Rennen) liegt er nur an zehnte Position. Höchste Zeit also für ein Erfolgserlebnis in Hohenstein-Ernstthal.

Dani Pedrosa kennt die Geheimnisse des Sachsenrings. «Meine Erwartungen sind hier höher als bei anderen Rennen, richtig. Aber ich wäre happy, wenn ich mir bei allen Rennen Topergebnisse ausrechnen könnte», erklärte der dreifache Weltmeister, der seine zehnte MotoGP-Saison absolviert. «Warum ich hier so schnell bin? Du musst ziemlich präzise fahren. Das ist eine Strecke, auf der du viel Zeit in maximaler Schräglage verbringst. Wie werden sehen, wie das Motorrad hier funktioniert und wie sich das Wetter entwickelt.»

Pedrosa sagt, es werde beim deutschen WM-Lauf stark auf die richtige Auswahl des Vorderreifens ankommen. «Wir haben für vorne eine grosse Auswahl. da wir hier grossteils Linkskurven und nur wenige Rechtskurven haben, wird die Wahl des richtigen Vorderreifens sehr schwierig. Das ist aber der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben vorne den Dual-Compound, den Medium und den Hard, dazu die Soft-Mischung. Wir haben kaum genug Räder, auf die wir alle diese Reifen montieren können.»

Mit den Dual-Compound-Vorderreifen hat Pedrosa wenig Freude. «Meine erste Erfahrung damit habe ich 2014 in Australien gemacht. Ich habe ihn dort nach einer kurzen Probefahrt nicht mehr verwendet. Ich habe mich geweigert, ich habe lieber den Medium oder den Hard genommen. Auch in Valencia 2014 haben ich mich gegen den Dual-Compound gesträubt. Diese Konstruktion vermittelt mir nicht genug Gefühl. Mir ist es lieber, wenn ich den Dual-Compound nicht fahren muss. Das Feeling ist seltsam. Beim Bremsen fährst du oft vorne auf der harten Seite, dann legst du die Maschine um, plötzlich bst du mit der weichen Seite unterwegs... Hier auf dem Sachsenring macht der Dual-Compound natürlich Sinn. Denn du hast nur wenige Rechtskurven, du brauchst aber dort trotzdem viel Grip. Höchstwahrscheinlich werde ich den Dual-Compound vorne am Freitag testen. Ich muss ja herausfinden, ob er einen Vorteil bringt.»

Auf dem Sachsenring wird die meiste Zeit im Teillastbereich gefahren. Wie gut lässt sich das mit dem aggressiven Honda-Werksmotor vereinbaren, der die Fahrer in diesem Jahr oft vor Probleme stellte?

Pedrosa: «Wir haben dank der Elektronik seit dem Barcelona-GP bei der Kraftentfaltung schon Fortschritte erzielt. In Assen hat Marc bis zum Finish mit Valentino mitgehalten. Die Verbesserungen helfen uns also, näher an die Spitze heranzukommen. Ich hatte in Assen im Rennen Probleme, aber im Training war ich gut dabei, obwohl das keine Honda-Strecke ist. Wir können hier weitere Arbeit leisten. Ich hoffe, dass die Honda hier ein gutes Feeling vermittelt. Die Slide-Control ist hier wichtig, und das hat bei der Honda in der Vergangenheit immer ausgezeichnet geklappt.»

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