KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Verletzter Karel Abraham: Tapferer Lokalmatador

Von Jiri Miksik
Vor seinem Start im heimischen Brünn wurde Karel Abraham nicht zugetraut, dass er ins Ziel kommen wird. Der Tscheche war nach seiner schweren Fußverletzung noch immer auf Krücken unterwegs.

Das letzte Rennen für Karel Abraham vor dem Brünn-GP lag bereits weit zurück. Es war der Lauf in Mugello am 31. Mai 2015. Zudem blieb der Tscheche seit Aragón 2014 ohne WM-Punkte.

Im vierten Training von Barcelona war Abraham gestürzt und hatte sich den linken Fuß verletzt. Nach der anschließenden Operation konnte Abraham kein Motorrad mehr fahren. Erst einige Tage vor dem Brünn-GP wurde der Gips entfernt.

Abraham ging von der letzten Startposition in sein Heimrennen. Auch im Ziel war er Letzter – mit fast einer Runde Rückstand auf Sieger Jorge Lorenzo.

«Während dieses Rennens habe ich sehr viel leiden müssen und habe während den 22 Runden manchmal überlegt, an die Box zu fahren. Aber ich wollte nicht in die Boxengasse einbiegen, solang ich fahren konnte. Möglicherweise hätte ich Corti schlagen können, aber dafür hätte ich viel riskieren müssen. In meiner Situation war das unnötig. Vielleicht wird es jetzt ein bisschen ruhiger, damit ich in der zweiten Hälfte der Saison besser abschneiden kann.»

Abrahams Zukunft ist ungewiss, auch die des Teams AB Motoracing, das seinem Vater Karel Abraham sr. gehört. Laut HRC-Boss Livio Suppo liefert Honda für 2016 nur sieben Motorräder, also bleibt keines für AB Motoracing. Für eine Bestellung für 2016 bei HRC ist es jetzt bereits zu spät.

Karel Abraham will in der MotoGP-Klasse bleiben. Aber hat sein Vater genug Geld für eine weitere Saison in der Königsklasse ohne Hauptsponsor Cardion? In die Moto2-Klasse zurückgehen, wo er 2010 in Valencia siegte, will er sicher nicht. Dann bleiben noch zwei Möglichkeiten: Superbike-WM oder Test-Fahrer für KTM.

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