Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Marc Márquez: «Hatte keinen Spaß auf dem Bike»

Von Thomas Baujard
Marc Márquez erlebte seit seinem Aufstieg in die MotoGP-Klassen unglaubliche Höhen, aber auch Tiefen. SPEEDWEEK.com sprach mit dem Honda-Star über Motivation, Rückschläge und Fan-Liebe.

2015 erlebte Marc Márquez erstmals eine MotoGP-Saison voller Probleme. Sechs Rennstürze vereitelten seine Titelchance. «Natürlich liebe ich den Rennsport wie zuvor, doch wenn man gewinnt und alles einfach ist, dann genießt man ihn noch mehr.»

«Manchmal konnte ich die Rennwochenenden 2015 nicht genießen», räumt der Repsol-Honda-Pilot ein. «Ich war schnell, aber ich hatte keinen Spaß auf dem Bike. Das galt vor allem für die ersten Rennen. Doch meine Motivation ist an jedem Rennwochenende gleich, ich will immer zu hundert Prozent pushen und auf dem Podest stehen.»

Wenn du einen Titel gewonnen hast, dann hast du immer gesagt, dass du diesen Moment genießen musst, weil man nie weiß, ob man ihn noch einmal erlebt. Bist du durch deine schwere Augenverletzung 2011 nun besser auf schwierige Zeiten vorbereitet? «Ja, natürlich. Ich habe 2013 und 2014 gesagt, dass wir es genießen müssen, weil man nie weiß, was passieren wird. Man kennt die Zukunft nicht. Jeder Athlet, ob im Motorsport, Fußball oder sonst wo, hat es sehr schwer, immer an der Spitze zu sein. Man ist menschlich und macht auch Fehler. Messi scheint oft, als wäre er aus einer anderen Welt, doch es gibt Jahre, in denen auch er zu kämpfen hat. Man muss den Moment genießen. In diesem Jahr habe ich viel aus meinen Problemen gelernt. In der Zukunft werde ich manche Momente vielleicht noch mehr genießen», erklärte Márquez.

2015 sorgte ein Foto für Aufsehen, das zeigte, wie Marc Márquez einen kleinen Fan tröstete, der vor Aufregung zu weinen begann, als er sein großes Idol sah. «Das zeigte mir, dass ich nicht nur ein MotoGP-Fahrern, sondern eine Referenz für viele junge Menschen bin.»

Hattest du einen Held als Kind, auf dessen Autogramm du Jagd gemacht hast? «Nein. Ich hatte natürlich Helden. Als ich elf oder zwölf war, fragte ich Dani nach einem Foto, aber ich konnte nie nah genug an meine anderen Helden herankommen, denn ich stamme aus einer ganz normalen Familie. Es ist schwer, so nah an die Stars heranzukommen», erinnert sich Márquez.

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