Aleix Espargaró: Strafpunkt wegen überhöhten Tempo

Von Günther Wiesinger
Suzuki-Werkspilot Aleix Espargaró wurde in Le Mans ein Strafpunkt aufgebrummt. Denn er entpuppte sich als notorischer Temposünder in der Boxengasse.

Beim GP de France in Le Mans erhielt Suzuki Ecstar-Werkspilot Aleix Espargaró einen Strafpunkt aufgebrummt, weil er am Samstag zum insgesamt dritten Mal das 60-km/h-Tempolimit in der Boxengasse überschritten hat. Das Team wird bei jedem Vorfall verwarnt, es gibt dann Geldstrafen.

Am 28. Mai 2015 wurde den Teams jedoch mitgeteilt, dass eine wiederholte «pit lane speeding offence» einen Strafpunkt nach sich ziehen würde, wie das in Artikel 1.21.14 der «FIM World Championship Regulations» vorgesehen ist.

Die Race Direction, bestehend aus Race Director Mike Webb, Javier Alonso (Dorna) und Safety Officer Franco Uncini, 500-ccm-Weltmeister 1982 auf Suzuki, hat den Strafpunkt also ohne Anhörung des Fahrers verteilt.

In den ersten zwei Jahren 2013 und 2014 wurden die Strafpunkte jeweils am Jahresende getilgt.

Als sich dann herausstellte, dass diese Maßnahme so manchen Rabauken bei den letzten Rennen der Saison zu einer besonders aggressiven und gefährlichen Fahrweise herausfordern könnte, wurde das Reglement geändert: Jetzt erlöschen die Penalty Points immer erst 365 Tage nach der Bekanntgabe der Strafpunkte, also saisonübergreifend nach einem Jahr.

Bei vier Strafpunkten muss der Sünder einmal aus der letzten Startposition wegfahren, bei sieben aus der Boxengasse, bei zehn wird er für das nächste Rennen gesperrt.

Rossi erhielt letztes Jahr für das Revanchefoul an Marc Márquez in Malaysia drei Punkte. Einen hatte er von Misano, weil er dort Lorenzo im Qualifying eine schnelle Runde ruiniert hatte. Deshalb wurde Rossi beim WM-Finale auf den letzten Startplatz verfrachtet.

Damals wurde berichtet, Rossi sei der einzige Fahrer ausser Karel Hanika, der diese Strafe in Kauf nehmen musste. Der Moto3-Pilot aus Tschechien hatte in Jerez nach Platz 22 im Rennen frustriert seinen Gegner Juanfran Guevara gerempelt, der dann stürzte und sich einen Schlüsselbeinbruch zuzog. Hanika bekam drei Strafpunkte, zwei hatte er aus der Saison 2014, deshalb musste er beim nächsten WM-Lauf in Le Mans aus der Boxengasse losfahren, fünf Sekunden hinter dem Feld.

Wenn wir uns heute das aktuelle Sündenregister der GP-Fahrer anschauen, dann erkennen wir seit dem 16. Mai 2015 (Le-Mans-GP) immerhin 42 bestrafte Missetaten. Meistens geht es um «irresponsible riding», also um verantwortungsloses Fahren, das normal mit einem Strafpunkt geahndet wird. Bei Rossi wurden in Sepang drei Penalty Points verhängt, weil er zusätzlich einen anderen Fahrer zu Sturz gebracht hatte – Marc Márquez.

Andrea Iannone und Axel Pons wurden 2015 gebüßt, weil sie im Moto2-Training Starts geübt hatte, bevor das Training mit der karierten Flagge beendet worden war. Und Moto2-Weltmeister Johann Zarco bekam letztes Jahr in Valencia einen Strafpunkt, weil er die bereits gesperrte Boxengasse trotz Rotlichts verlassen hatte.

Strafpunkte für «pit lane speeding» hingegen haben Seltenheitswert.

Beim Betrachten der 365-Tage-Überblicks über die Penalty Points fällt dem aufmerksamen Beobachter auf: Héctor Barbera hat 2015 im Warm-up in Sepang/Malaysia seinen vierten Strafpunkt im Laufe des Jahrs 2015 kassiert, weil er damals Pol Espargaró zu Boden riss. Er wurde damals kurzfristig vom zehnten Startplatz gleich in Sepang in die letzte Reihe versetzt. Aber das fiel kaum jemanden auf. Rossis Strafversetzung in Valencia führte zum 100-fachen Wirbel.

Avintia-Ducati-Pilot Barbera, wahrlich kein Engel im Motorradsattel,  bekam 2015 beim Sachsenring-GP zwei Strafpunkte wegen «verantwortungsloser Fahrweise» wie zum Beispiel Bummeln auf der Ideallinie, dann noch einmal je einen in Motegi und Sepang.

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