Jorge Lorenzo selbstkritisch: «Ich muss etwas tun»

Von Sharleena Wirsing
Jorge Lorenzo: «Ich war im Nassen und im Trockenen nicht konkurrenzfähig»»

Jorge Lorenzo: «Ich war im Nassen und im Trockenen nicht konkurrenzfähig»»

Weltmeister Jorge Lorenzo ist nach dem Desaster auf dem Sachsenring bewusst, dass er handeln muss. Denn: «Der Titelkampf ist noch nicht vorbei, solange wir noch eine rechnerische Chance haben.»

Jorge Lorenzo konnte nach dem Start Platz 11 hinter Maverick Viñales halten, schnappte sich dann seinen spanischen Landsmann, doch als die Strecke nach und nach aufrocknete, gingen immer mehr Gegner am Spanier vorbei. Sechs Runden vor Schluss wechselte Lorenzo sein Bike und kam als 13. zurück auf die Strecke. Aleix Espargaró und Bradley Smith überholten den Weltmeister. Am Ende lag er als 15. ganze 1:17 min hinter Sieger Marc Márquez.

«Ich war im Nassen und im Trockenen in der zweiten Rennhälfte nicht konkurrenzfähig. Wir machten auch einen strategischen Fehler, denn ich kam sehr spät rein», räumte Lorenzo ein. «Nach den Fehlern des letzten Jahres habe ich mich dazu entschieden, erst an die Box zu kommen, wenn es mir auf der Boxentafel angezeigt wird. So habe ich es gemacht. Sie hatten Intermediate-Reifen aufgezogen, die am Ende nicht die beste Option waren.»

Lorenzo war wie Rossi nach dem Bikewechsel vorne und hinten mit Intermediate-Reifen unterwegs. Dass dies nicht die richtige Wahl war, zeigt die Tatsache, dass Sieger Marc Márquez und der Zweitplatzierte Cal Crutchlow auf Slicks setzten.

Habt ihr die Strategie und die Reifenwahl vorher im Team diskutiert? «Ja, wir haben das schon besprochen, aber wahrscheinlich war dieses Meeting nicht lang und tiefgründig genug, um zu verstehen, was wir in anderen Szenarien machen. Wir waren wohl nicht gut genug vorbereitet, um die richtige Entscheidung zu treffen. Wir müssen in Zukunft besser planen.»

Wie kannst du deine Probleme überwinden? «Ich muss etwas tun. Vor allem was die Michelin-Reifen bei solchen Bedingungen betrifft», ist dem 28-Jährigen bewusst. «Das Gefühl hat sich im Vergleich zu den Bridgestone-Reifen stark verändert. Wenn es früher regnete, konnte ich manchmal um den Sieg oder zumindest um den fünften Platz kämpfen. Doch nun mit diesen Reifen habe ich unter diesen Bedingungen noch viel größere Probleme. Im Warm-up war es schrecklich, ich war vier Sekunden langsamer als der schnellste Pilot. Im Rennen war ich besser, da fehlten noch eine oder eineinhalb Sekunden. Als die Strecke auftrocknete, verlor ich das Gefühl zur Front. Die Gegner konnten ihre Pace halten, ich nicht.»

Kannst du besser abschneiden, wenn in der zweiten Saisonhälfte weitere Regenrennen anstehen? «Das hoffe ich. Das hoffe ich wirklich. Ich muss etwas tun, um mich auch außerhalb der MotoGP-Welt so stark es geht zu verbessern, um mein Selbstvertrauen wiederzufinden. Ich sehe, dass es mit meinem Fahrstil nicht einfach ist, mit diesen Reifen. Ich muss etwas tun. Auch die Strecken hatten etwas Einfluss auf meine Ergebnisse. Mehr Einfluss hatten aber die niedrigen Temperaturen und die gemischten Bedingungen. Das sind derzeit die schlechtesten Voraussetzungen für mich.»

Ist der Titelkampf mit 48 Punkten Rückstand auf Márquez schon so gut wie gelaufen? «Nein, nein. Der Titelkampf ist noch nicht vorbei, solange wir noch eine rechnerische Chance haben», betonte der Mallorquiner. «Alles kann noch passieren. Marc ist sehr tapfer und schnell in allen Bedingungen, aber im Warm-up stürzte er. Er hatte Glück, dass er dabei nicht verletzt wurde. Wir haben schon oft gesehen, dass auch WM-Führende mit großem Vorsprung am Ende noch den Titel verlieren können. Wir müssen positiv bleiben und glauben, dass es möglich ist. Doch zuerst muss ich mein Selbstvertrauen für gute Resultate zurückgewinnen. Die letzten drei Rennen liefen aus unterschiedlichen Gründen sehr schlecht für uns.» In Barcelona wurde Lorenzo von Iannone aus dem Rennen gerissen, in Assen und auf dem Sachsenring machten ihm die Streckenbedingungen zu schaffen.

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