Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Stefan Bradl (Aprilia): «Nicht schlecht unterwegs»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl auf der Aprilia in Brünn

Stefan Bradl auf der Aprilia in Brünn

Aprilia-Werksfahrer Stefan Bradl (Platz 17) machte im FP2 in Brünn deutliche Fortschitte. «Wir können hier im Rennen aus eigener Kraft in die Punkte fahren», meint er.

Stefan Bradl hielt sich zu Beginn des zweiten freien MotoGP-Trainings kurz sogar an neunter Position, aber immerhin reichte es auch nach 45 Minuten von zu Platz 17, damit liess er seinen Aprilia-Teamkollegen Alvaró Bautista um knappe 0,098 sec hinter sich. Auf die Bestzeit von Marc Márquez büsste Bradl 1,6 sec ein, im FP1 hatte er noch 2,2 sec auf die Bestzeit verloren.

Bradl, im ersten Freitag-Training in Brünn an 15. Position, hatte sich gegenüber Vormittag immerhin um 1,010 Sekunden verbessert.

Alvaró Bautista und Stefan Bradl hatten in Brünn 2015 im Rennen schon die Plätze 13 und 14 belegt.

Am Sonntag könnten durchaus ein paar Zähler mehr rausschauen.
«Am Samstag bekommt Stefan wieder den neuen Motor von Spielberg, den wir nach Vibrationen im Warm-up am Sonntag vor dem Rennen wieder ausgebaut haben», schilderte Data-Recording-Ingenieur Marcus Eschenbacher. «Er wurde überprüft, ist aber in Ordnung. Wir vermuten, die Vibrationen kamen damals von den gebrauchten Reifen. Ich schätze, Stefan kann morgen hier unter 1:57 min fahren. Das wäre schon mal nicht schlecht. In Spielberg hätte Stefan im Rennen drei oder vier Zehntel pro Runde schneller fahren können, wenn er wie Bautista den neuen Upgrade-Motor verwenden hätte können.»

Ein Blick auf die Top-Speed-Liste offenbart aber das Dilemma des Aprilia-Werksteams: Bradl und Bautista liegen mit 304,3 und 303,4 km/h auf den letzten zwei Plätzen. Dovizioso hält sich an der Spitze mit 312,3 km/h, Iannone dahinter auf Platz 2 mit 311,0 km/h.

«Es sind gegenüber dem FP1alle Fahrer schneller geworden, die Bedingungen waren gut, jetzt haben alle Fahrer sämtliche Reifen mal durchprobiert», stellte Bradl fest. «Ich habe gemerkt, dass ich mit dem weichen Hinterreifen mehr Grip habe. Wir haben beim Setting noch etwas probiert. Wir sind nicht schlecht unterwegs, was das Turning betrifft. Aber wir brauchen noch mehr Grip am Hinterrad, besonders am Kurvenausgang, wenn wir das Motorrad aufrichten. Wir bringen den Hinterreifen nicht perfekt zum Arbeiten, bei uns uns dann gleich wieder Spinning auftritt, also das Hinterrad durchdreht. Das Hinterrad dreht dann durch, bis wir das Motorrad komplett aufrichten. Diese Situation möchte ich bis zum Samstag verbessern. Vorne müssen wir auch noch etwas verändern, wir haben den Gabelbrückenvorsatz schon geändert. Dadurch haben mir etwas mehr Stabilität am Vorderreifen gekriegt. Aber wir sind trotzdem nach wie vor am Limit. Meine Rundenzeiten waren sehr konstant, das ist zufriedenstellend. Aber es fehlt wie das ganze Jahr die einzelne schnelle Runde.»

«Leider habe ich im letzten Run ein kleines Problem mit dem Vorderreifen gehabt, denn er hat zu vibrieren begonnen, aber nicht allzu tragisch. Trotzdem habe ich da meine schnellste Zeit gefahren... Jetzt schauen wir, dass wir uns speziell für das Qualifying am Samstag verbessern. Unsere Racepace ist bis jetzt anständig. Aber es fehlt uns eine schnelle Runde. Wir wissen noch nicht wirklich, wie wir das bewerkstelligen sollen.»

Der Rückstand zur Spitze ist kleiner geworden. Bradl, der am Freitag zweimal schneller als Bautista war: «Ich bin mir sicher, dass wir am Sonntag aus eigener Kraft in die Punkte fahren können, denn unsere Pace passt. Und der neue Motor wird am Samstag hoffentlich kein Nachteil sein...»

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