Motocross: Joël Roelants bleibt querschnittsgelähmt!

Von Thoralf Abgarjan
Die Hoffnungen für eine mögliche Genesung des 25-jährigen Belgiers Joël Roelants haben sich leider nicht bestätigt. Die Informationen verdichten sich, dass Roelants ein Leben im Rollstuhl führen muss!

Nach dem Unfall und 2 Operationen gab es trotz der Ernsthaftigkeit der Rückenmarksverletzung noch eine kleine Hoffnung, dass das Malheur von Joël Roelants ohne dauerhafte Querschnittslähmung bleiben könnte.

Diese Hoffnung bestätigte sich leider nicht. Der Belgier Joël Roelants wird querschnittsgelähmt bleiben.

Joël Roelants war im Training zum Großen Preis von Italien an einem Doppelsprung nur etwas zu kurz gesprungen. Das Motorrad landete knapp vor der zweiten Kuppe des Hügels. Das Fahrwerk wurde dabei komplett zusammengestaucht. Beim Ausfedern erhielt das Bike von Roelants ein massives Drehmoment in Vorwärtsrichtung, welches die Bergabpassage der Landefläche noch in ihrem Vorwärtsdrall begünstigte. Roelants wurde durch das Ausfedern des Hinterrades über den Lenker katapultiert. Bei der Landung traf ihn sein eigenes Motorrad am Rücken.

Schon auf der Strecke zeichnete sich das Problem ab, als Roelants bei vollem Bewusstsein das sofort heran eilende medizinische Personal darauf hinwies, dass er kein Gefühl mehr in den Beinen hat.

Die medizinische Versorgung war umgehend zur Stelle. Nach dem Unfall sorgte die Streckensicherung dafür, dass nichts Schlimmeres passiert, denn die Passage, wo der 25-Jährige verunfallte, war von den nachfolgenden Fahrern nicht einsehbar und befand sich genau in der Landezone des Doppelsprungs.

Ein Unfall, wie er Max Nagl und Todd Waters in Eersel widerfahren war, konnte durch die entschlossene Reaktion des Streckenpersonals vermieden werden. Alle nachfolgenden Fahrer wurden umgehend eingebremst, so das sie langsam an der Gefahrenstelle vorbeirollen konnten.

Nach seiner Bergung erfolgten Operationen noch direkt in Turin (Italien) und wenige Tage später im Universitätskrankenhaus von Leuven (Belgien), um die gebrochenen Wirbel zu stabilisieren.

Das Gefühl in den Beinen kam jedoch nicht zurück.

Die internationale Motocross-Szene bekundete ihre Anteilnahme durch Kampagnen in sozialen Netzwerken und in einer von Vermarkter Youthstream initiierten Videobotschaft vieler Grand-Prix-Fahrerkollegen.

Der neuerliche, verheerende Unfall hat eine Debatte über die Sicherheit des Motocross-Sports ausgelöst. Auch Xavier Boog entging dieses Jahr nur knapp einer Querschnittslähmung! 

2014 sollte das Jahr des Comebacks des früheren MX2-Grand-Prix-Siegers werden. Für die laufende Saison hatte Roelants nach einem 12. Platz in der Saison 2013 auf Yamaha kein Team mehr gefunden. Ähnlich wie Chad Reed (Team TwoTwo Motorsports) in den USA oder der italienische Ex-Weltmeister David Philippaerts hatte er mit der Unterstützung seiner Familie, insbesondere seines Vaters und seiner persönlichen Sponsoren sein eigenes Team J-Race gegründet. Er war mit einer privaten Honda auf dem 15. Rang der Weltmeisterschaft unterwegs.

Zusammen mit seiner Familie und seiner Freundin laufen die Vorbereitungen des 25-jährigen Belgiers auf ein verändertes Leben mit einer Querschnittslähmung.

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