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ADAC Eifel Rallye Festival 2016: Gruppe-B-Rekord

Von Toni Hoffmann
Rekord: So viele Gruppe-B-Boliden an einem Ort gab es noch nie, Weltpremiere: Gruppe-S-Audi erstmals live in Aktion, Walter Röhrl: «Das hätte ich nie geglaubt».

«Das ist einfach nur gigantisch, ich hätte nie geglaubt, dass man die Gruppe B in diesem Ausmaß jemals wiederbeleben könnte. Solch ein tolles Gruppe-B-Feld hat es vorher nie gegeben», die Begeisterung stand Walter Röhrl ins Gesicht geschrieben. Der Schirmherr des ADAC Eifel Rallye Festival (21. - 23. Juli 2016) rockte mit zehntausenden Fans aus dem In- und Ausland und den Boliden verschiedener Hersteller die Vulkaneifel. Rund um Daun gab es das weltweit größte Aufeinandertreffen von Gruppe-B und Gruppe-S-Fahrzeugen, die vor genau 30 Jahren aus dem Sport verbannt wurden. Über 60 dieser Fahrzeuge traten im Feld der insgesamt 150 Zeitzeugen aus der Geschichte des Rallyesports an.

Organisationsleiter Peter Schlömer (Daun) war begeistert: «Die Zuschauerzahlen sind nochmals gestiegen. Das ist einfach nur fantastisch. Für das Organisations-Team, das monatelang auf dieses Großereignis hingearbeitet hat, ist diese Resonanz eine tolle Bestätigung unserer Arbeit.» Reinhard Klein (Köln), als Kopf von Slowly Sideways für die Fahrzeuge im Teilnehmerfeld verantwortlich, strahlt: «Ich hatte es gehofft, aber fast nicht geglaubt, dass es uns gelingen würde, so ein fantastisches Feld zusammen zu bringen. Was mich besonders fasziniert ist die Anzahl der Originale und originalgetreuen Nachbauten aus der Gruppe-B-Zeit.» Mitorganisator Christian Geistdörfer ergänzte: «Wir konnten die Messlatte nochmals eine Stufe höher legen - am Wetter arbeiten wir noch.»

Es gab in der Vulkaneifel allerdings nicht nur das weltweit größte Aufeinandertreffen der Gruppe-B, gemeinsam mit Audi Tradition gelang dem Veranstalter eine absolute Weltpremiere. Als 1986 die Gruppe-B-Fahrzeuge verboten wurden, war dies auch gleichzeitig das Ende der geplanten Nachfolger aus der Gruppe S. Viele dieser Prototypen verschwanden in der Versenkung, fast alle, die noch verfügbar sind, waren in Daun ausgestellt. Einer verursachte ein ganz besonderes Aufsehen. Audi Tradition brachte ihren Gruppe-S-Prototypen nicht nur mit weiteren zwei originalen Audi quattro in die Eifel, er wurde hier auch nach 30 Jahren erstmals der Öffentlichkeit in Aktion vorgestellt. «Das Eifel Rallye Festival mit seinem Thema der Gruppen B und S war der perfekte Rahmen für uns, diese Premiere zu feiern», sagte Timo Witt, Leiter der historischen Sammlung von Audi Tradition. «So können wir einen tollen Beitrag zu diesem Festival leisten. Und hier hat unser Prototyp mehr Kilometer absolviert als zuvor in 30 Jahren. Allerdings müssen wir auch vorsichtig sein, dies ist ein Einzelstück und alle Teile sind unwiederbringbar.» Am Steuer des Prototypen saß Doppelweltmeister Walter Röhrl: «Es war ein grandioses Erlebnis, diesen einzigartigen Prototypen bei seiner weltweiten Premiere auf den Prüfungen des Eifel Rallye Festivals steuern zu dürfen.»

Obwohl in der Eifel die Fahrzeuge die absoluten Stars sind, treffen sich deren frühere Piloten zu einem großen ‚Familientreffen' in Daun. Ihre Reaktionen waren durchweg begeistert. Der italienische Doppelweltmeister Miki Biasion, gemeinsam mit Tochter Bettina im Lancia Delta S4 unterwegs, strahlte: «Das hier ist einfach nur fantastisch und so viele Zuschauer.» Der bekannt wortkarge Schwede Stig Blomqvist pilotierte gemeinsam mit Ehefrau Asa seinen Ford Sierra Cosworth und kommentierte kurz und knapp, aber begeistert: «ok». Harald Demuth, der gemeinsam mit Dirk Johae einen originalen Audi Sport quattro S1 steuerte, strahlte, «so gewaltig viele Zuschauer, diese Veranstaltung verdient nur Superlative.»

Preise für Mazda, Audi, Peugeot und John Davenport

In Ermangelung eines sportlichen Siegers bestimmte eine Experten-Jury die Gewinner der dreitägigen Demonstrationsfahrt - keine leichte Aufgabe in Anbetracht des hochkarätigen Starterfelds. Nach intensiver Beratung bestimmten die Experten den liebevoll nachgebauten Mazda RX-7 von Yves Loubet als «Best Replication». Den Preis für das beste Originalauto überreichte Fritz Cirener, Leiter von Bosch Automotive Tradition, an Wolf-Dieter Ihle für dessen neu aufgebauten Audi Sport Quattro. Die fünf Rallye-Champions Walter Röhrl, Miki Biasion, Stig Blomqvist, Yves Loubet und Harald Demuth wählten den Peugeot 205 T16 von Fernando und Dario Garrido beim «Champion's Choice» Award zu ihrem Lieblingsauto. Darüber hinaus wurde der frühere Beifahrer, Teamchef und Buchautor John Davenport mit dem «Rallying Ambassador»-Preis als Botschafter des Rallyesports ausgezeichnet.

Am Rande notiert:

Internationales Interesse

Das Interesse am Eifel Rallye Festival war riesig, und das nicht nur bei den Teilnehmern und Fans. Auch die schreibende, filmende und fotografierende Zunft eilte nach Daun. Im Pressebüro des Veranstalters akkreditierten sich fast 140 Journalisten aus 21 Nationen und von vier Kontinenten. Nur aus Australien fanden diesmal zwar einige Fans, aber kein Journalist den Weg nach Daun.

Jürgen Stehr ebnet Weg für Bosch Schotter-Spektakel

Jürgen Stehr, Unternehmer aus dem Vogelsberg, ist langjähriger Teilnehmer in der Eifel. Aber nicht nur das. Mit Hilfe seiner Stehr-Spezialmaschinen wurde die Bosch Super Stage fahrbereit hergerichtet. Und auch die Nachbereitung hat der Mercedes-Pilot zugesagt!

Begeisterung auch aus Frankreich

Aus La Bresse in den Vogesen kam der stellvertretende Bürgermeister Raymond Marchall mit einigen Mitarbeitern nach Daun. La Bresse wird Ende August Zentrum des Vosges Rallye Festival sein, die das erfolgreiche Konzept des Eifel Rallye Festivals übernommen hat. "Es ist verrückt, wie viele Leute hier waren und wie begeistert die alle waren. Das ist viel mehr, als ich jemals erwartet hätte. Beeindruckend ist auch zu sehen, dass der Veranstalter es geschafft hat, fast die gesamte Innenstadt zu sperren und Rallye und Geschäfte profitieren beide davon", war Marchall begeistert und ergänzte, «wir freuen uns jetzt noch mehr, in La Bresse selbst Gastgeber einer so tollen Veranstaltung sein zu können.»

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