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Ronald ten Kate: «In Stefan Bradl lodert das Feuer»

Von Ivo Schützbach
Fans wie Experten fragen sich, wie sich Stefan Bradl nach fünf Jahren in MotoGP in der Superbike-WM schlagen wird. Für Honda-Teammanager Ronald ten Kate liegen die Antworten auf der Hand.

Bereits nach den ersten zwei Testtagen waren sich alle bei Honda einig: Stefan Bradl wird seinen Weg in der Superbike-WM machen. Im MotorLand Aragón verlor der Bayer bei seiner Premiere mit der Honda Fireblade Mitte November lediglich 0,3 sec auf Teamkollege Nicky Hayden. Damit zeigte er auf Anhieb, auf welch hohem Level er fährt.

Bei Honda sind alle überzeugt: Mit der neuen Fireblade, mit gut zehn PS mehr Motorleistung als bisher, sowie dem Fahrerduo Nicky Hayden und Stefan Bradl, gibt es endlich wieder eine Chance, in der Superbike-WM vorne mitzumischen. Aufgrund der nötigen Entwicklungszeit des Motorrades vielleicht nicht im ersten Jahr, doch spätesten 2018 soll nach 2007 wieder der Titel erobert werden. Seit James Toseland damals schaffte es nur ein Honda-Pilot in die Top-3 der Gesamtwertung: Jonathan Rea 2014.

Nächste Woche findet in Jerez der erste große Wintertest statt, bei dem alle Topteams dabei sein werden. SPEEDWEEK.com setzte sich vorab mit Honda-Teammanager Ronald ten Kate zusammen.

Ronald, Stefan Bradl hat sich im letzten MotoGP-Saisondrittel 2016 nach einem Tief zu Saisonmitte wieder gesteigert. Macht dich das zuversichtlich, dass Honda Europa den richtigen Fahrer unter Vertrag genommen hast?

Mir war immer klar, dass wir den richtigen und einen schnellen Fahrer verpflichtet haben. Seine letzten Leistungen zeigen mir nur, dass er wieder voll motiviert ist.

Weshalb sollte es eine Auswirkung auf seine Motivation gehabt haben, nur weil er bei einem anderen Team in einer anderen Meisterschaft unterschrieben hat?

Um es deutlich zu sagen: Ich meinte nicht, dass er nicht motiviert war. Für mich sind seine Leistungen lediglich ein Zeichen, dass das Feuer nach wie vor in ihm lodert.

Es muss euch Freude gemacht haben, dass es für ihn wieder besser lief?

Seit Ende Juni haben wir Stefan intensiver verfolgt. In seinen letzten MotoGP-Rennen konnten wir einen deutlichen Schritt nach vorne sehen. Es war schön zu sehen, wie lange er auf Phillip Island nahe bei Nicky Hayden fuhr.

Aus MotoGP-Sicht: Ist Hayden ein unterbewerteter Fahrer? Wäre er in einem besseren Team und auf einem schnelleren Motorrad die letzten Jahre stärker gewesen?

Auf gutem Material hat Nicky gezeigt, zu was er in der Lage ist – er wurde Weltmeister. In seinen letzten Jahren war er schon glücklich, wenn es für einen WM-Punkt reichte.

Mit einem sehr guten Motorrad und der nötigen Erfahrung würde er in MotoGP noch heute zwischen Platz 5 und 7 fahren. An seinem Tag hätte er auch nach wie vor alles für einen Podestplatz.

Auf der gleichen Repsol-Honda lag er bei seinem Gasteinsatz auf Phillip Island aber weit hinter Marc Márquez.

Wenn Márquez gut fährt, liegt er weit vor jedem. Wenn Nicky ein Jahr auf diesem Motorrad hätte, wäre er näher dran. Aber das ist hypothetisch, das wird nie passieren.

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